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Grosse Not im Sindhupalchok Distrikt |
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Sindhupalchok Distrikt: Es steht nur noch die Ernte hier
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Das M7,3-Erdbeben vom 12. Mai 2015 hat grosse Teile der Distrikte Sindhupalchok undDolakha, welche von den Erdstössen des M7,8-Bebens vom 25. April 2015 schwer betroffen wurden, noch zusätzlich verwüstet.
Die Situation im Distrikthauptort Chautara wirkt auf die ausländischen Rettungskräfte bedrückend.
Dutzende von Häuser sind zusammengestürzt. Viele Häuser weisen grosse Schäden auf. Im Mauerwerk sind grosse, lange Risse. Die Mauern drohen, in Kürze auf die Strasse zu fallen. Sogar die Begrenzungsmauern des Gefängnisses sind zusammengebrochen. Die Häftlinge sind geflohen. |
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Zwei Wochen nach dem M7,8-Beben haben einige Läden wieder geöffnet. Einige Menschen leben in Zelten auf dem Fussballfeld. Die meisten Leute haben sich aus den Auffanglagern entfernt und schlafen wieder in ihren Häusern.
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Die Innenräume der Häuser sind mit Trümmerteilen übersät. "Wir können nicht länger hier bleiben. Wir müssen zurück in unsere Wohnungen," sagt die elfjährige Alisha und lächelt dabei.
Für die Menschen, die am Ende der Täler, nahe der chinesischen Grenze wohnen, ist eine Rückkehr undenkbar. Menschen, welche in der Nähe der grösseren Ortschaften leben, werden besser mit Hilfsgütern versorgt. |
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Viele Bergbewohner steigen hinunter zur einzigen Talstrasse, wo sie sich schnellere Hilfe erhoffen. Einige Einwohner haben ihre wenigen Habseligkeiten in Bündel gepackt und machen sich auf den Weg ins Kathmandutal.
Die von den Hilfswerken herangeschafften Abdeckplanen erreichen die Bevölkerung in den abgelegenen Dörfern und Weilern nicht. Die Hilfsgüter reichen ganz knapp für die Bevölkerung in den Zentren. Der Nachschub an Hilfsgütern fliesst nur schleppend in die Täler. Zu viele Menschen in Nepal warten auf Hilfe und die Nachbeben haben weitere Erdrutsche ausgelöst, welche die Verbindungsstrassen blockieren.
Ein Augenschein am Talende macht klar, dass es keine bewohnbaren Häuser in dieser abgelegenen Gegend mehr gibt. Die Strassen in die Täler wurden teilweise von der nepalesischen Armee frei geräumt. Die Talstrasse ist mit einem 4x4 angetriebenen Geländewagen mehr oder weniger gut befahrbar.
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Die Strasse wird begleitet von Steinhaufen, den Überresten von Wohnhäusern. Auf beiden Seiten des Flusses sind total zerstörte Dörfer sichtbar. Die Menschen leben unter blauen und orangen Abdeckplanen vor ihren ehemaligen Wohnstätten. Alle Häuser, welche mit der traditionellen Bauweise aus Natursteinen und Lehm aufgebaut wurden, sind in sich zusammengestürzt. Nur jene Bauten, bei welchen die Mauern zusätzlich mit Betonpfeilern verstärkt wurden, blieben stehen. Aber auch in diesen Häusern liegen grosse Trümmerhaufen. Das Wohnen bleibt auch darin äusserst unsicher. An einigen Orten wurden im Erdgeschoss dieser Häuser die Läden wieder geöffnet.
Am Strassenrand kann man immer wieder Menschengruppen beobachten, welche in den Trümmerhaufen nach Gegenständen aus ihrem unversehrten Besitz wie Kochtöpfe, Decken, Eimer und Lebensmittelvorräte (Mais und Weizen) suchen. Obwohl viele Talbewohner Mühe haben, für sich ein Dach über dem Kopf zu finden, haben sie für ihre Kühe und Büffel Unterstände errichtet. Das Vieh ist der wertvollste Besitz dieser Menschen, welche vollumfänglich von der landwirtschaftlichen Arbeit leben. |
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Die Maispflanzen auf den Feldern, welche nahe am Fluss liegen und bewässert werden konnten, sind meistens stehen geblieben. Die Maisernte wird erst in drei bis Monaten stattfinden. Die meisten Weizen- und Maisvorräte wurden durch das Erdbeben vernichtet. Was von den Körnern geniessbar übrig blieb, droht in den kommenden Wochen ungeschützt im Monsunregen zu verrotten. Den Menschen stehen in den kommenden Wochen zu wenig Lebensmittel zur Verfügung, wenn es nicht gelingt, die Lücke mit ausländischer Lebensmittelhilfe zu füllen.
Die Felder, welche an den Talhängen liegen und deshalb mit Stützmauern terrassiert wurden, wurden durch das Erdbeben schwer beschädigt. Erdrutsche haben sich auf die Felder geschoben und die Stützmauern sind eingebrochen.
Die Menschen in dieser Gegend sind dabei, zu retten und wieder aufzubauen, was möglich ist und wie es die Umstände erlauben. Doch die Zeit drängt. Die mehrwöchige Monsunzeit mit starken Regenfällen steht kurz bevor. Bereits haben sich über dem Himalaya dunkle Regenwolken aufgetürmt, welche bereits Mitte Mai kräftig ausregnen. In wenigen Wochen muss die Aussaat der Gerste vor dem Einsetzen der stärksten Regenfälle beginnen.
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Quelle: Bericht von Pierre Prakash , European Commission Humanitarian Aid department, Mai 2015 |
Text: RAOnline |
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