Wirtschaft
und Entwicklung |
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Alpenregion:
Regionale Entwicklungen |
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Uri Raumentwicklung Unteres Reusstal |
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Uri Raumentwicklung Unteres Reusstal |
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Raumentwicklung
Unteres Reusstal |
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Starkes
Zentrum "Unteres Reusstal" |
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Wohnraum,
Arbeitsplätze, eine gute Infrastruktur und Erholungsraum zählen
zu den zentralen Bedürfnissen der Bevölkerung. Begrenzte räumliche
Ressourcen, die Entwicklung der Wirtschaft, der Landwirtschaft, der Natur-
und Erholungsräume und die Verkehrsentwicklung bergen aber Interessenkonflikte
in sich. Der Raum im Unteren Reusstal wird auch in den nächsten Jahrzehnten
einer starken Entwicklungsdynamik unterliegen. Die Bewältigung der
sich stellenden Probleme oder die Lösung von Interessenkonflikte erfordert
kreativen politischen Gestaltungswillen, eine gesamthafte und vorausschauende
Orientierung für die nächsten Jahre und schliesslich konsequentes
Handeln.
Der
Regierungsrat hat sich im Januar 2005 in seinem Regierungsprogramm 2004-2008
die Entwicklungsziele gesetzt:
B. Uri ist ein bevorzugter Wohnkanton und attraktiv für Unternehmungen
D. Uri hat ein starkes Zentrum mit Ausstrahlung auf alle Regionen
E. Uri nutzt den Verkehr und hat Infrastrukturanlagen für Verkehr und
Sicherheit auf Strasse und Schiene mit neuen Arbeitsplätzen.
Um
diese Ziele zu erreichen, hat die Justizdirektion begonnen, die raumplanerischen
Voraussetzungen zu schaffen. Mit dem Projekt Raumentwicklung Unteres Reusstal
sollen Perspektiven für die Raum-, Infrastruktur- und Landschaftsentwicklung
im Unteren Reusstal aufgezeigt, vorurteilsfrei erkundet und schrittweise
Lösungsrichtungen eingrenzt und ausgeschieden werden.
Das
Gebiet, das in die Raumentwicklung Unteres Reusstal einbezogen wird, umfasst
die acht Gemeinden zwischen Urnersee und Amsteg: Flüelen, Seedorf,
Attinghausen, Altdorf, Schattdorf, Bürglen, Erstfeld, Silenen und
Gurtnellen (Gemeindeteil Butzen). In diesem Raum wohnen 83% der Urner Bevölkerung
und in diesem Raum arbeiten 85% der Urner Bevölkerung.
Für
die Gestaltung des Raumes im Unteren Reusstal stehen folgende Postulate
im Zentrum:
-
Die Erschliessungsqualität des Kantons auf Schiene und Strasse ist
gesichert und das übergeordnete Erschliessungsnetz ist bezeichnet
-
Das langfristig erwünschte Siedlungsgebiet (bevorzugte Wohnlagen),
die Freihaltung des Nichtsiedlungsgebiets mittels Siedlungsabgrenzungen
und eine Entwicklungsstrategie sind bezeichnet.
-
Die Lage, Menge, Verfügbarkeit von Flächen für Industrie-
und Gewerbebetriebe und Entwicklungsschwerpunkte sind bezeichnet.
-
Der sparsame Umgang mit hochwertigen Flächen und das Sicherstellen
der Funktionsfähigkeit der Landwirtschaft sind gewährleistet.
-
Die Sicherheit vor Naturgefahren, vor Lärm und Emissionen ist erreicht.
- Gebiete für den Tourismus, die Naherholung und den Landschaftsschutz
sind bezeichnet.
-
Die Möglichkeit der Behandlung der Leitungskorridore ist aufgezeigt.
-
Der Bedeutung der interkommunalen und überörtlichen Zusammenarbeit
wird Rechnung getragen. |
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oben
Der
politische Prozess bis zum Start des Richtplanverfahrens
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Regierungsprogramm
2005-2008:
Das
Regierungsprogramm vom Januar 2005 definiert die Aufgabenstellung für
die Raumentwicklung Unteres Reusstal. Die Justizdirektion beginnt dafür
die raumplanerischen Voraussetzungen zu schaffen.
Bericht
Expertenteam Scholl/Singer, Zürich (Juni 2005):
Im
März 2005 begannen die Vorarbeiten zur Erhebung der raumrelevanten
Problemkreise im Unteren Reusstal (Chancen/Risiken/offene Fragen und Möglichkeiten)
bei den Gemeinden, in der Verwaltung und auf Grund bestehender Arbeitsgrundlagen
und Berichte. Durch das beauftragte Planungsbüro Scholl/Signer, Zürich
wurde dazu ein Bericht zur Ausgangslage erarbeitet. Die Auswertung brachte
die Erkenntnis, dass eine komplexe Aufgabenstellung vor dem Kanton Uri
liegt und dass eine integrierte Betrachtungsweise zur Lösung der sich
stellenden Probleme erforderlich ist.
Regierungsrat
genehmigt die Durchführung des Testplanungsverfahrens:
Im
Juni 2005 nahm der Regierungsrat den Bericht zur Lagebeurteilung zur Kenntnis,
diskutierte den Bericht und das Verfahren und sprach sich im Dezember 2005
für die Durchführung eines Testplanungsverfahrens aus. Mit der
Genehmigung des Budgets durch den Landrat waren die Voraussetzungen für
die Durchführung des Verfahrens geschaffen. Anfang Jahr 2006 wurden
die Vorarbeiten für das Testplanungsverfahren weitergeführt und
an zwei Workshops mit den Gemeinden und der Verwaltung die Aufgabenstellung
definiert. Am 7. März genehmigt der Regierungsrat die Aufgabenstellung.
Zusätzlich wurde die Korporation Uri (engerer Rat) über das Testplanungsverfahren
informiert.
Grosse
Bedeutung der interkommunalen Zusammenarbeit:
Im
Gespräch mit den Gemeinden kam das besondere Interesse nach einer
umfassenden Abstimmung der raumbedeutsamen Handlungen und Entscheidungen
im untern Reusstal deutlich zum Ausdruck. Der Mitwirkung der Gemeinden
wurde daher von Anfang an grosse Bedeutung zugemessen. Im Frühjahr
2005 wurden die Gemeinden über das Vorhaben Raumentwicklung Unteres
Reusstal orientiert und um die Mitwirkung gebeten. Am 30. November 2005
wurde der Bericht Scholl/Signer und das weitere Vorgehen vorgestellt und
Anfang Jahr 2006 wurde in Zusammenarbeit mit den Gemeinden die Aufgabenstellung
erarbeitet.
15.
März 2006 - Startanlass für das Testplanungsverfahren:
Die
Aufgabenstellung wird durch ein Testplanungsverfahren bearbeitet. Das Testplanungsverfahren
ist ein anerkanntes und erprobtes Verfahren in der Raumplanung um komplexe
Raumvorhaben zu erarbeiten. Es wird also nicht der klassische Ansatz mit
einem Büro, das auf die Suche nach Lösungen geht, gemacht.
Im
Zentrum steht die Konkurrenz der Ideen durch mehrere Arbeitsteams, die
die gleiche Aufgabestellung bearbeiten. Die Konkurrenz der Ideen ist in
diesem Verfahren zentral. Für das Klären und Lösen von strategisch
bedeutsamen Aufgaben ist es wichtig, dass keine fruchtbaren Ideen übersehen,
verdrängt oder unterdrückt werden. Am Schluss wird nicht die
Lösungsrichtung eines Teams ausgewählt, sondern die jeweils entwicklungsträchtigen
Elemente der verschiedenen Teams kombiniert.
Ein
Expertenteam (anerkannte Fachleute aus Raumplanung, Verkehrsplanung, Landschaftsschutz
usw.) begleitet den Prozess, führt die Teams, gibt nach dem Vergleich
der Ergebnisse zu Handen der Politik Empfehlungen für das weitere
Vorgehen ab. Daraus kann die Konzeption für die künftige Raumentwicklung
erstellt werden.
Ein
Planungsbüro (Scholl/Signer, Zürich) übernimmt die Moderation,
verfeinert die Aufgabenstellung, begleitet und überwacht das Testplanungsverfahren.
Zur
vorurteilsfreien Erkundung der Möglichkeiten wird im Verfahren die
Fachebene und die politische Ebene getrennt. Die Politik steuert durch
die Vorgabe der genauen Aufgabenstellung, der Leitplanken und durch die
Wertung der Ergebnisse den raumplanerischen Prozess. Während dem Testplanungsverfahren
ist die Information der politisch Verantwortlichen (Regierung, Gemeinden)
über das Fortschreiten des Prozesses aber gewährleistet.
Ziel
des Testplanungsverfahrens: Das Ziel sind realpolitisch umsetzbare und
von den Akteuren (Regierung, Gemeinden) gemeinsam getragene Lösungen.
Es werden also konkrete und machbare Ergebnisse erwartet, das Visionäre
wird nicht ausgeklammert. Der Weg zum Ziel ist aber wichtig und dieser
muss aufgezeigt werden. Das Testplanungsverfahren wird Ende Juni 2006 abgeschlossen
sein. Im Herbst 2006 werden die Ergebnisse des Testplanungsverfahrens durch
den Regierungsrat verabschiedet.
Richtplanverfahren
ab Ende 2006:
Die
Ergebnisse des Testplanungsverfahrens bilden die Grundlage für die
stufengerechte Umsetzung im Richtplan. Das Richtplanverfahren mit breiter
Mitwirkungsmöglichkeit der Bevölkerung und interessierter Kreise
wird ab Ende 2006 eingeleitet.
Quelle:
Text Kanton Uri, Justizdirektion, März 2006 (Vortrag von Regierungsrätin
Heidi Z'graggen, 13. März 2005) |
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