Klima im Wandel - Climate Change
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Klimakonferenz COP12: Nairobi (Kenia) 2006
COP 12: Die Schweiz in Nairobi
COP 12: Zukunft der internationalen Klimapolitik
Klimakonferenz COP12: Nairobi (Kenia) 2006
Thema: Klima Klimawandel Geografie - Erdkunde
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Klimakonferenz-COP12 Nairobi 2006
Die Schweiz in Nairobi
Die zwölfte Weltklimakonferenz fand vom 6. bis zum 17. November 2006 in Nairobi statt.

Bei der Klimakonferenz wurden in den Gesprächen über die Zukunft der internationalen Klimapolitik, über die Anpassung und über die finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer Fortschritte erzielt. Anlässlich des Ministersegments lud Bundespräsident Moritz Leuenberger die Staaten ein, die Einführung einer weltweiten CO2-Abgabe zu prüfen, mit deren Hilfe sich die Emissionen verringern und Anpassungsmassnahmen finanzieren liessen.

Die 189 Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen, von denen 165 das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben, wiesen mit Nachdruck auf die Gefahren hin, die durch die Klimaänderungen drohen. Anlässlich der Präsentation des Stern-Berichts, der von der britischen Regierung in Auftrag gegeben worden war, wurden die Kosten des Klimawandels im Detail erörtert. Aus dem Bericht geht hervor, dass die Länder als Folge der Klimaänderungen erhebliche Einbussen beim Bruttoinlandprodukt (BIP) - im weltweiten Durchschnitt zwischen 5 und 14 Prozent - hinnehmen müssten, falls nichts zur Verringerung der Emissionen unternommen wird. Demgegenüber werden die Kosten für wirksame klimapolitische Massnahmen auf 1 Prozent des BIP geschätzt.

Zukunft der internationalen Klimapolitik

Bei der Konferenz von Nairobi einigten sich die teilnehmenden Länder auf eine Arbeitsplanung für die Festlegung der quantitativen Emissionsreduktionsziele der Industriestaaten für den Zeitraum nach 2012. Dieser Entscheid ist ein wichtiges Signal für den CO2-Handel und insbesondere für den Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism, CDM), denn er bedeutet, dass die Aktivitäten in diesem Bereich nach 2012 nahtlos fortgesetzt werden. Bundespräsident Moritz Leuenberger äusserte den Wunsch, dass die länderspezifischen Zielsetzungen im Jahr 2009 beschlossen sein werden.
Anpassung an den Klimawandel

Selbst wenn die Staaten Massnahmen zur Verringerung der Emissionen ergreifen, sind Anpassungsmassen unverzichtbar, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzutreten. In diesem Zusammenhang wurde an der Konferenz von Nairobi insbesondere beschlossen, den Informationaustausch über die Beurteilung von Klimagefahren und -katastrophen sowie die planerischen Massnahmen zur Begrenzung ihrer Folgen in das Fünfjahres-Aktionsprogramm für die Anpassung aufzunehmen. Diese Massnahmen werden es erlauben, die Entwicklungsländer und insbesondere die afrikanischen Länder, die selbst nur geringe Mengen Treibhausgase ausstossen, jedoch besonders stark unter den Folgen des Klimawandels zu leiden haben, bei deren Bewältigung zu unterstützen.

Ferner wurden an der Konferenz von Nairobi die Kriterien für die Auswahl der Anpassungsprojekte festgelegt, die über die Anpassungsfonds finanziert und in den Entwicklungsländern durchgeführt werden sollen. Bereits im Rahmen der informellen Vorbereitungskonferenz auf Ministerebene in Rüschlikon, die die Schweiz gemeinsam mit Kenia durchgeführt hatte, war die Bedeutung der Anpassung an die Folgen des Klimawandels nachdrücklich betont worden.
Vorschlag des Bundespräsidenten

In seiner Eröffnungsansprache zur Ministerkonferenz in Nairobi forderte Bundespräsident Moritz Leuenberger ein umfassendes Engagement der Länder zur Verringerung der Emissionen und schlug vor, die Einführung einer weltweiten CO2-Abgabe zu prüfen. Eine solche Abgabe würde sowohl auf die Ursachen des Klimawandels wirken, indem die Emittenten von Treibhausgasen eine Abgabe entrichten müssten, und gleichzeitig liessen sich die Folgen der Klimaänderungen angehen, indem mit dem Abgabeertrag Anpassungsprojekte finanziert werden könnten. Der Vorschlag wurde von der Konferenz mit Interesse aufgenommen und könnte zu einem späteren Zeitpunkt debattiert werden.

CO2-Abgabe in der Schweiz

2005 hat der Bundesrat beschlossen, eine CO2-Abgabe auf Brennstoffe einzuführen und damit einen Anreiz zur Emissionsverringerung zu schaffen. Durch die Verteuerung fossiler Energieträger werden Gesellschaft, Industrie und Gewerbe zu einem sparsameren Umgang mit diesen Energien und zu einem vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien und umweltverträglicherer Technologien ermutigt. Im Gegensatz zur vorgeschlagenen weltweiten CO2-Abgabe muss der Ertrag aus der schweizerischen Lenkungsabgabe an die Unternehmen und die Bürgerinnen und Bürger rückverteilt werden. Die Einführung der CO2-Abgabe, über die im Parlament derzeit beraten wird, muss möglichst rasch erfolgen, damit die Abgabe ihre Wirkung voll entfalten kann. Die CO2-Abgabe wird zusammen mit dem Klimarappen auf Treibstoffe und der Steuerbefreiung für Biotreibstoffe, die gegenwärtig im Parlament debattiert wird, dazu beitragen, dass das Emissionsreduktionsziel gemäss Kyoto-Protokoll erreicht werden kann.

Bundesrat Leuenberger: Rede an der COP 12 in Nairobi 2006
Quelle: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK, November 2006

Links
Externe Links
Nairobi 2006: United Nations Climate Change Conference (COP 12 ) United Nations Framework Convention on Climate Change The Climate Change Projects Office (CCPO)
is jointly funded by the Department of Trade and Industry (DTI)
and the Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra)
United Kingdom UK
International Schweiz
Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU
Umwelt Schweiz
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