Taifun
in Asien, starke Regenfälle im Süden Afrikas, Hitzewellen in
Australien und Nordamerika - die Bilanz für das vergangene Jahr zeigt
in vielen Teilen der Welt extreme Wettersituationen. Zu diesem Ergebnis
kommt der WWF in einer heute vorgelegten Bestandsaufnahme. 2006 gehört
zu den sechs wärmsten Jahren seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen
im Jahr 1861.
"Das
Jahr 2006 hat gezeigt, dass auch Deutschland nicht vom Klimawandel verschont
bleibt", fasst Regine Günther, Leiterin des Klimabereichs beim WWF
Deutschland, die Ergebnisse zusammen.
In
Deutschland begann das Jahr mit eisigen Temperaturen und starkem Schneefall: Minus
36 Grad Celsius wurden im Bayerischen Wald, im Berchtesgadener Land und
in Mecklenburg-Vorpommern gemessen.
In Süddeutschland
lag bis 2,50 Meter Schnee. Als die ungewöhnlich grossen Schneemassen
zu schmelzen begannen, traten viele Flüsse in Süd- und Ostdeutschland
über die Ufer und führten zu starken FrühlingsÜberflutungen.
Auf
die aussergewöhnliche Nässe folgten Hitze und Dürre: Der
Juli 2006 war der heisseste Monat in Deutschland, seit Beginn der Temperaturmessungen.
In Berlin z.B. lagen die Temperaturen um 6,1 Grad Celsius höher als
im Durchschnitt. In Folge der grossen Trockenheit fielen die Wasserpegel
in Flüssen und Seen.
Auf
den wärmsten Juli folgte der wärmste Herbst. Die Temperaturen
lagen um drei bis vier Grad Celsius über dem Durchschnitt.
Nach
der Hitze kam der Sturm: Am 1. November wurde Norddeutschland
von "Britta" heimgesucht, einem Sturm mit Windgeschwindigkeiten bis
zu 156 Stundenkilometern und Wellen bis zu 17 Meter Höhe nördlich
von Borkum.
Nicht
nur in Deutschland liess sich Extremwetter beobachten: Die USA und Kanada
erlebten einen der heissesten Sommer. Auch in Australien verzeichnete man
Rekordtemperaturen. Mit der Hitze kam das Feuer: In den USA brannte es
auf einer Fläche von 38.000 Quadratkilometern. Das entspricht
in etwa der Grösse Nordrhein-Westfalens.
Das Packeis
der Arktis schmolz im September nahezu auf einen historischen Tiefststand.
Der Süden
Afrikas erlebte die schlimmsten Überschwemmungen seit 50 Jahren,
nachdem es zuvor lange gar nicht geregnet hatte.
Gleichzeitig
suchten heftige Wirbelstürme Asien heim: Der Taifun Saomai,
der im August in China eine Spur der Zerstörung hinterliess, war einer
der stärksten je gemessenen Wirbelstürme. |