Die
Frage, wer sich nach Auslaufen des Kyoto-Protokolls im Jahr 2012 auf welche
CO2-Reduktionen verpflichtet, haben die Delegierten in Nairobi auf später
vertragt. Sie einigten sich einzig darauf, die Umsetzung des Protokolls
bis 2008 zu beobachten und dann neue Reduktionsziele für die Industriestaaten
festzulegen. Dabei dürfte klar sein, dass eine effiziente und globale
Reduktion der Treibhausgase nur unter Einbindung der bisher abseits stehenden
USA, dem derzeit grössten Treibhaus-Gas-Verursacher, möglich
sein wird. Und soll das Kyoto- Folgeprotokoll tatsächlich Wirkung
erzielen, müssten sich in Zukunft auch Schwellenländer wie China,
Indien oder Brasilien, deren CO2-Ausstoss massiv ansteigt, zu Reduktionszielen
verpflichten. Im Zusammenhang mit den Herausforderungen, die der Klimawandel
gerade an die ärmeren Entwicklungsländer stellt, verabschiedeten
die Delegierten den Nairobi-Aktionsplan. Dieser sieht Massnahmen zum Schutz
vor Klimakatastrophen wie Dürre, Hochwasser und Stürme vor.
Der
Klimawandel stellt eine der grössten Umweltbedrohungen dar. Eine Bedrohung,
die Wirtschaft, Infrastruktur, natürliche Ressourcen und lokale Bevölkerung
in Entwicklungsländern massiv bedrohen kann. So sieht die DEZA das
Phänomen und unterstützt seit längerem Projekte und Programme,
die direkt oder indirekt mit Klimaschutz in Zusammenhang stehen. In Nicaragua
finanziert sie Kleinkraftwerke, die durch Wasserkraft Strom produzieren.
Eine Energiequelle, die der nationalen Strategie von Nicaragua entspricht,
das Land aus seiner Abhängigkeit von nicht erneuerbaren, umweltschädigenden
Brennstoffen zu lösen.
In
Indien unterstützt die DEZA seit Mitte der 90er-Jahre Projekte im
Energiebereich. Diese helfen kleinen und mittleren Betrieben, von Kohle
oder Erdöl auf umweltfreundlichere Energiequellen umzusteigen. Messungen
zeigen bereits heute, dass diese Initiative bis Ende 2008 eine CO2-Reduktion
von 500 000 Tonnen auslösen wird - mehr als die Hälfte von dem,
was das Programm "Energie Schweiz» in den Jahren 2000 bis 2005
einzusparen vermochte (900 000 Tonnen). Zudem plant die DEZA in Peru im
Moment ein Programm, das direkt auf die Auswirkungen des Klimawandels abzielt.
Es geht darum, die lokale Bevölkerung vor den Folgen der Klimaerwärmung
zu schützen und entsprechende Massnahmen zu treffen, beispielsweise
den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu sichern.
Auch
auf multilateraler Ebene spielt die Schweiz eine aktive Rolle. So leitet
sie seit kurzem zusammen mit den Niederlanden eine OECD/DAC Arbeitsgruppe
zum Thema "Integration von Klimaanpassungsmassnahmen in die Entwicklungszusammenarbeit
». Die Arbeitsgruppe geht auf das Bestreben von Umwelt- und Entwicklungsministern der
OECD-Mitgliedstaaten zurück, das Band zwischen Entwicklungs und Umweltpolitik
enger zu knüpfen. |
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