Schule und Bildung
Schule und Bildung in der Schweiz
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Bildung und Erfolgschancen im Berufsleben
Schweiz Bildung
Zugang zu Bildung und Erfolgsschancen 2004
Zugang zu Bildung und damit zu Erfolgschancen im Berufsleben nicht für alle gleich
Soziale Herkunft nach wie vor wichtigste Determinante des Bildungserfolgs
Besser Ausgebildete nehmen öfter eine selbständige Erwerbstätigkeit auf
Schweiz Bildung
Vor kurzem Eingewanderte besser ausgebildet als ihre Vorgängerinnen und Vorgänger
Zunahme der beruflichen Mobilität in den letzten 20 Jahren
Wandel der Wirtschaftsstruktur
Weiterführende Informationen und Links
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Zugang zu Bildung und damit zu Erfolgschancen im Berufsleben nicht für alle gleich
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Ein wachsender Teil der Bevölkerung in der Schweiz ist im Besitz eines Hochschulabschlusses, wobei die Frauen stetig aufholen. Die soziale Herkunft hat aber nach wie vor einen grossen Einfluss auf den Bildungserfolg. Von Chancengleichheit im Bildungswesen kann somit noch nicht die Rede sein.

Bildung ist ein Schlüssel zum Erfolg auf dem Arbeitsmarkt: Ein hohes Bildungsniveau fördert die berufliche Mobilität, erleichtert den Zugang zu höheren Positionen und verm indert das Risiko, arbeitslos zu werden. Allgemein ist es der Schweiz gelungen, das Qualifikationsniveau der Bevölkerung an den tief greifenden und raschen Wandel ihrer Sozialstruktur während der vergangenen dreissig Jahre anzupassen. Dies sind die Kernaussagen zweier Studien, die das Bundesamt für Statistik (BFS) in Auftrag gegeben hat. Die eine Studie stammt vom "Observatoire universitaire de l'emploi" der Universität Genf, die andere von der Firma "Lamprecht & Stamm Sozialforschung und Beratung AG" in Zürich.

Zwischen 1980 und 2000 hat sich der prozentuale Anteil der Personen mit tertiärer Ausbildung in der Schweiz nahezu verdoppelt und ist von 9,9% auf 18,3% gestiegen. Dabei sind Bildungsunterschiede zwischen Männern und Frauen nach wie vor deutlich, verringern sich jedoch in den untersten Altersgruppen. In der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen beträgt der Anteil der auf der Tertiärstufe ausgebildeten Männer 30,5%, jener der tertiär ausgebildeten Frauen 19,2%. In der Gruppe der 55- bis 64-Jährigen betragen die en tsprechenden Anteile 28,1% respektive 9,7%.

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Vor kurzem Eingewanderte besser ausgebildet als ihre VorgängerInnen

Die Bildungsunterschiede zwischen der schweizerischen und der ausländischen Bevölkerung sind insgesamt gesehen immer noch beträchtlich, jedoch g ilt es zu nuancieren: Einerseits nähert sich das Bildungsverhalten der in der Schweiz gebor enen Ausländerinnen und Ausländer jenem der Schweizerinnen und Schweizer an. Andererseits verfügt ein bedeutender Anteil (38,5%) der zwischen 1995 und 2000 in der Schweiz eingetroffenen ausländischen Personen über einen tertiären Bildungsabschluss. Im Vergleich dazu betrug der Anteil der tertiär Gebildeten unter den seit mehr als fünf Jahren in der Schweiz lebenden Ausländerinnen und Ausländern lediglich 14,6%. Hierin widerspiegelt si ch die Umorientierung der schweizerischen Einwanderungspolitik, die noch bis Mitte der Neunzigerjahre vermehrt wenig ausgebildete Personen angezogen hatte.


Soziale Herkunft nach wie vor wichtigste Determinante des Bildungserfolgs

Der Bildungsstand und die berufliche Situation der Eltern sind nach wie vor die wichtigsten
Determinanten des Bildungserfolgs der Kinder. Das Ausmass der "Bildungsvererbung" hat sich kaum abgeschwächt. So war im Jahr 2000 die Wahrscheinlichkeit, einen Hochschulabschluss zu erlangen, für Akademikerkinder rund fünfmal grösser als für Kinder aus Arbeiterfamilien. Von einer Chancengleichheit beim Zugang zu einer höheren Ausbildung kann nach wie vor nicht die Rede sein. Zumindest führten die Reformen des Bildungssystems (Expansion der Fachhochschulen und Zunahme der Berufsmaturitäten) in den Neunzigerjahren zu einer gewissen Öffnung.


Deutliche Zunahme der beruflichen Mobilität in den letzten zwanzig Jahren

Im Jahr 2000 übte nahezu jede zweite Person nicht den Beruf aus, den sie ursprünglich erlernt hatte. Die berufliche Mobilität hat innert zw anzig Jahren von 38,4% (1980) auf 49,7% (2000) zugenommen. Sie ist bei den Personen mit einem Abschluss der Sekundarstufe II oder der Tertiärstufe (je über 50%) viel grösser als bei den Personen ohne nachobligatorische Ausbildung (37,6%).


Besser Ausgebildete nehmen öfter eine selbständige Erwerbstätigkeit auf

Ein hohes Bildungsniveau ist für die selbständige Erwerbstätigkeit förderlich: Während der Anteil der Selbständigerwerbenden unter den Personen ohne nachobligatorische Ausbildung lediglich 13,8% betrug, belief er sich unter den Universitätsabsolventinnen und -absolventen auf 20,8%, unter den Fachhochschulabsolventinnen und -absolventen auf 21,0% und unter den Personen mit höherer Berufsausbildung sogar auf 25,5%. Die besser Ausgebildeten sind auch mehrheitlich in den Berufen mit der höchsten gesellschaftlichen Wertschätzung anzutreffen. Auf einer Berufsprestige-Skala von 0 bis 100 beträgt der durchschnittliche Wert der Berufe von Personen ohne nachobligatorische Ausbildung 35, verglichen mit 53 für die Berufe von Personen mit Tertiärabschluss.

Bildungsunterschiede beeinflussen auch den Zugang zur Beschäftigung: Die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden, sowie die finanzielle Abhängigkeit von einem erwerbstätigen Partner bzw. einer erwerbstätigen Partnerin sind unter den schlechter Ausgebildeten deutlich grösser.


Wandel der Wirtschaftsstruktur

Die Bildungsexpansion ist nicht Selbstzweck, sondern steht in engem Zusammenhang mit dem Wandel der schweizerischen Wirtschaftsstruktur. Laut Volkszählung ist es der Schweiz grösstenteils gelungen, das Qualifikationsniveau der Bevölkerung an die Ausbreitung des Dienstleistungssektors (er beschäftigte im Jahr 2000 70% der Erwerbstätigen, während es 1970 noch lediglich 44% gewesen waren) und an die Zunahme der Bedeutung von wissenschaftlichen und technischen Berufen anzupassen. Die Bildungsexpansion hat die Anpassung an den wirtschaftlichen Strukturwandel nicht nur zugelassen, sondern auch durch die Förderung von Unternehmergeist sowie von technischen und wissenschaftlichen Entwicklungen direkt dazu beigetragen.

Quelle: Text Bundesamt für Statistik BFS November 2004
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