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Klimawandel: In die Berge? Aber sicher! |
Klimawandel: Bergwanderungen
und -touren |
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Wie
gefährlich sind Bergwanderungen und -touren in Zeiten der Klimaerwärmung?
Wenn
gewisse Vorkehrungen getroffen und einige Regeln eingehalten werden, dann
sind wunderbare Bergerlebnisse auch weiterhin möglich.
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Wegen abschmelzenden Gletschern mussten bereits einzelne Hüttenzustiegswege
vom Gletscher auf festen Untergrund verlegt werden. Im Bild der Weg zur
Oberaletschhütte SAC im Wallis. |
Der Schweizer
Alpen-Club SAC, die Schweizer Wanderwege, der Schweizer Bergführerverband
SBV und die Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung
bfu sagen wie.
Dass
der Klimawandel eine augenfällige Tatsache
ist, lässt sich eindrücklich im Hochgebirge feststellen, wo die
Gletscher seit geraumer Zeit kontinuierlich abschmelzen und Permafrostgebiete auftauen. |
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Die Ereignisse des Sommers 2006 mit spektakulären Felsstürzen,
Steinschlägen und Murgängen bildeten den bisherigen Höhepunkt
der sichtbaren Folgen der Klimaerwärmung.
Wenn
jedoch bereits im April - wie dieses Jahr am Mönch geschehen - die
ersten Felsabbrüche beobachtet werden, und Meteo Schweiz in ihrer
saisonalen Prognose einen überdurchschnittlich warmen Sommer prophezeit,
dann steht möglicherweise eine noch ereignisreichere Bergsaison 2007
bevor. Kommt dazu, dass durch die geringen Schneefälle des Winters
2006/07 die Gletscher und Firnpassagen noch
früher als sonst ausapern werden.
Die
Folgen der Klimaerwärmung stellen die Berggängerinnen
und Berggänger also vor immer grössere Herausforderungen. Alarmstimmung
und Panikmache ist dennoch nicht angezeigt, aber es gilt, besondere Vorkehrungen
vor und während einer Tour zu treffen und Differenzierungen in Bezug
auf die Art und den Ort der Aktivität in den Bergen vorzunehmen. Der
Schweizer Alpen-Club SAC, die Schweizer Wanderwege, der Schweizer Bergführerverband
SBV und die Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung
bfu möchten mit nachstehenden Informationen zur sachlichen Diskussion
beitragen.
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Wanderungen
im bisherigen Rahmen möglich
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In
erster Linie gilt es zu unterscheiden, in welchem Gelände und auf
welchen Wegen man sich bewegt.Nach wie
vor wenig problematisch und im bisherigen Rahmen möglich sind Wanderungen,
Touren und Ausflüge auf den gelb signalisierten Wanderwegen. Diese
stellen keine besonderen Anforderungen an die Benützerinnen und Benützer,
liegen zumeist im Mittelland und im Voralpenraum und sind darum kaum durch
Naturereignisse, wie sie aufgrund der Klimaerwärmung auftreten können,
betroffen. |
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Erhöhte
Aufmerksamkeit auf Bergwanderwegen
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Erhöhte
Aufmerksamkeit und bessere Abschätzung von Risiken sind auf den Bergwanderwegen gefordert (weiss-rot-weiss signalisiert). Sie führen teilweise
durch unwegsames Gelände und sind überwiegend steil und schmal
angelegt und teilweise exponiert. Besonders schwierige Passagen sind mit
Seilen oder Ketten gesichert. Bezüglich
Ausrüstung werden feste Schuhe mit griffiger Sohle, der Witterung
entsprechende Ausrüstung und das Mitführen von Kartenmaterial
vorausgesetzt. |
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Oft führen solche
Wege bereits in alpine Randzonen, wo auch die Risiken wie etwa Steinschläge
oder Murgänge erhöht sind. Betroffen sind aber auch Zugangswege
in höher gelegene SAC-Hütten.
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Bitte beachten Sie die folgenden Bergwander-Regeln: |
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Planen
Sie jede Bergwanderung sorgfältig! |
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Achten
Sie auf eine geeignete und vollständige Ausrüstung! |
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Gehen
Sie nie allein auf eine Bergwanderung! |
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Informieren
Sie Dritte über Ihre Tour und melden Sie sich bei der Ankunft am Ziel
zurück! |
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Beobachten
Sie ständig die Wetterentwicklung! |
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Kehren
Sie im Zweifelsfall um! |
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Grösste
Sorgfalt im Hochgebirge
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Am
meisten von den klimatisch bedingten Veränderungen und den daraus
entstehenden Gefahren betroffen sind Bergsteigerinnen und Alpinisten, die
im Hochgebirge unterwegs sind oder sich auf den weiss-blau-weiss signalisierten
Alpinwanderwegen bewegen. Für sie können sich vermehrt Probleme
bei Touren auf frühzeitig ausgeaperten Gletschern,
an Gletscherrändern und auf Moränen stellen, die heikler, gefährlicher
und vor allem zeitraubender geworden sind, da oft weite (Um)Wege in Kauf
genommen werden müssen, |
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weil Schneebrücken auf Gletschern fehlen oder Randklüfte unüberwindbar geworden sind.
Zudem
weisen viele bisher verhältnismässig einfache und sichere Routen
immer häufiger grössere technische Schwierigkeiten auf oder werden
je nach Witterung gar unpassierbar. Manche früher relativ problemlose
Firnpassagen sind zur Herausforderung auf blankem Eis geworden. Aus
Flanken und von Graten können sich vermehrt Steinschläge oder
gar Felsstürze lösen, weil diese durch den Rückgang
des Permafrosts destabilisiert sind.
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Informationspflicht
und Eigenverantwortung
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All
diese Probleme und Herausforderungen sind zwar nicht neu, aber sie treten
mit zunehmender Erwärmung häufiger auf als bisher. Sie bedingen
darum eine äusserst sorgfältige Vorbereitung und Durchführung
der geplanten Tour. Oberstes Gebot für Bergtouren und Bergwanderungen
ist dabei das Einholen von aktuellen Informationen über die Verhältnisse
vor Ort. Ältere Routenbeschreibungen und Karten können trügerisch
sein, da sie die aktuellen Verhältnisse nicht wiedergeben können. |
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Ein
weiteres wichtiges Gebot ist die eigenverantwortliche Anpassung bei der
Planung und beim Verhalten unterwegs, auch bei signalisierten Routen und
Wegen. Und schliesslich empfiehlt es sich
auch für erfahrene Berggängerinnen und Berggänger, für
Touren im Hochgebirge einen Bergführer beizuziehen, der ständig
in den Bergen unterwegs ist und darum die Verhältnisse einschätzen
kann und flexibel darauf zu reagieren vermag.
Naturerlebnisse
in den Bergen wie zum Beispiel bergsportliche Aktivitäten waren und
bleiben mit Risiken behaftet. Diese lassen sich aber minimieren, wenn man
sich mit grösster Sorgfalt, Aufmerksamkeit und angepasstem Verhalten
auf den Weg macht.
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Quelle:
Text Schweizerischer Alpen-Club 2007
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