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Wirtschaft Entwicklung Alpenregion
Das Saastal rüstet sich für die Zukunft
Forschungsprojekt "Anpassung an den Klimawandel - Fallstudie Saastal"
Rosenwurz aus dem Saastal
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Saas-Fee Tourismus
Thema: Wirtschaft, Handel & Beruf
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Das Saastal rüstet sich für die Zukunft
Fallstudie Saastal

Anpassung an die Klimaänderung im Berggebiet

Der Klimawandel wird die Zukunft der Alpen entscheidend prägen - auch im Saastal. Doch wie soll sich eine Tourismusregion auf diese Veränderungen vorbereiten? Wo liegen die Chancen und Risiken? Das Saastal hat als Pionierregion solche Fragen gemeinsam mit Partnern in einer grossen Studie analysiert. Das Vorgehensmodell und die Erkenntnisse dieses Pilotprojekts können auch für andere Gegenden im schweizerischen Alpenraum wegweisend sein.

Dies ist eine gemeinsame Medienmitteilung zur "Fallstudie Saastal - Anpassung an die Klimaänderung im Berggebiet". Die Gesamtprojektleitung lag bei der econcept AG. Finanziert und begleitet wurde die Fallstudie von einer breiten Projektträgerschaft. Dazu gehören: Gemeinden des Saastals (Saas-Fee, Saas-Grund, Saas-Balen, Saas-Almagell), Kanton Wallis, Schweizer Berghilfe, Schweizerischer Versicherungsverband SVV und WWF Schweiz. Der Begleitgruppe gehören auch hotelleriesuisse und Netzwerk Wasser im Berggebiet NWB an:

Die vier Gemeinden Saas-Fee, Saas-Almagell, Saas-Balen und Saas-Grund wollen sich für die kommenden Herausforderungen durch den Klimawandel rüsten. Am 25. März 2011 wurden in Visp die Ergebnisse des Projektes «Anpassung an die Klimaänderung im Berggebiet - Fallstudie Saastal» präsentiert. Fazit: Der Klimawandel wird bis ins Jahr 2050 die Gefahren und Risiken für Siedlungen, Infrastrukturanlagen und Schutzwald erhöhen. Es eröffnen sich jedoch auch Chancen, besonders für den Tourismus.

Die Klimaänderung ist bereits feststellbar und wird sich gemäss wissenschaftlichen Prognosen weiter verstärken. In der Schweiz gelten die Alpen als besonders sensibles Ökosystem, wo die Auswirkungen des Klimawandels ausgeprägter sein dürften als in anderen Regionen. Welche Folgen hat der Klimawandel für das Walliser Saastal? Wo besteht Handlungsbedarf? Welche Handlungsmöglichkeiten haben die vier Gemeinden Saas-Fee, Saas-Allmagell, Saas-Grund und Saas-Balen, um sich den kommenden Veränderungen anzupassen?

Diese Ausgangsfragen wurden im Rahmen einer umfassenden Fallstudie in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und unter Einbezug der Bevölkerung untersucht, unterstützt und begleitet von einer breiten Projektträgerschaft . Im Fokus standen die Bereiche Wasser, Siedlung/Infrastrukturanlagen, Biodiversität und Tourismus.

ZUNEHMENDE RISIKEN - ABER AUCH CHANCEN

Die Auswirkungen auf den Wasserhaushalt im Saastal werden kurzfristig als gering eingestuft. Bis 2050 dürfte den verschiedenen Wassernutzern genügend Oberflächen- und Quellwasser zur Verfügung stehen. Allerdings wird der Druck auf die Wasserressourcen wegen abschmelzender Gletscher und steigendem Waserbedarf mittel bis langfristig zunehmen. Im Bereich Siedlung und Infrastrukturen ist langfristig mit einer Zunahme der Risikenzu rechnen. Die Veränderung der Niederschlagsmuster, die Verschiebung der Permafrostgrenze sowie der Rückzug der Gletscher werden die stärksten direkten Einflüsse auf die Naturgefahrensituation im Saastal haben.
Im Bereich Biodiversität dürfte sich die bereits bestehende Trockenheit in Zukunft verschärfen, was auch dieWaldbrandgefahr erhöht. Nach besonders trockenen Jahren muss mit einer zunehmenden Gefährdung des Fichtenbestandes gerechnet werden. Insgesamt sind deshalb negative Auswirkungen auf die Schutzleistung der Wälder wahrscheinlich.

Es ist aber auch mit positiven Effekten zu rechnen: Aufgrund der aufsteigenden Vegetationszonen kann in höheren Lagen die Produktivität in Wald- und Landwirtschaft zunehmen. Der Tourismus ist bereits heute von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. So gefährden beispielsweise Gletscherveränderungen und zunehmender Steinschlag Wander- und Bergrouten. Oder auftauender Perma frost vermindert die Bodenstabilität von Infrastrukturanlagen. Es ist damit zu rechnen, dass sich diese Auswirkungen in Zukunft noch akzentuieren werden.

Neben diesen negativen Effekten eröffnen sich auch Chancen: Die Schneesicherheit in tiefer gelegenen Skigebieten nimmt ab. In hoch gelegenen Gebieten wie dem Saastal kann deshalb damit gerechnet werden, dass die Nachfrage im Wintertourismus tendenziell ansteigen wird. Ebenso könnten die angenehmen Temperaturen im Sommer (= «Bergfrische»), welche sich aufgrund der hohen Lage der Region Saastal ergeben, die Attraktivität der Region erhöhen.

DATENGRUNDLAGEN VERBESSERN UND NACHHALTIG WACHSEN

Das Saastal hat bereits einige Massnahmen zum Schutz vor Naturgefahren umgesetzt. Dazu gehören etwa Schutzbauten oder die Verlegung und Sicherung von Wanderwegen und Bergrouten. Darüber hinaus zeigt die Fallstudie Handlungsempfehlungen auf, die zu einem verbesserten Umgang mit Gefahren beitragen sollen. Im Zentrum stehen die Fertigstellung von Gefahrenkarten, der Aufbau eines Monitoringsystems zur systematischen Überwachung von klimabedingten Veränderungen sowie eines Ereigniskatasters. Vorgeschlagen wird auch eine umfassende Überprüfung von Prozessen, Regelungen und Strukturen in den Gemeinden und angegliederter Organisationen auf ihre Tauglichkeit im Umgang mit den Herausforderungen durch den Klimawandel. Zudem wird empfohlen, einen Sicherheitsrat zu schaffen, der sämtliche Aktivitäten des Risikomanagements von Naturgefahren koordiniert und organisiert.

Als Pilotregion hat sich das Saastal frühzeitig und proaktiv mit den möglichen Folgen der Klimaänderung befasst. Die Region ist somit für die kommenden Herausforderungen gerüstet, lautet eine der Schlussfolgerungen der Studie. Das ist ein Vorteil, der auch in der neuen Destinationsstrategie genutzt werden soll. Die angestrebte Intensivierung des Sommer- und Wintertourismus müsse mit einer nachhaltigen Entwicklung verknüpft werden, die sich primär an regionalen Produkten, Energie- und Ressourceneffizienz orientiert. Eine solche Positionierung - so die Studie - könne verbunden mit geschickter Vermarktung von Standortvorteilen die Region stärken.

Quelle: Text WWF Schweiz, März 2011

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Forschungsprojekt "Anpassung an den Klimawandel - Fallstudie Saastal" - Schlussbericht
Studie zum Klimawandel
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Quelle: Berggebiete
Fallstudie Saastal
Schlussbericht - Kurzfassung
1,6 MB PDF-File (deutsch)
PDF Download
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Klimastrategie Landwirtschaft
2,3 MB PDF Download
43 Seiten, Mai 2011
Quelle: Bundesamt für Landwirtschaft

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Saas-Fee und das Saastal

Saas-Fee liegt auf 1'800 Metern Höhe in einem sonnenverwöhnten Walliser Südtal, dem Saastal. Saas-Fee und seine drei Talgemeinden Saas-Grund, Saas-Almagell und Saas-Balen sind umgeben von den höchsten Bergen der Schweiz, darunter gleich 18 Viertausender.

Schneebedeckte Berggipfel und bunte Sommerwiesen unter strahlend blauem Himmel, über 350 km Wanderwege und idyllische Grillplätze inmitten der Natur, rauschende Gletscherbäche und verträumte Waldlichtungen, Sonnenterrassen vor den Restaurants, Hängematten am Bergsee, einsame Bike-Trails, steile Felswände, die darauf warten erklommen zu werden oder rasante Überquerungen der beeindruckenden Feeschlucht.

Saas-Fee und das Saastal haben für jeden Geschmack und jeden Anspruch das passende Angebot. Jedes Jahr kommen weitere Angebote hinzu, werden neue, beeindruckende Wanderwege erschlossen oder spannende Aktivitäten ins Programm aufgenommen.

Neuer Höhenweg-Rundweg Heidbodme - Antrona - Jazzilücke

Der neue Höhenwanderweg Heidbodme - Antronapass - Jazzilücke bis hinunter zum Stausee Mattmark wurde im vergangenen Sommer feierlich eingeweiht. Der Weg lockt mit einer hochalpinen und geologisch sehr interessanten Landschaft, einer vielfältigen Flora sowie besonderen landschaftlichen Eindrücken und immer wieder mit wunderschönen Aussichtspunkten zum Teil über das gesamte Monte Rosa Massiv. Der Weg kann von beiden Seiten aus begangen werden und dauert insgesamt 7 - 8 Stunden.

Quelle: Text Saas-Fee Tourismus 2011

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Landschaft im Visper- und Saastal

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Externe Links
WWF Schweiz Schweizer Berghilfe
Berggebiete econcept AG
Saas Fee Tourismus Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL)
CIPRA Alpenallianz

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Gemeindenetzwerk "Allianz in den Alpen" Klimawandel und Tourismus
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