Kein Wunder gehört diese Freizeitaktivität hierzulande zu den beliebtesten. Bergwandern ist aber nicht spazieren. Denn: wer auf einem Bergwanderweg stürzt, kann sich ernsthaft verletzen. Kampagne für lustvolle Bergwanderungen Im Juni 2013 wurde die nationale Kampagne «Bergwandern - aber sicher» auf dem Pilatus lanciert. Projektträger sind der Verband Schweizer Wanderwege, die bfu - Beratungsstelle für Unfallverhütung, Seilbahnen Schweiz sowie die beiden Hauptsponsoren, die Krankenkasse Atupri und Athleticum Sportmarkets. Die Kampagne «Bergwandern - aber sicher» bringt Wanderfreudigen die vielseitigen Anforderungen näher, die das Bergwandern an sie stellt. Die Botschaft: Für jede/n gibt es eine passende Wanderung, wenn einige Tipps beachtet werden. Und: Wer nach dem Bergwander-Check PEAK wandert, wandert nicht nur sicher, sondern auch mit viel Lust.
bfu-Tipps: Sicher ans Ziel und wieder zurück Der Trend hält an: Wandern in den Bergen ist in der Schweiz sehr beliebt. Leider ist der Volkssport nicht ganz frei von Gefahren: Jedes Jahr verlieren rund 40 Personen dabei ihr Leben. Mit der korrekten Planung, der geeigneten Ausrüstung und dem richtigen Verhalten lassen sich aber viele dieser Unfälle verhindern. Die bfu - Beratungsstelle für Unfallverhütung gibt Tipps, um diese freudvolle und gesunde Betätigung ohne Zwischenfälle zu geniessen. Jährlich verunfallen im Schnitt über 8500 Personen beim Bergwandern auf weiss-rot-weiss markierten Wegen, rund 40 davon tödlich. Keine andere Sportart fordert in der Schweiz so viele Menschenleben. Die mit Abstand häufigste Unfallursache ist dabei ein Sturz oder Absturz durch Stolpern oder Ausrutschen. Die Zahlen zeigen deutlich: Eine Wanderung in den Bergen ist kein Spaziergang, sondern erfordert ein hohes Mass an Eigenverantwortung sowie ein Bewusstsein für die Gefahren. Oft werden die Anforderungen unter- oder die eigenen Fähigkeiten überschätzt. Sorglosigkeit, Unachtsamkeit, Überforderung und Ermüdung führen zu Stolpern, was Stürze nach sich ziehen kann - oft mit verhängnisvollen Folgen. Häufig fehlt zudem eine sorgfältige Planung, oder man kehrt nicht rechtzeitig um, weil man das Ziel unbedingt erreichen will. Fehlen aber Zeit- und Kraftreserven, können überraschende Schwierigkeiten wie Wetterumbrüche rasch zu heiklen Situationen führen. Bergwandern ist nicht zuletzt bei Senioren sehr beliebt. Das zeigt sich leider auch in den Unfallzahlen: Die Hälfte der tödlichen Unfälle betrifft Personen über 60 Jahre. Wer aber eine Bergwanderung unternehmen will, muss trittsicher, schwindelfrei und in guter körperlicher Verfassung sein. Denn Bergwanderwege verlaufen überwiegend steil, schmal und exponiert. Wer nicht ganz sicher ist, sollte im Zweifelsfall die gelb markierten Wanderwege vorziehen. Ältere Wanderer sollten sich bewusst sein, dass mit zunehmendem Alter die Gleichgewichts- und Reaktionsfähigkeit abnimmt. Das heisst aber nicht, dass sie auf Bergwanderungen verzichten müssen. Für sie wie auch für die Jüngeren gilt es indessen, ein paar Hinweise zu beachten:
Bergwandern - Das gesamte Schweizer Wanderwegnetz umfasst mehr als 60 000 Kilometer. Davon sind 64% Wanderwege, 35% Bergwanderwege und 1% Alpinwanderwege. - Ein Drittel der Schweizer Bevölkerung wandert regelmässig. - Schweizweit ergibt dies ca. 130 Mio. Wanderstunden / 41.5 Mio. Wandertage pro Jahr. - Ø 20 Wandertage pro Person und Jahr . Ø 3.5 h pro Wanderung - Es wandern etwas mehr Frauen als Männer. - Für 10% der CH-Bevölkerung ist Wandern die Haupt-Bewegungsaktivität, für 3% der Schweizerinnen und Schweizer ist es die einzige Freizeitaktivität mit körperlicher Betätigung. - In der Altersgruppe der 55- bis 64-jährigen Personen ist der Anteil der Wandernden am grössten. - Rund die Hälfte der Sommertouristen in der Schweiz wandert. - Bergwandern hat seit 2000 deutlich zugenommen. - Bergwandern wird mehrheitlich individuell ausgeübt (ohne Wanderleitung). - Jährlich ereignen sich über 8500 Unfälle beim Bergwandern. Dabei gehen etwa 40 Unfälle pro Jahr tödlich aus. - Die häufigste Ursache für tödliche Unfälle beim Bergsport ist ein Sturz oder Absturz. Im Jahr 2012 sind von insgesamt 32 Todesfällen beim Bergwandern 25 Personen durch einen Absturz tödlich verunglückt. - Alter: fast die Hälfte der tödlichen Unfälle betreffen Personen über 60, rund ein Viertel Personen über 70. - Geschlecht: Rund ein Viertel der beim Bergwandern Getöteten sind Frauen, drei Viertel sind Männer. - Nationalität: Ausländische Touristen sind für etwa einen Viertel aller Unfälle verantwortlich. Etwa die Hälfte davon wird durch Deutsch oder Französisch sprechende Personen verursacht. - Wanderwegkategorie: Am meisten Unfälle ereignen sich auf Bergwanderwegen, nämlich etwa zwei Drittel aller Unfälle (zirka ein Drittel auf Wanderwegen und 5% auf Alpinwanderwegen). Unfälle passieren insbesondere auf schmalen Wegen. Mögliche Risikofaktoren - Bergwandern wird nicht als Sport wahrgenommen, das Gefahrenbewusstsein fehlt. - Die Wanderungen werden kaum oder gar nicht geplant, was zu unliebsamen Überraschungen führen kann. - Die Anforderungen ans Bergwandern werden unterschätzt, die eigenen aktuellen Fähigkeiten überschätzt. Die Bergwanderer sind überfordert und ermüden rascher. Insbesondere ältere Personen passen ihre Touren nicht an ihre verminderte Leistungsfähigkeit an. - Die Ausrüstung ist nicht an die geplante Tour und die Verhältnisse angepasst, Wetter- und Kälteschutz oder Orientierungsmittel (v. a. Karte) fehlen. - Bei Müdigkeit oder Überforderung wird nicht oder zu spät reagiert bzw. umgekehrt. Die Trittsicherheit nimmt ab, Fehlentscheide können Unfälle begünstigen.
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