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Februar 2006

Schweizer Gletscher schmelzen weiter
Die Mehrzahl der Schweizer Gletscher hat sich während der Messperiode 2004/05 zurückgebildet

Die Mehrzahl der Schweizer Gletscher hat sich während der vergangenen Messperiode 2004/05 weiter zurückgebildet. Zudem ist ein deutlicher Massenverlust zu verzeichnen. Dies ist das Ergebnis der Erhebung vom vergangenen Herbst.

Die Auswertung an 91 Gletschern präsentiert ein ähnliches Bild wie in den vorangegangenen Jahren: die Mehrheit der Gletscher hat in der abgelaufenen Beobachtungsperiode weiter an Länge eingebüsst. Während sich 84 zurückzogen, veränderten 7 ihre Zungenposition nicht. Damit bestätigen die diesjährigen Messresultate den Trend der letzten Jahre: den anhaltenden Gletscherschwund. Die registrierten Maximalwerte zeigen einen Rückzug von 216 Metern am Triftgletscher (BE), gefolgt von 66 Metern am Grossen Aletschgletscher (VS). Der mit Abstand grösste Rückzugswert weist der Triftgletscher auf. Der Grund liegt darin, dass die Gletscherzunge von einem See umgeben ist, welcher den Schwund massgeblich verstärkt. Veränderungen an der Gletscherzunge sind im Allgemeinen das Resultat des dynamischen Verhaltens eines Gletschers. Das heisst, sie erfolgen erst mit zeitlicher Verzögerung auf die verursachenden Einflüsse.

Zusätzlich zur Veränderung der Gletscherlänge als Ausdruck mittelfristiger Tendenzen, wurde der Massenhaushalt - die Bilanz zwischen Schneezuwachs und Eisabtrag - an den 3 Gletschern Basòdino (TI), Gries (VS) und Silvretta (GR) bestimmt. Der Massenhaushalt widerspiegelt unverzögert die klimatischen Verhältnisse des vergangenen Jahres. Alle drei Gletscher haben erheblich an Masse eingebüsst. Dieses Resultat ist vor allem auf die geringen Winterniederschläge zurückzuführen. Der Griesgletscher im Nufenengebiet weist mit 1.7 Metern mittlerer Eisdicke den grössten Verlust auf. Die geringsten Einbussen wurden mit knapp 70 cm am Silvrettagletscher im hinteren Prättigau verzeichnet. Derartige regionale Unterschiede wurden in den vergangenen Jahren wiederholt beobachtet.

Die jährlichen Messungen an den Gletschern werden dank der Unterstützung durch die Glaziologische Kommission der Akademie der Naturwissenschaften von der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit ihren Partnern (kantonale Forstdienste, Bundesämter und Privatpersonen) erhoben.

Weitere Informationen
Triftgletscher Kanton Bern Schweiz
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