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Antarktis
Unerwartet starke Winde vermindern die Schneedecke

Wissenschaftler des U.A.-amerikanischen «National Snow and Ice Data Centers NSIDC» haben zusammen mit Kollegen vom «Institute for Marine and Atmospheric Research at Utrecht University» in den Niederlanden bei ihren Forschungsarbeiten in der Ostantarktis eine unerwartete Entdeckung gemacht.

Die im Oktober 2015 in den «Geophysical Research Letters» publizierten Studie beschreibt, wie in der Antarktis riesige Schneemengen durch starke Winde verdampft werden. Die Entdeckung könnte die Schätzungen über den künftigen Meeresspiegelanstieg beeinflussen.

Die Ostantarktis ist eines der trockensten Gebiete der Erde. Bisher gingen die Wissenschaftler davon aus, dass in der Antarktis grosse Schneemenge ohne Massenverluste durch Winde in andere Regionen des Kontinents verfrachtet würden.

Die Forscher haben herausgefunden, dass die kräftigen Winde rund 90% der Schneedecke sublimieren oder abtragen.

Berechnungen haben ergeben, dass jedes Jahr in den Windzonen der Antarktis rund 80 Milliarden Tonnen Schnee sich räumlich verändern bzw. eine Zustandsänderung vornehmen.

Rund 9% der Fläche der Antarktis liegen in Windzonen, wo starke katabatische Winde wehen. Katabatische Winde entstehen , wenn sehr kalte Luftmassen mit höherer Dichte aus dem Inneren der Antarktis gegen die Ränder des Kontinents fliessen.

Die Studie enthüllt, dass starke Winde beim Recovery Eisstrom in der Ostantarktis eine Schneeschicht von rund 18 m Mächtigkeit abgetragen. Diese Schneemenge wird durchschnittlich in 200 Jahren angehäuft.

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Satelliten haben auf der Antarktis Tausende von Zonen mit katabatischen Winden identifiziert.

Die Auswertung der Daten hat ergeben, dass die sonst schon sehr niederschlagsarme Ostantarktis noch ein wenig trockener ist als bisher angenommen.

Die meisten Klimamodelle berücksichtigen die Auswirkungen der Sublimation und Abrasion durch die katabatischen Winde in den flächenmässig eher begrenzten Windzonen nicht. Neue Modellrechnungen wollen die Ergebnisse der Studie aufnehmen. Dazu wird das Raster der Modellrechnungen auf eine quadratische Fläche von 5,5 km verfeinern. Diese Auflösung ist fünfmal genauer als bisher verwendete Datenraster.

Originalarbeit:

Das, I., T. A. Scambos, L. S. Koenig, M. R. van den Broeke, and J. T. M. Lenaerts (2015), Extreme wind-ice interaction over Recovery Ice Stream, East Antarctica, Geophys. Res. Lett. , 42, doi:10.1002/2015GL065544.

Quelle: Text Universität Bremen, September 2015
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Abrasion Die Abtragung an Küsten durch die Meeresbrandung wird als Abrasion bezeichnet.
Die grosse Erosionskraft führt an Steilküsten, bei denen das Land steil zum Meer hin abfällt (Klippenküsten), zur Küstenzerstörung.
Ablation
Unter Ablation versteht man alle Vorgänge, die dem Gletscher Eis entziehen. Dazu gehören das Abschmelzen von Eis, das Kalben von Eisbergen, das Verdunstung, die Eisabbrüche und die Sublimation. Die gesamte jährliche Volumenabnahme eines Gletschers wird als Ablation bezeichnet.
katabatische Winde Katabatische Winde sind sehr starke Winde. Sie entstehen , wenn sehr kalte Luftmassen mit höherer Dichte aus dem Inneren der Antarktis gegen die Ränder des Kontinents fliessen.
Sublimation Die direkte Umwandlung eines Festkörpers in ein Gas wird als Sublimation bezeichnet. Als Sublimation wird der Vorgang bezeichnet, bei dem welchem sich Eis inWasserdampf verwandelt, ohne sich bei der Zustandsänderung in flüssiges Wasser zu verwandeln.
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