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Kirschessigfliege wird weiter überwacht 2014
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Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

Agroscope überwacht den Schädling Drosophila suzukii

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) wurde in der Schweiz erstmals 2011 festgestellt. Es ist jetzt erwiesen, dass dieser Schädling sowohl im Hobbygarten als auch im Erwerbsanbau Schäden verursacht. Beeren sind besonders betroffen. Agroscope hat ein nationales Überwachungsnetzwerk aufgebaut, das auf Fallen basiert. Es ermöglicht, die Entwicklung des Schädlings zu verfolgen und entsprechend zu reagieren. Mittels präventiver Hygienemassnahmen in den Kulturen und mittels Massenfallen kann der Schädlingsbefall effizient reduziert oder das Einwandern der Fliegen in die Kultur verzögert werden.

2011 hat Agroscope eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Kantone, der Produktion und der Branche.

Das Ziel: dem neuen Schädling gemeinsam die Stirn bieten. Ab April wurde ein nationales Überwachungsnetz mit mindestens zehn Fallen pro Kanton aufgezogen.

Diese Fallen wurden zu Saisonbeginn hauptsächlich in den Kirschen- und Erdbeerkulturen aufgestellt, anschliessend in den Heidelbeer-, Brombeer- und Himbeerkulturen und zum Schluss in den Pflaumen- und Traubenkulturen. Eine Karte mit der Ausbreitung des Schädlings und der Situation in den einzelnen Kantonen ist auf der Website unter www.drosophilasuzukii.agroscope.ch aufgeschaltet. Sie wird wöchentlich aktualisiert. 2013 trat der Schädling erneut in der ganzen Schweiz auf. Die ersten Exemplare gingen in diesem Jahr fünf Wochen früher als 2012 in die Fallen.

Auf lokaler Ebene hat man unmittelbar nach Auftreten des Schädlings in den Überwachungsfallen zwei Bekämpfungsstrategien angewandt. Einerseits wurden präventive Massnahmen ergriffen wie etwa strikte Hygienevorschriften bei der Ernte (beschädigte und herabgefallene Früchte einsammeln und vernichten). Andererseits wurden möglichst kurze Intervalle zwischen den Ernten eingehalten, um so überreife, für den Schädling sehr attraktive Früchte zu vermeiden. Diese Strategien lassen sich durch Massenfallen ergänzen. Dazu stellt man rund um die zu schützende Parzelle in einem dichten Ring alle 2m eine Falle auf. In den meisten Fällen konnten die Schäden dank diesen beiden Strategien auf ein tolerierbares Niveau reduziert oder das Einwandern der Schädlinge verzögert werden.

Diese Bekämpfungsmassnahmen reichen allerdings nicht aus, falls der Schädling hohe Populationszahlen aufweist und sein Vorhandensein spät festgestellt wird. In diesem Fall ist eine chemische Bekämpfung nötig, wobei die Wartefristen bis zur Ernte einzuhalten sind.

Nur durch die Zusammenarbeit von Forschung, Produktion, Beratung und Handelsfirmen ist es möglich, eine erfolgreiche und nachhaltige Bekämpfungsstrategie gegen diesen Schädling umzusetzen. Diese besteht aus der Kombination von Hygienemassnahmen, einer anhaltenden Überwachung des Insekts vom Frühjahr bis Ende Herbst, der Installation von kostengünstigen Massenfallen und - erst als letzter Schritt - der chemischen Bekämpfung.

Quelle: Text Agroscope Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, Januar 2014

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