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Polgebiete Arktis - Klimaforschung |
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Polgebiete Arktis - Klimaforschung |
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Dem
Klimawandel auf der Spur
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Lehrer
begleiten internationales Polarforschungsprojekt |
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Polarforschung
auf faszinierende und unmittelbare Weise in der Schule miterleben zu können
? dies ist das Ziel eines gemeinsamen Projekts des Alfred-Wegener-Instituts
für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und der Pädagogischen
Hochschule Heidelberg. Den Mittelpunkt des Vorhabens bildet das internationale
Antarktis-Bohrprogramm ANDRILL (Antarctic Geologic Drilling, Geologisches
Bohren in der Antarktis), das am 23. Oktober 2006 begann. über
50 Wissenschaftler und Techniker aus Deutschland, den USA, Neuseeland und
Italien werden bis Ende Dezember einen etwa 1200 Meter langen Sedimentkern
aus dem Meeresboden unter dem Ross-Schelfeis erbohren. |
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Ziel
des internationalen Forschungsprojektes ANDRILL ist es, das Klima
der letzten 50 Millionen Jahre und dabei insbesondere die Ausdehnung des
Schelfeises in den jeweiligen Kalt- und Warmzeiten zu rekonstruieren. Es
gab in der Vergangenheit Phasen, in denen es auch in der Antarktis weitaus
wärmer war als heute. "Nur wenn wir wissen, wie stark das Eis in der
Antarktis damals zurückgegangen ist, können wir abschätzen,
welche Auswirkungen der Klimawandel auf den Meeresspiegel in Zukunft
haben wird", erklärt Dr. Frank Niessen, Wissenschaftler am Alfred-Wegener-Institut
und deutscher Vertreter im ANDRILL-Projektteam. Die aktuelle Polarforschung
auch in den Schulunterricht zu integrieren, ist neben der wissenschaftlichen
Erkenntnis ein zweites Ziel von ANDRILL.
Meeressedimente
als Klimaarchiv |
In
den Sedimentschichten des Meeresbodens sind zahlreiche Informationen über
die Klima- und Umweltbedingungen der letzten Jahrmillionen enthalten. Die
Wissenschaftler können mit diesen Proben einen wesentlich grösseren
Zeitraum der antarktischen Klima- und Eisbedeckungsverhältnisse zurückverfolgen
als es mit Eiskernen möglich ist. Wie hat sich das Eisschild der Antarktis
gebildet? Wie gross war die maximale Ausdehnung des Eises in der Vergangenheit?
Wann und warum war sie wesentlich kleiner als heute? Wenn man Temperatur
und Eisbedeckung in einen Zusammenhang bringen kann, wird dies auch eine
Vorhersage über das Ausmass des Eisverlustes und damit des Meeresspiegelanstiegs
durch den derzeitigen Klimawandel ermöglichen. Das Alfred-Wegener-Institut
ist mit zwei Arbeitsgruppen vor Ort, um die physikalischen und chemischen
Eigenschaften der Bohrkerne zu messen. "Besonders interessant wird es,
wenn Ablagerungen erbohrt werden, die auf eine erheblich kleinere Ausdehnung
des Schelfeises schliessen lassen. Das eröffnet Einblicke in Situationen,
wie wir sie in Zukunft mit wärmeren Klimabedingungen zu erwarten haben",
sagt Dr. Gerhard Kuhn vom Alfred-Wegener-Institut. Er wird die chemische
Zusammensetzung des Sedimentkerns schon in der Antarktis analysieren. |
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Schematische Darstellung der Bohrstelle
Die
Bohrung ist eine grosse technische Herausforderung. Zum ersten Mal in der
Geschichte der Polarforschung wird ein Sedimentkern vom Schelfeis aus erbohrt.
Als Schelfeis bezeichnet man das Eis, das zwar mit dem landgebundenen Eis
verbunden ist aber auf dem Wasser schwimmt. Es ist an der geplanten Bohrstelle
etwa 80 Meter dick. Dieses Eis muss zunächst geschmolzen werden, bevor
der Bohrer bis zum etwa 900 Meter tiefen Meeresboden herabgelassen werden
kann. |
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Von
deutscher Seite wird das Projekt vom Alfred-Wegener-Institut für Polar-
und Meeresforschung finanziell unterstützt und koordiniert. Ausserdem
sind die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover
sowie die Universitäten Jena und Göttingen beteiligt. ANDRILL
ist eines von über 200 Forschungsprojekten, die im Rahmen des Internationalen
Polarjahres 2007/2008 stattfinden. Die Wissenschaftler wollen mit dieser
Initiative ihre Kräfte bündeln und in gross angelegten Messkampagnen
und Feldarbeiten die klimasensiblen Polargebiete untersuchen. Die breite
Öffentlichkeit in diesen Prozess mit einzubeziehen und über die
bevorstehenden Veränderungen in unserer Umwelt zu informieren, ist
dabei ein wichtiges Anliegen der Wissenschaft.
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oben
Forschung
live ins Klassenzimmer |
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Bohrturm auf dem Ross-Schelfeis in der Antarktis.
Neben
dem rein wissenschaftlichen Aspekt verfolgt das Projekt aber auch noch
ein weiteres Ziel:
Die
Bedeutung der Polarregionen im globalen Klimasystem der Öffentlichkeit und Schülern zu vermitteln. Im Rahmen des RISE-Projekts (ANDRILL Research Immersion for Science Educators; Einbinden von Lehrern
in das ANDRILL-Projekt) nehmen sechs Fachdidaktiker verschiedener Nationaliäten
an dem Forschungsaufenthalt in der Antarktis teil. |
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Eine Schelfeiskante in der Antarktis
Von
deutscher Seite ist Prof. Dr. Alexander Siegmund von der Pädagogischen
Hochschule Heidelberg mit dabei. Über eine eigens eingerichtete Homepage
(http://www.andrill.org/iceberg)
sollen die vielfältigen Aspekte der Polar- und Klimaforschung anschaulich vermittelt und aus der Antarktis aktuell über die Forschungsarbeiten
berichtet werden. |
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Aufgebrochener Sedimentkern
In
regelmässigen Internet-Chats mit der Antarktis können
sich Schulklassen live mit Alexander Siegmund über die Polarforschung und das Leben als Wissenschaftler an einer Forschungsstation austauschen.
"Als Lehrer freue ich mich ganz besonders, meine Schülerinnen und
Schüler hautnah an die Forschung heranführen zu können.
Ich möchte die jungen Menschen für die Polargebiete begeistern
und ihnen auf diese Weise die aktuellen Fragen des Klimawandels nahe bringen",
sagt Eberhard Kern, Geographie-Lehrer am Fürstenberg-Gymnasium in
Donaueschingen |
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Quelle:
Text Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven 2006 |
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Weitere Informationen |
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Links |
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Externer
Link |
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ANDRILL Iceberg
Antarctic
Geologic Drilling, Geologisches Bohren in der Antarktis |
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