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Wandern Schweiz: Alpen Berner Oberland |
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Grindelwald
Informationen
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DER
EIGER
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von
Rudolf Rubi
Man
darf heute ohne zu übertreiben behaupten, der Eiger gehöre zu
den berühmtesten Bergen der Welt. Dazu haben ihn die Ereignisse gemacht,
die sich an seiner Nordwand abspielten.
In
der Meinung der Talbewohner, aber auch unter den Pionieren des Alpinismus
galt die Besteigung dieses Berges lange als unmöglich. Diese Ansicht
widerlegte 1858 der Ire Charles Barrington mit der Erstbesteigung. Die
damals schon sehr bekannten Grindelwalder Führer Christian Almer und
Peter Bohren liessen sich von ihm zu einem Versuch bewegen. Er ging von
der Wengernalp aus und führte ohne wesentliche Schwierigkeiten auf
den Gipfel und zurück zur Scheidegg.
Damit
war des Eigers Nimbus der Unbesteigbarkeit völlig undramatisch zerstört.
Die Route der Erstbesteiger über die Westflanke ist noch heute die
gebräuchliche Normalroute. Barrington trat als Bergsteiger übrigens
nicht weiter in Erscheinung.
Jetzt
war der Bann gebrochen. Im folgenden Zeitraum von rund 70 Jahren wurden
am Eiger alle Grate begangen und alle Punkte bestiegen die als kleinere,
selbständige Gipfel gelten können wie der Rotstock, der Klein-Eiger,
die Hörnli, das Wildschloss. Südwest-und Südgrat wurden
1874 und 1876 erstmals begangen.
1878 standen schon die ersten führerlosen
Bergsteiger, vier junge Männer aus Thun und Umgebung, auf dem Eigergipfel,
was einen Entrüstungssturm und scharfe Kritik in der Presse auslöste.
Was der Eiger bei der Erstbesteigung an Widerstand hatte vermissen lassen
holte er nach, als der Nordost-oder Mittellegigrat, der kühnste der
Eigergrate, angegangen wurde. Einen ersten Versuch gab es schon 1874 und
dann viele weitere die alle, auch unter der Leitung tüchtigster Führung,
scheiterten. 1885 gelang dem Oesterreicher Moritz von Küffner mit
Alexander Burgener der erste Abstieg.
Erst 1921 glückte dann der Aufstieg
der drei Grindelwalder Führer Fritz Amatter, Samuel Brawand und Fritz
Steuri mit dem Japaner Yuko Maki, der aus Freude über den Erfolg dem
Führerverein Grindelwald die Mittellegihütte stiftete.
Für
die auf die Zeit der alpinen Erschliessung folgende Bergsteigergeneration
waren am Eiger noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Die
Wände wurden das Ziel der jungen Alpinisten. Den gewaltigen Nordabstürzen
der Berner Alpen Hauptkette vom Eiger bis zum Lauterbrunner Breithorn widmeten
sich besonders zwei Männer: der Deutsche Willi Welzenbach und der
Schweizer Hans Lauper. Dieser beging 1932 mit Alfred Zürcher und den
Führern Alexander Graven und Joseph Knubel den östlichen Teil
der Eigernordseite, den heute als "Lauperroute" bekannten Aufstieg.
1935
setzten dann die Versuche an der eigentlichen Nordwand ein, deren Dramatik
heute noch unvergessen ist. Die Erstbegehung gelang schliesslich Andreas
Heckmair, Ludwig Vörg, Fritz Kasparek und Heinrich Harrer vom 21.-24.
Juli 1938.
Die
Geschichte des Bergsteigens am Eiger war aber damit noch nicht zu Ende.
Seither registrierte man eine grosse Anzahl tage-, wochen-, monatelang
dauernder Unternehmungen. Parallel dazu verlief die unglaubliche Vervollkommnung
der Rettungsmethoden mit Stahlseilgerät und Helikopter, die in spektakulären
Aktionen demonstriert wurden oder werden mussten.
Der
Eiger vermag dem extremen wie dem gemässigten Bergsteiger und auch
dem Nichtalpinisten Vieles zu bieten. Sein Anblick zu den verschiedenen
Tages-und Jahreszeiten, die wechselnden Stimmungsbilder, die sich aus dem
Spiel von Wolken und Nebel ergeben, ziehen jeden naturverbundenen Menschen
in ihren Bann und werden es wohl immer tun.
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Quelle:
Grindelwald
Tourismus - www.grindelwald.com |
Eigernordwand, die berühmteste Wand der Welt
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Eiger, ein Mythos, ein Berg, der Emotionen weckt. 1858, vor genau 130 Jahren, waren es die Grindelwalder Bergführer Christian Almer und Peter Bohren, die zusammen mit ihrem Gast Charles Barrington aus Irland, als erste auf dem Gipfel des Eigers standen. Die Route führte über die Westflanke, an eine Begehung der Nordwand war damals nicht zu denken. Hatten diese drei Pioniere nun den Eiger besiegt, war damit das Interesse am Eiger gestillt? Bei weitem nicht! Die Faszination des Unbezwingbaren hatte das Fieber erst recht geweckt. Bei den Alpinisten und bei den Eisenbahnpionieren.
1892 erhalten die beiden Ingenieure Emil Strub und Hans Studer eine Konzession für den Bau einer Eigerbahn. Diese Bahn wurde nie gebaut, der Eiger blieb den Bergsteigern erhalten. Einem andern Projekt, welches zwar nicht den Namen des Eigers trug war mehr Erfolg beschieden, der Jungfraubahn. Sie benützte das Eigermassiv als Anfahrtsrampe , um mühelos auf dem Jungfraujoch in 3454 Meter den höchsten Bahnhof Europas zu erreichen: Top of Europe.
Vor hundert Jahren, konnte die erste Zwischenstation, der Eigergletscher eröffnet werden, und im Innern des Eigers wurde eifrig gebohrt und gesprengt, mit Erfolg. 1903 fand das grosse Einweihungsfest mitten in der Eigernordwand statt. War dies das Ende des "Mythos Eiger"? Überhaupt nicht. Die Nordwand hatte ein Fenster erhalten und alle Fahrgäste der Jungfraubahn konnten von da die berüchtigte Wand aus einer eindrücklichen Perspektive betrachten, aber bezwungen, nein, das war der Eiger nicht.
Nach zahlreichen Versuchen, verbunden mit verschiedenen Tragödien, gelang es 1938, vor 60 Jahren, den Deutschen Anderl Heckmair und Ludwig Vörg, zusammen mit den Österreichern Heinrich Harrer und Fritz Kasparek, die Eigernordwand erstmals zu durchsteigen. Eine Weltsensation, festgehalten und kommentiert in allen Zeitungen und Radiostationen. Die Helden vom Eiger wurden gefeiert und wie.
Dieser Erfolg löste einen regelrechten Boom um die Nordwand aus. Heute zählt die Karte des Eigers über 20 verschiedene erschlossene Routen, und ein Ende ist noch nicht absehbar. Bis zu 200 Alpinisten wagen sich Jahr für Jahr an die "Herausforderung-Nordwand", die meisten von ihnen mit Erfolg. Dank modernen Klettertechnik, Ausrüstung und guter Vorbereitung hat seit 1988 kein tödlicher Unfall die Geschichte der Wand belastet. Auch die Zahl der Rettungen hält sich in bescheidenem Rahmen.
Der Eiger faszinierte nicht nur die Europäer, eine ganz besondere Beziehung besteht zwischen diesem Berg und Japanischen Bergsteigern. In Japan wurde der Alpinismus durch den Bergsteiger Yuko Maki bekannt. Er bestieg 1921 zusammen mit drei Bergführern aus Grindelwald den Ostgrat, den Mittellegigrat des Eigers. Dieser Grat hatte viele Alpinisten zurückgewiesen und gehörte damals immer noch zu den unbezwungenen, schwierigen Routen.
Als Dank und Erinnerung an diese alpine Höchstleistung, stiftete Yuko Maki die Mittellegihütte, die von der Station Eismeer der Jungfraubahn, zugänglich ist. Die Besteigung des Ostgrats blieb nicht die einzige Japanische Pioniertat am Eiger. 1969 wagten eine Gruppe von Japanischen Bergsteigern, unter ihnen die erste Frau an Eiger, eine Sommer-Direktroute. In bewährtem Expeditionsstil erreichten sie nach 16 Tagen Eigernordwand den Gipfel.
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Quelle:
Text Jungfraubahnen, Interlaken - www.jungfraubahnen.ch |
DER
EIGER - ERSTBEGEHUNGEN NORDWAND
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Westflanke
vom Eigergletscher aus:
11.
August 1858 Christian Almer, Peter Bohren - Schweiz, Charles Barrington - Irland
Mittellegigrat
im Aufstieg:
10.
September 1921 Yuko Maki -Japan Fritz Amatter, Samuel Brawand, Fritz Steuri
-Schweiz
Lauperroute:
20.
August 1932 Hans Lauper, Alfred Zürcher, Joseph Knubel, Alexander
Graven -Schweiz
Nordwand-Normalroute
Sommer:
21.
-24. Juli 1938 Fritz Kasparek, Heinrich Harrer -Oesterreich Andreas Heckmair,
Ludwig Vörg -Deutschland
Nordwand-Normalroute
Winter:
6.
-12. März 1961 Toni Kinshofer, Toni Hiebeler, Anderl Mannhart -Deutschland
Walter Almberger -Oesterreich
Nordwand-Normalroute
im Alleingang:
2.
-3. August 1963 Michel Darbellay -Schweiz
Nordwand
im Abstieg:
27.
-31. Dezember 1963 Paul Etter, Ueli Gantenbein, Sepp Henkel -Schweiz
Nordwand
- Erste Frauenbegehung:
1.
-4. September 1964 Daisy Voog mit Armin Bittner, Deutschland
John
Harlin-Nordwandroute:
23.
Februar -25. März 1966 Dougal Haston -Schottland Siegried Hupfauer,
Jörg Lehne, Günther Strobel, Roland Votteler -Deutschland
Japanerdiretissima:
15.
Juli -15. August 1969 Michiko Imai, Takio Kato, Yasuo Kato, Saturo Neghisi,
Susumo Kubo, Hirofumi Amano -Japan
Winterdiretissima:
20.
-25. Januar 1970 Peter Jungen, Hans Müller, Otto von Allmen, Max Dörfliger,
Hans-Peter Trachsel -Schweiz
Tschechen-Diretissima:
4.
-29. August 1976 Jiri Smid, Sylvia Kysilkowa, Petr Plachecky, Josef Rybicka
-Tschechoslowakei
Nordwand
im Winter, Normalroute im Alleingang:
3.
-9. März 1978 Tsuneo Hasagewa -Japan
Während
dieser Jahre und nach 1976 erfolgten zahlreiche Erstdurchstiege, die alle
aufzuführen diese Liste sprengen würde. Nähere Informationen
sind in der entsprechenden Fachliteratur ersichtlich.
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Quelle:
Text Grindelwald
Tourismus - www.grindelwald.com |
Wanderungen
in der Region |
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Eiger,
Mönch und Jungfrau
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Grindelwald
Tourismus verfügt über ein reichhaltiges Angebot im Internet.
Informationen, Wanderrouten mit Downloads usw. erleichtern die Routenplanung. |
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