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25.- 28. April 2015: Lichtabstrahlung in Zentralnepal gesunken
Die Stromversorgung ist neben der Wasserversorgung eines der zentralen Probleme in Nepal. Bereits vor dem Erdbeben gehörte der Mangel an elektrischer Energie zum Alltag der Bevölkerung. Auch in den Städten wird die Stromlieferung stundenweise unterbrochen. Die Stromlieferungen erfolgt oft für die Quartiere gestaffelt über den ganzen Tag verteilt. Die Stromverbraucher richteten ihren Tagesablauf nach der Verfügbarkeit von elektrischem Strom. Das Waschen der Wäsche mit der elektrisch betriebenen Waschmaschine kann sich so in die Abend- oder Morgenstunden verschieben. Beim Zubereiten der warmen Mahlzeiten mit dem Elektroherd ist es weniger gut möglich, die ganze Familie nach Mitternacht zum Mittagessen zu versammeln. Der Gas betriebene Kochherd kommt wieder vermehrt zum Einsatz. In den Touristenhotels und grösseren Betrieben surren meist den ganzen Tag die betriebseignen Stromgeneratoren.
Nach dem Erdbeben nahm der Stromverbrauch in vielen Teilen von Nepal ab, was beider zerstörten Infrastruktur zu erwarten war.
Die NASA hat mit Hilfe von Daten des finnischen Erdbeobachtungssatelliten «Suomi NPP» die Lichtabstrahlung in Nepal vor dem Erdbeben mit Werten, welche nach dem Erdbeben vom 25. April 2015 erhoben wurden, verglichen. Vor dem Erdbeben wurden die Bilddaten an klaren Tagen vom 21. bis zum 30. März 2015 gesammelt. Nach dem Erdbeben wurden Daten aus der einer Beobachtungsperiode vom 19. bis zum 28. April 2015 verwendet. Ein Bildpunkt (Pixel) entspricht auf dem Land in der Regel einer kleineren Städten oder einem Dorf. Bei der Bildauswertung wurden Einflüsse wie das Mondlicht, Blitze, Wolken, Schwebeteilchen usw. eliminiert.
Ein Vergleich der beiden Perioden zeigt, dass kurz nach dem Erdbeben der Stromausfall besonders gut in den grossen Städten Kathmandu, Bharatpur und Hetauda sichtbar wurde. Der staatliche Stromversorger «Nepal Electricity Authority» hat nach eigenen Angaben die Stromversorgung im Kathmandutal bis am 29. April 2015 wieder aufgebaut. Abgesehen von der grösseren Städten blieben in den Landgebieten in Zentralnepal die Nächte meistens schwarz.
Der Vergleich der Satellitendaten zeigte eine unerwartete Tatsache.In einigen Gebieten von Zentralnepal wurde nach dem Erdbeben ein höherer Verbrauch an Lichtenergie nachgewiesen. Für die erstaunlichen Ergebnisse kommen für die NASA-Wissenschaftler zwei Gründe in Frage:
- In vielen Teilen Nepals wird der elektrische Strom rationiert. Eine Nacht erhält eine Familie Strom, die nächste Nacht ihre Nachbarn. Da der Datenvergleich nur den Mehr- oder Minderverbrauch feststellte, ist es durchaus möglich, dass der Rationierungsrhythmus die Datenauswertung beeinflusst hat.
- Bei der Auswertung der Bilddaten und dem Vergleich haben sich unentdeckte Wechselwirkungen zwischen älteren und neueren Daten eingeschlichen. Die Lichtinformationen werden aus den Satellitensignalen nach einem besonderen Algrithmusherausgefiltert. Bei der Datenverarbeitung könnten die intensiven Monsunregenfälle Verfälschungen verursacht haben.
In der Region um Lamabagar im oberen Tama Koshi-Tal (Dolakha Distrikt) wurde in der Zeit unmittelbar nach dem Erdbeben ebenfalls mehr Lichtenergie verwendet. Bei Lamabagar wird von chinesischen Unternehmungen ein grosses Wasserkraftwerk in den Fels gesprengt. Die Baustellen des Projekt werden von einem eigenen Kraftwerk mit elektrischem Strom versorgt. Eine beschränkte Stromzuteilung gibt es hier nicht. Der Mehrverbrauch an elektrischer Energie für die Lichterzeugung deutet auf höhere Aktivitäten auf dem Baugelände vor allem während den Nachtstunden hin.
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Quelle: NASA Earthobservatory, Mai 2015 |
Text: RAOnline |
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