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Schweizer
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Der Buchdrucker (Ips typographus)
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Wallis: 2015 - Kanton für fokussierte Borkenkäferbekämpfung |
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Besonders stark vom Borkenkäfer betroffen sind die Wälder um Martigny, Bagnes und Entremont, wo die Ausbreitung 2012 einsetzte und sich 2014 noch verschärft hat. Da die Mittel zur Bekämpfung begrenzt sind, will die zuständige Dienststelle für Wald und Landschaft (DWL) des Departements für Verkehr, Bau und Umwelt (DVBU) da gezielt eingreifen, wo es um die Erhaltung des Schutzwaldes geht.
Der Borkenkäfer befällt geschwächte Bäume (nur Fichten), die nicht mehr genügend Harz haben, um ihn am Eindringen in die Rinde zu hindern. Darum fand er nach dem Sturm Andrea 2012, der im Unterwallis besonders stark war, in den beschädigten Wäldern ideale Brutbedingungen vor. |
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Seither fallen einem auf Spaziergängen und auf der Pilzsuche in den Wäldern um Martigny, Bagnes und Entremont die Fichtenstämme mit rot verfärbten Astkränzen ins Auge.
Schutz hat Vorrang
Was die Bekämpfung dieses Parasiten erschwert, ist die Zahl der Befallsherde, deren starkes Gefälle und rasante Ausweitung. Der Kanton, durch die DWL, hat sich deshalb dazu entschlossen, seine Eingriffe vor allem auf die Schutzwälder zu konzentrieren. Dabei werden befallene Bäume geschlagen, entrindet und absichtlich liegen gelassen. Das Entrinden, sofern es rechtzeitig erfolgt, beseitigt die Borkenkäfer. In manchen Abschnitten verzichtete man aber auf das Schlagen befallener Bäume, um keine Öffnungen entstehen zu lassen, welche automatisch die potentielle Lawinen- und Steinschlaggefahr erhöhen, also liess man da das Totholz einfach stehen.
Aus Langzeitbeobachtungen solcher Bestände über 25 Jahre weiss man, dass diese ihre Schutzfunktion immer noch erfüllen. An das veränderte Erscheinungsbild des Waldes wird man sich wohl gewöhnen müssen.
Stehende Totbäume erfüllen noch eine andere wichtige Funktion: sie begünstigen den Baumnachwuchs, indem sie Jungbäume vor Schnee schützen und ihnen doch genügend Licht zum Wachsen lassen.
Ein solides Wald-Wild-Gleichgewicht ist eine Grundvoraussetzung, um einen Mischbestand heimischer Baumarten zu erreichen, welcher der beste Schutz vor künftigem Borkenkäferbefall ist.
Für die DWL und deren Bekämpfungskonzept dürfte auch die Zeit arbeiten, und die sich unter den Käfern ausbreitenden Parasiten. Letzlich handelt es sich um ein natürliches Phänomen mit bekanntem Ablauf. Ohne besondere Vorkommnisse dürfte darum in den nächsten zwei Jahren mit einem starken Einbruch der Käferpopulationen zu rechnen sein.
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