Wirtschaft und Entwicklung
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Alpenregion: Regionale Entwicklungen
Regionale Naturpärke in der Schweiz
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Regionale Naturpärke Die Entwicklung der Regionalen Naturpärke in den Schweiz verfolgen wir ab 2010 auf den Themenseiten «Wandern in der Schweiz»
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Naturpärke in der Schweiz - Schweizer Pärke
Naturpärke im Wallis: Regionaler Naturpark Pfyn-Finges

Die Regionen und Gemeinden im ländlichen Raum sind seit dem 1. Januar 2008 neu gefordert. Aufgrund der neuen Bundespolitik zur Raumentwicklung sind sie aufgerufen, die Zukunft des ländlichen Raums durch konkrete Projekte mitzugestalten. Durch die künftige Anerkennung des Regionalen Naturparks Pfyn-Finges nach eidgenössischer Gesetzgebung erhalten die Gemeinden eine einmalige Gelegenheit zur Vernetzung und Vermarktung. Unter einem gemeinsamen Label, das der Bund nur wenigen Regionen in der Schweiz vergibt, können wir zusammen unsere Stärken sichtbar machen. Im Zentrum steht die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung durch die Vernetzung der unterschiedlichen Akteure und Förderung von Projekten. Ein Bekenntnis zum Regionalen Naturpark bedeutet also ein Bekenntnis zur Region und deren Stärken.

Am 9. Januar 2009 wird das Kandidaturdossier an den Bund eingereicht. Falls die Kandidatur angenommen wird und alle Gemeinden an ihrer Urversammlung dem Beitritt zum Naturpark zustimmen, wird die ganze Region von den Vorteilen profitieren!

Warum ein Regionaler Naturpark ?

Der Park ist eine einmalige Plattform, über welche Produkte und Dienstleistungen, die in den betroffenen Gemeinden hergestellt werden, besser vernetzt und vermarktet werden können. Bei der Bildung des Regionalen Naturparks Pfyn-Finges geht es in erster Linie um die wirtschaftliche und nachhaltige Entwicklung der Region.

Während die meisten anderen Projekte in der Schweiz zurzeit erst als Projekte existieren, hat der Naturpark Pfyn-Finges den Vorteil, dass er bereits ein kantonal anerkannter Naturpark ist. Auch wenn dieser flächenmässig mit seinen 17 km2 um ein Vielfaches kleiner ist als der geplante Regionale Naturpark (über 300 km2), so bildet er doch eine gute Basis mit Strukturen, auf welchen aufgebaut werden kann.

Ein Regionaler Naturpark umfasst sehr viel mehr als nur Schutzgebiete, BLN-Gebiete, historische Gebäude und Wege oder geschützte Ortsbilder - welche im Fall "Regionaler Naturpark Pfyn-Finges" innerhalb des geplanten Perimeters bereits vorhanden sind!

Ein Regionaler Naturpark:

bündelt nachhaltige Projekte der Region und verbindet sie zu einem Ganzen - erlaubt eine klare Strategie für eine Region

bedeutet eine klare Positionierung und Differenzierung gegenüber anderen Regionen - wird durch Schweiz Tourismus vermarktet

enthält Dienstleister und Hersteller, welche ihre Produkte und Dienstleistungen durch ein Label, das vom Bund für die Schweizer Naturpärke entwickelt wurde, differenzieren können

vernetzt verschiedene Bereiche

unterstützt Projekte bei der Suche von Finanzierungsmöglichkeiten

fördert die nachhaltige Entwicklung der Region - koordiniert Massnahmen, Projekte, Events, etc.

trägt zur positiven Besucherlenkung bei (im Sinne, dass Anreize gesetzt werden statt Verbote ausgesprochen)

betreibt Sensibilisierung und Umweltbildung Es geht also darum, die Stärken der Region hervorzuheben, zu fördern und auszubauen!

Gemeinden
Der zukünftige Parkperimeter reicht von Siders bis Gampel und umfasst die folgenden Gemeinden:

Siders, Mollens, Agarn, Bratsch, Ergisch, Erschmatt, Gampel, Guttet-Feschel, Inden, Leuk, Oberems, Salgesch, Turtmann, Unterems, Varen

Die Bevölkerung bestimmt
Bevor eine Gemeinde schliesslich definitiv zum Naturpark wird, bestimmt die gesamte Bevölkerung an der Urversammlung über die Annahme des erarbeiteten Massnahmenkatalogs in Form der Naturpark-Charta. Stimmt die Bevölkerung der 15 Gemeinden zu gegebener Zeit für den Beitritt ihrer Gemeinde zum Naturpark, so steht allen Gemeindemitgliedern die Möglichkeit offen, im Parkgebiet Parkprodukte und -dienstleistungen herzustellen und mit einem Label versehen zu lassen. Die Region und ihre Produkte würden sich deutlich von anderen abheben und eine konkrete Strategie verfolgen, die sowohl für die Bevölkerung wie auch für die Wirtschaft positive Auswirkungen hat und eine vielversprechende Alternative darstellt zu einer "Wir machen überall mit-Strategie".

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15 Projekte für die Region

Projekt 1: Informationszentrum

An zentralen Stellen, wo viele Personen täglich passieren, sollen ein Informationszentrum und kleinere Informationsstandorte über nachhaltige Projekte und die Schönheiten des Parks informieren. Besucher werden dadurch motiviert, auch die Besonderheiten zu besuchen, die vom Tal her nicht sofort sichtbar sind.

Projekt 2: Marketing- und Kommunikationsplattform

Eine professionelle Marketing- und Kommunikationsplattform soll die Kräfte der nachhaltigen Projekte im Park bündeln und dadurch allen die Möglichkeit geben, gemeinsam mit den zur Verfügung stehenden Mitteln mehr zu erreichen als allein.

Projekt 3: Charta

Die Definition der Charta ist das Herzstück der Errichtungsphase. Sie wird die Vereinbarungen definieren, die dann zwischen Gemeinden, Bund und Kanton abgeschlossen werden sollen. Die Bevölkerung jeder Gemeinde wird voraussichtlich im Herbst 2011 an der Urversammlung über die Annahme der Charta entscheiden.

Projekt 4: Biosphäre Val d'Hérens

Das im Westen angrenzende Parkprojekt reicht das Kandidaturdossier zur selben Zeit ein. Aufgaben, die beide zukünftigen Pärke erfüllen müssen, könnten gemeinsam einfacher und oft kostengünstiger realisiert werden. Die Ausnützung dieser Synergien und der gemeinsame Einsatz für die Interessen der Pärke stehen im Zentrum dieses Projektes.

Projekt 5: Aufwertung Landschaft Industrie

Arbeitsraum ist auch Lebensraum! Unter diesem Motto steht dieses Projekt, das zum Ziel hat, Unternehmer zur naturnahen Gestaltung ihres Umschwungs zu bewegen. Dies kommt nicht nur der Natur sondern auch dem Menschen und erst recht dem Unternehmer zu Gute. Studien zeigen, dass ein naturnahes Areal deutlich weniger Unterhaltskosten aufwirft. Projekt 6: Aufwertung Landschaft Landwirtschaft Gemeinsam mit interessierten Landwirten sollen mögliche Massnahmen definiert werden, die zum einen dem Landwirtschaftsbetrieb zu Gute kommen und zum andern die Biodiversität fördern und die Landschaft aufwerten. Der Naturpark kann als Marketing- und Kommunikationsplattform für nachhaltige Projekte der Landwirte genutzt werden.

Projekt 7: Aufwertung Landschaft Forstwirtschaft

Viele wertvolle und seltene Waldgesellschaften machen das Parkgebiet zu etwas ganz besonderem. Ziel des Projektes ist die Definition von Massnahmen, wie diese Besonderheiten in Wert gesetzt werden können und nicht verloren gehen.

Projekt 8: erneuerbare Energien

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten erneuerbare Energie zu nutzen und zu fördern. Mit dem Projekt soll für den Perimeter bestimmt werden, was bereits getan wird und wo noch Potenziale vorhanden sind. Mit dem Aufbau eines Weges der Energie sollen auf interessante Weise die Informationen an Bevölkerung und Gäste gelangen.

Projekt 9: Sanfte Mobilität

Oft ist man sich der Konsequenzen des Mobilitätsverhaltens auf die Umwelt wie auch die eigenen Finanzen und Gesundheit nicht bewusst. Mit diesem Projekt soll die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs gesteigert und Alternativen zum privaten motorisierten Verkehr aufgezeigt werden.

Projekt 10: Gastronomie

Der Trend zu gesundem, saisonalem und regionalem Essen und authentischen übernachtungsmöglichkeiten hält an. Der Naturpark möchte zusammen mit den Gastrobetrieben Möglichkeiten suchen, wie entsprechende Angebote breit vermarktet werden können.

Projekt 11: Ausweitung Touristisches Angebot

Schon im bestehenden kantonalen Naturpark Pfyn-Finges werden den Interessierten die Besonderheiten der Region während Exkursionen näher gebracht. Die fantastischen Landschaften im Perimeter des zukünftigen Regionalen Naturparks bilden die Grundlage für unzählige weitere Möglichkeiten von touristischen Angeboten.

Projekt 12: Regionale Produkte

Spezialitäten in der Region gibt es fast wie Sand am Meer. über den Regionalen Naturpark wird die Möglichkeit geschaffen, ab Betriebsphase Produkte mit einem Label zu versehen und dadurch von anderen zu differenzieren. Ein starkes Verkaufsargument mit Mehrwert.

Projekt 13: Regionale Identität

Gab's da nicht mal einen Panther im Pfynwald? Was ist an unserer Region denn überhaupt besonders? Warum ist Jagd wichtig für die Natur? Welche Arbeit steckt hinter Trockensteinmauern?

Der Alltag macht uns häufig blind für die Schönheiten unserer Umgebung. Das Projekt soll einen Beitrag leisten zur Augenöffnung.

Projekt 14: Aufwertung Landschaft Kulturwerte

Jede Gemeinde hat ganz besondere kulturelle Schätze. Ziel des Projektes ist es, diese Schätze hervorzuheben und in Wert zu setzen. Warum nicht einmal an einem Tag gemeinsam ein Schindeldach renovieren oder eine Suone erneuern? Bestimmt ein Erlebnis für die ganze Familie.

Projekt 15: Infrastruktur und Konzepterarbeitung

Will ein Park funktionieren, müssen bestimmte Infrastrukturen vorhanden und Massnahmen eingehend geplant sein. Mit diesem Projekt sollen bis zur Betriebsphase die nötigen Bauten und Planungen abgeschlossen sein.

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Arbeitsgruppen

Zehn Arbeitsgruppen (AG), die aus Gemeindevertretern, -mitgliedern und Fachspezialisten zusammengesetzt sind, unterstützen sich gegenseitig bei der Planung und Umsetzung ihrer Projekte für die ganze Region.

AG Raumplanung

Sind Gemeinde übergreifende Industriequartiere möglich? Welche Auswirkungen haben geplante Infrastrukturen auf Flora, Fauna, Orts- und Landschaftsbild?

AG Unternehmer

Gibt es innovative (Nischen-)Produkte, die ein Naturparklabel anstreben und als Botschafter für die Region vermarktet werden können? Können Industrieareale auch Mininaturpärke sein?

AG Forst

Wie kann Holz besser genutzt und verkauft werden? Können Waldreservate ausgeschieden werden? Wie kann man der Verwaldung von nicht mehr genutzten landwirtschaftlichen Flächen entgegenwirken?

AG Landwirtschaft

Zusammen ökologisches Handeln in Wert setzen. Welche Massnahmen fördern Landschaftsbild und Biodiversität? Wie kann Agrotourismus aufgebaut und umgesetzt werden?

AG Energie

Wie und wo können alternative Energien eingesetzt werden? Gibt es neue Formen der Energiegewinnung und wie können sie genutzt werden?

AG Dienstleister Tourismus

Welchen Service erwarte ich vom perfekten Hotel/Restaurant/Campingplatz? Kultur, Tradition und Handwerk ist spannend - wie können wir interessierten Touristen unsere Bräuche, Spezialitäten und Kultur näher bringen?

AG Kultur/Events

Gibt es Konzepte, die Events in der Natur ermöglichen, ohne langfristig die Grundlage dazu, nämlich die Natur selbst, zu zerstören? Welche Chancen stecken in den verschiedenen Events für den Naturpark und damit für die Region?

AG Kommunikation/Marketing

Wie informiert man Besucher aus dem In- und Ausland am effizientesten über den Naturpark, die darin liegenden Gemeinden, Unternehmungen und Dienstleistungen?

AG Verkehr

Kann man ein Gemeinde-übergreifendes Verkehrskonzept im Naturpark entwickeln? Erlebnis Luftseilbahn - wie können defizitäre Verkehrsbetriebe neu positioniert werden?

AG Nutzer/Sport

Hochempfindliche und seltene Flora und Fauna ist durch den Laien schwer zu erkennen. Wie kann positive Besucherlenkung betrieben werden?

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Projektplanung

Das Projekt Regionaler Naturpark Pfyn-Finges soll über verschiedene Etappen umgesetzt werden:

2006: Information aller potenziellen Parkgemeinden

2007: Die Gremien und die Strategie werden aufgebaut (Projektgruppe, Arbeitsgruppen, usw).

2008: Die Projekte und Teilprojekte werden geplant und teilweise bereits gestartet.

9. Januar 2009: Das Kandidaturdossier wird an den Bund eingereicht.

Wird die Kandidatur angenommen:

Bis 2011: Die Charta wird definiert und der Park errichtet.

Herbst 2011: Die Bevölkerung entscheidet darüber, ob ihre Gemeinde Naturpark werden soll.

Wenn die Bevölkerung zustimmt:

Ab 2012: Das Label « Regionaler Naturpark » wird verliehen und die Charta umgesetzt

Einige Zahlen

2.5 Mio Franken konnten bis 2007 durch den Kantonalen Naturpark und das Projekt in die Region geholt werden

8 Jahre hat der Kantonale Naturpark Pfyn-Finges von der Idee bis zu seiner offiziellen Anerkennung gebraucht

10 Punkte kann eine Gemeinde in der Bewertung der geologischen Besonderheiten maximal erreichen, was die Mehrzahl auch schaffte.

15 Gemeinden beteiligen sich am Projekt und ebenso viele Projekte wurden definiert

120 Personen, die in die Arbeitsgruppen tätig sind

305 Quadratkilometer umfasst der Park in seiner zurzeit geplanten Ausdehnung

499 m.ü.M. liegt der tiefste Punkt des Parks (Poutafontana)

4'153 m.ü.M liegt der höchste Punkt des Parks (Bishorn)

26'384 Personen bestimmen an der Urversammlung über die Schaffung des Regionalen Naturparks Pfyn-Finges

Quelle: Naturpark Pfyn-Finges 2009

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Naturpärke im Wallis: Informationen
RAOnline Download
Biosphère Val d'Hérens 1,5 MB PDF Download
Naturpark Pfyn-Finges 2,1 MB PDF Download
Externe Links
Biosphère Val d'Hérens
Naturpark Pfyn-Finges
Landschaftspark Binntal

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Weiterführende Informationen
Entlebuch LU: UNESCO Biosphäre Graubünden: Parc Ela Oberhalbstein/Surses-Albulatal
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