Der
Staat bezahlt Die Initiative, welche als schweizerisches Pilotprojekt zuerst im Kanton Basel-Landschaft lanciert wird, trägt einen trügerischen Titel: Sie verheisst die freie Schulwahl, auf Kosten des Staates! Gemeinden und Kanton würden den Schulbesuch gemäss der Wahl der Eltern finanzieren müssen und müssten gleichzeitig als Anbieter und Schulträger auf dem neu entstehenden Schulmarkt auftreten. 40 Millionen und mehr an KostenSo können für Gemeinden und den Kanton Basel-Landschaft Mehrkosten von über 40 Millionen Franken pro Jahr entstehen. Bildung ist kein Konsumprodukt Das
Bildungsangebot würde sich verändern, weil die verschiedenen
"Konsumpräferenzen" der Eltern bzw. der Schülerinnen und Schüler
zu bedienen wären. Die "Qualität" des Bildungsangebotes würde
daran ablesbar sein, welche Schulen von den Eltern für ihre Kinder
gewählt werden und welche nicht.
Heute
so, morgen so? Die
Schulen und Behörden der Gemeinden und des Kantons bemühen sich
nach Kräften, den Kindern und Jugendlichen gute schulische Bedingungen
anzubieten. Selbstverständlich kann in bestimmten Situationen ein
Klassen- oder Lehrpersonenwechsel für ein Kind ein Gewinn sein. In
aller Regel findet er an den Baselbieter Schulen dann auch statt. Aber
Kinder und Jugendliche sollten auch lernen, dass nicht jedes Mal, wenn
es ihnen einfach nicht mehr "gefällt", gleich eine andere Schulmöglichkeit
gesucht wird. Beliebigkeit ist in Schul- und Erziehungsfragen kein guter
Ratgeber.
In
einem ländlichen Raum völlig undenkbar Bildung
ist Service Public Sie ist ein öffentliches Gut. Nur das ist demokratisch! Nur eine staatliche Schule bietet Gewähr, dass nicht auf der einen Seite Schulen mit so genannter "Bildungsaspiration" entstehen und auf der anderen Seite so genannte "Restschulen" übrig bleiben. Wird die Initiative realisiert, so ist zu erwarten, dass Schülerinnen und Schüler mit Lernbehinderungen und Störungen keine Wahl haben werden. Schulen können den Gemeinsinn besser kultivieren, wenn unterschiedliche Schülerinnen und Schüler sich an einem gemeinsamen Ort des Lernens begegnen und sich verständigen lernen müssen. Es ist nicht so, dass sich immer nur die besseren Schülerinnen und Schüler den schlechteren anpassen, wie dies die Initianten behaupten. Ebenso kann ein gutes Leistungsklima in einer Klasse die weniger fleissigen und weniger guten Schülerinnen und Schüler anspornen.
Argumente der "elternlobby"
Vorteile
für Eltern Die unentgeltliche freie Schulwahl entspricht dem Bedürfnis von 72% der Eltern. Das Menschenrecht "Eltern bestimmen über die Art der Bildung ihrer Kinder" wird für alle Schichten der Bevölkerung praktisch umsetzbar. Laut neuer UNIVOX-Studie ist nur jeder 7. Schweizer mit dem Bildungswesen zufrieden, eine Mehrheit wünscht echte Reformen. Schulwahl führt zu mehr Erziehungs- und Bildungsverantwortung der Eltern. Eltern können Schulen wählen, die den Bedürfnissen ihrer Kinder und ihrer Familienstruktur entsprechen. Durch die grössere Zufriedenheit können Rekurse eingespart werden. Eltern, die begeistert von ihrer Schule sind, ziehen am selben Strick wie die Lehrpersonen. Vorteile für LehrpersonenAuch Lehrpersonen können diejenige Schule wählen, deren pädagogisches Konzept ihnen am besten entspricht. Grössere Freiheit und Eigenverantwortung fördert die Begeisterung und das Engagement und führt zu mehr Innovation. Vorteile
für Schulen Das Vermitteln von Bildung wird umso effizienter, je stärker sich die Beteiligten mit ihrer Arbeit, ihren Zielen und Methoden identifizieren. Dank Pro-Kind-Pauschale haben alle Schulen gleich lange Spiesse. Pädagogischer Wettbewerb führt zu Innovation und Qualitätssteigerung. Vorteile
für die Gesellschaft Bildungsvielfalt
führt zu einem innovativen, kreativen, sich ständig erneuernden
Schulwesen.
Nachfrageorientierte
Bildung steigert die Qualität der Bildung und Zufriedenheit der Bevölkerung.
Konkurrenz
spornt an und führt zu einem wettbewerbsfähigen Bildungsplatz
Schweiz.
Kostensparende
Investition Endlosdebatten über die einzig richtige Schule für alle Kinder entfallen. Weniger Abwehrreaktionen und Vorwürfe der Basis, wenn die Verantwortung von oben nach unten verlagert wird. Detailfragen werden den Schulen überlassen = Politiker haben mehr Zeit für anderes!
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