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Probleme bei Handy- und Computer-Produktion
Informationen derbeiden Hilfswerke 'Fastenopfer' und 'Brot für alle'

Missachtung von Arbeitsrechten und Umweltverschmutzung - Die Herstellung von Handys und Computer ist sehr problematisch.

«Wie viel Blut klebt an unseren Smartphones, Tablet und Computern?» Eine Antwort auf die provokative Frage geben Brot für alle und Fastenopfer mit ihrem Hightech-Rating. Sie haben die zehn wichtigsten Marken in der Schweiz untersucht. Das Resultat: Mehrheitlich sind die Konzerne daran, ihr Verhalten zu ändern und die Herstellungsbedingungen zu verbessern. Besonders dem Umweltschutz wird mehr Beachtung geschenkt. Bei den Arbeitsbedingungen in den Fabriken muss hingegen noch Vieles besser werden. Das gilt besonders beim Gesundheitsschutz, der Bezahlung existenzsichernder Grundlöhne und der Arbeitsrechte.

Die Konzerne verhalten sich aber sehr unterschiedlich.

Die beiden Hilfswerke Fastenopfer und Brot für alle verlangen von den Herstellern, dass sie ihre Verantwortung entlang der ganzen Lieferketten wahrzunehmen. Sie fordern von den Konzernen, bei ihren Zulieferern bei den Arbeitsbedingungen und beim Umweltschutz Verbesserungen durchzusetzen.»

Ausbeutung im Kongo und in China

Am Anfang vieler Handys und Computer steht der Abbau von Mineralien in der Demokratischen Republik Kongo. Doch dieser führt zu Vertreibungen, Umweltzerstörung und kriegerischen Konflikten. Der Reichtum an Bodenschätzen bezeichnet Bischof Fridolin Ambongo Besungu, Präsident der Bischofskommission für natürliche Ressourcen, zugleich als einen Fluch für sein Land: «Der Bergbau trägt wenig zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in den Bergbaugebieten bei. »

Ausbeutung und Verletzung von Arbeitsrechten gehören in den Elektronikfabriken in Fernost zum Alltag: 14 Stunden Arbeit am Tag zu einem Lohn, der zum Leben nicht reicht. Kwan Liang hat vor Ort für die Organisation Sacom aus Hongkong untersucht. Ihr Fazit: «Um Lagerkosten zu sparen, bestellen die Konzerne extrem kurzfristig. Den Druck geben die Zulieferunternehmen an ihre Beschäftigten weiter: Bis zu 50 Überstunden pro Woche müssen sie leisten, um die Lieferfristen einzuhalten. Dabei erlaubt das Gesetz nur 36 Stunden pro Monat. Doch viele haben keine Wahl, denn die Grundlöhne genügen nicht zum Leben.»

Einkaufshilfe für Private und Staat

Das Rating der grossen Elektronikhersteller gibt den Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz eine wichtige Orientierungshilfe. Auch öffentliche Beschaffer wie Bund, Kantone oder Kirchgemeinden sollen beim Einkauf möglichst fair hergestellte Geräte wählen. Das Rating ist für Fastenopfer und Brot für alle aber lediglich ein erster Schritt für einen verantwortungsvollen Konsum. Gerade für die öffentliche Beschaffung fordert Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo denn auch verbindliche Vorgaben durch den

Wer zahlt den Preis für unsere mobile Kommunikation?
Referat von Bischof Fridolin Ambongo
Präsident Bischofskommission für natürliche Ressourcen Cern, Demokratische Republik Kongo
anlässlich der Medienkonferenz «Ethik Rating» von 'Fastenopfer' und 'Brot für alle' am 9. September 2014

Die Welt entwickelt sich, die Entfernungen werden dank den modernen Transport-und Kommunikationsmittel immer kleiner. Die Wissenschaft und die Technologie spielen bei dieser Entwicklung eine wichtige Rolle. In diesen smarten Geräten mit ihrem coolen Design verstecken sich Rohstoffe, die aus der Erde gewonnen wurden: In unseren Mobiltelefonen stecken Mineralien aus aller Welt.

Keine Mobiltelefone ohne die Demokratische Republik Kongo

Im Bereich Kommunikation ist die Demokratische Republik Kongo einer der wichtigsten Lieferanten von Mineralien, die für die Herstellung von neuen Hightech-Produkten notwendig sind. Aus wissenschaftlicher Quelle wissen wir, dass sich in unseren Mobiltelefonen ein Gemisch aus 45% Plastik, 20% Kupfer und 20% anderen Metallen wie Aluminium, Gold, Tantal, Coltan und Kassiterit befindet. Die DR Kongo zählt zu den wichtigsten Lieferanten von Kupfer (man denke insbesondere an die Aktivitäten der Unternehmen KCC und MUMI, zwei von Glencore in der Schweiz aus kontrollierte Gesellschaften), von Gold, Coltan und Kassiterit.

Diese Mineralien stammen aus den Provinzen Katanga, Maniema, Süd-und Nordkivu sowie aus der Provinz Orientale. Diese Provinzen sind von den blutigsten Kriegen betroffen, welche die DR Kongo seit fast zwei Jahrzehnten erlebt hat. Hier kämpfen bewaffnete Banden um diese Ressourcen. In der Region Kivu beispielsweise begann im Jahr 2000 ein wahrer Coltanrausch. Eine vorübergehende Knappheit liess die Preise in die Höhe schnellen: von 30 Dollar das Pfund auf 210 Dollar. Zahlreiche Rebellen sahen darin eine Einnahmequelle.

Nachdem sich die Bischöfe der Nationalen Kongolesischen Bischofkonferenz (Cenco) mit dem Ausmass der Armut angesichts dieses Überflusses an Bodenschätzen und mit den Konflikten befasst hatten, sahen sie sich zu folgender traurigen Feststellung veranlasst:

"Anstatt zur Entwicklung unseres Landes und zum Wohlergehen unseres Volkes beizutragen, sind die Mineralien, das Erdöl und der Wald zu Ursachen unseres Unglücks geworden. Wie soll man verstehen, dass unsere Mitbürger ohne jegliche Entschädigung und ohne Schadenersatz von ihrem Land vertrieben werden, weil es an einen Bergbaukonzern oder ein Holzunternehmen verpachtet oder verkauft wurde? Darf man es hinnehmen, dass die kongolesischen Arbeiter hier und dort ohne Rücksicht auf ihre Rechte und ihre menschliche Würde behandelt werden?"

Zu Recht sprach die Expertengruppe der Vereinten Nationen (2001-2002) von Plünderung von Bodenschätzen, als sie 11 afrikanische Länder nannte, durch welche die Bodenschätze der DR Kongo ausgeführt werden, und 17 Empfängerländer dieser Bodenschätze in der übrigen Welt.

Die lokalen Gemeinschaften in der DR Kongo zahlen den Preis für unsere mobile Kommunikation

Obschon zunehmend mehr Bodenschätze abgebaut werden, scheint das Einkommen der Haushalte rund um die Minen nicht entsprechend anzusteigen. Man könnte erwarten, dass der Staat genügend Geld einnimmt, um grundlegende soziale Dienste anzubieten und den Ausbau der allgemeinen Infrastrukturen anzukurbeln. Es ist eine Tatsache: Die Einnahmen aus dem Abbau von Bodenschätzen tragen noch nicht genügend zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung und zur Entwicklung der Infrastrukturen bei. Zudem hat der kongolesische Finanzminister die übliche Überbewertung der Investitionskosten abgesegnet, was die Zahlung von Gewinnsteuern hinauszögert.

Es lässt sich ausserdem ein Anstieg der Betriebskosten beobachten, was die Abgabesätze reduziert, sowie zahlreiche Steuerbefreiungen, welche Unternehmen in Bergbauverträgen gewährt werden. Hinzu kommt der Bergbaubetrug, der vor allem bei den sogenannten Konfliktmineralien vorkommt. Im östlichen Teil des Landes, wo diese Mineralien abgebaut werden, sind die Strassen in keinem guten Zustand, der Personen-und Güterverkehr ist schwierig. Auf diesen unwegsamen Strassen sieht man zahlreiche Strassensperren, die von Sicherheitsdiensten oder bewaffneten Gruppen errichtet wurden, um Kleinschürfern Lösegeld abzuknöpfen. Die Abgelegenheit und Unzugänglichkeit begünstigen Menschenrechtsverletzungen geradezu, vor allem dort, wo die Autorität des Staates noch nicht vollständig wiederhergestellt ist.

Was das Sozialwesen anbelangt, stellt man fest, dass die Infrastruktur im Schul-und Gesundheitsbereich ungenügend ist. Die Regierung initiierte eine gewisse Anzahl von entsprechenden Projekten, die jedoch lange nicht allen Bedürfnissen gerecht werden. Weil das Einkommen nicht reicht, arbeiten Frauen und Kinder unter unzumutbaren Bedingungen in den Minen, um sich wenigstens etwas zu essen kaufen oder die Schulkosten bezahlen zu können.

Eine verschmutzte und instabile Umwelt

Die Methoden, die beim Abbau der Mineralien angewendet werden, tragen dem Umweltschutz in keiner Weise Rechnung: Für die Goldgewinnung wird Quecksilber verwendet, es werden Stollen gegraben, die tiefer als die im Gesetz festgelegten 30 Meter sind. Die Reinigung der Mineralien verschmutzt die Flüsse, es gibt Bodenerosionen. Fazit: Das Einkommen der Minenarbeiter reicht gerade zum Überleben, die Entwicklung ihrer Region bleibt auf der Strecke. Dies ergab eine Studie, die Cern in Walikale durchgeführt hat.

Letzter erschwerender Faktor: Die bewaffneten Gruppen sind noch nicht vollständig entmachtet. Die dadurch bestehende Unsicherheit wirkt sich destabilisierend auf die Wirtschaft aus. Erwähnt sei in di esem Zusammenhang die Plünderung der Installationen des Unternehmens Mining Processing of Congo (MPC) in Bisie in der Region Nord-Kivu. Zudem ist darauf hinzuweisen, dass es neben den bewaffneten kongolesischen Gruppen auch ausländische bewaffnete Gruppen wie die Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas (FDLR) gibt.

Vielleicht aus Solidarität mit dem kongolesischen Volk wurden auf der ganzen Welt Initiativen für eine Rückverfolgbarkeit der Mineralien ergriffen, einige davon verbindlich, andere auf freiwi lliger Basis. Erstere brachten multinationale Konzerne dazu, einen Boykott der Mineralien aus der DR Kongo vorzutäuschen, die anderen stellen den Willen, die Situation ändern zu wollen, nur ungenügend sicher. Inzwischen wurden weiter Mineralien abgebaut und in die westlichen Länder geliefert…

Die Kirche hat die Aufgabe des W ächters. Es geht darum, die Bemühungen der Regierung zu stützen, Verstösse bei der Bewirtschaftung von Bodenschätzen zu melden, insbesondere diejenigen der Bergbauunternehmen, zu informieren und das Gewissen der Gemeinschaften dahingehend zu sensibilisieren, dass diese die Zusammenhänge beim Abbau von Bodenschätzen erkennen. Die Gemeinschaften müssen eine Bürgerkontrolle ausüben, indem sie eine verantwortliche Haltung in Bezug auf die Nutzung dieser Ressourcen sowie gegenüber der Umwelt einnehmen. In diesem Zusammenhang haben die kongolesischen Bischöfe die Cern gegründet, die Bischöfliche Kommission für Bodenschätze.

Verbesserung der Situation statt eines Boykotts

Zusammenfassend sei gesagt: Die Menschen, denen die Kirche jeden Tag in ihren Kirchgemeinden begegnet, haben nur einen dringenden Wunsch: dass die Ressourcen, über die ihr Land verfügt, zum Wohlbefinden der Bevölkerung und zur Entwicklung des Landes in Frieden und Gerechtigkeit beitragen. Diese Regionen des Kongos zu boykottieren, ist nicht die Lösung. Wir kämpfen dafür, dass die kongolesische Regierung einen internationalen Rechtsrahmen schafft, innerhalb dessen die Unternehmen ganz legal Mineralien für die Hightech-Produkte abbauen können, transparent und gerecht: Ein Rohstoffabbau, der ertragreich ist - für die Unternehmen, aber auch für die lokale Bevölkerung.

Die Arbeitsbedingungen in der chinesischen Elektronik-Industrie
Referat von Pui-Kwan Liang
Projektverantwortliche bei Students and Scholars Against Corporate Misbehaviour (Sacom), Honkong
anlässlich der Medienkonferenz «Ethik Rating» von 'Fastenopfer' und 'Brot für alle' am 9. September 2014

Die technologische Innovation hat im vergangenen Jahrzehnt viel Neues gebracht: Smartphones, Tablets, Laptops und anderes. Diese Kommunikationsmittel haben unser Leben verändert. Aber wir wissen, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter nur wenig von der Herstellung dieser Geräte profitieren. Darum überwacht Sacom seit 2005 die Arbeitsbedingungen bei den chinesischen Zulieferfirmen grosser Markenhersteller.

In Zusammenarbeit mit Brot für alle und Fastenopfer untersuchten wir dieses Jahr die Arbeitssituation in fünf Zulieferbetrieben von Hewlett-Packard, Samsung, Asus und Lenovo. Ziel dabei war, aufzuzeigen, welche Arbeitsbedingungen sich hinter ihren Geräten verbergen. Die Ergebnisse flossen zudem in die Bewertung des neuen Ethik-Rating im Rahmen der Kampagne High Tech - No Rights ein.

Von Januar bis Juni 2014 reisten Sacom-Forscher in vier Städte in drei Provinzen, um die Arbeitsbedingungen bei fünf verschiedenen Zulieferern von Samsung, Hewlett-Packard, Asus und Lenovo zu begutachten: Samsung Huizhou Co. Ltd., Hanaro TNS Co. Ltd. für Samsung Electronics in Huizhou, Pegatron Suzhou für Asus in Suzhou, Compal Electronics Technology (Kunshan) Co. Ltd. für Hewlett-Packard in Kunshan und LC Future Center Inc. für Lenovo in Hefei.

Die besuchten Fabrikstandorte

Um Fakten zu sammeln und zu überprüfen, führten unsere Forscher Gespräche mit Arbeiterinnen und Arbeitern. Zudem nahmen sie verdeckte Ermittlungen vor. Wir fanden heraus, dass bei diesen fünf Zulieferern verschiedene Arbeitnehmerrechte verletzt wurden. Ich möchte nun einige Erkenntnisse der diesjährigen Untersuchung vorstellen.

In allen fünf untersuchten Fabriken wurde die vom chinesischen Arbeitsrecht vorgeschriebene Höchstzahl von 36 Überstunden pro Monat regelmässig weit übertroffen. Bei Pegatron Suzhou zum Beispiel wurden in den Spitzenmonaten 170-200 Überstunden monatlich geleistet. Die Beschäftigten arbeiteten von 8.22 Uhr und erhielten in den Spitzenproduktionszeiten nur selten einen Tag frei. Sie beschwerten sich auch über Schwierigkeiten bei einer Kündigung, weshalb viele die Firma ohne den gesamten, ihnen zustehenden Lohn verliessen.

Schuld an diesen ausserordentlich langen Arbeitszeiten ist, dass sich die Markenkonzerne weigern, Lagerbestände aufzubauen. Stattdessen bestellen sie sehr kurzfristig bei den Zulieferfabriken. So sparen sie Lagerkosten. Gleichzeitig stellten die Zulieferfabriken erst wenn wieder Bestellungen eingingen mehr Mitarbeitende ein, um "unnötige" Kosten zu sparen.

Die Gehaltsstruktur der chinesischen Elektronikindustrie bietet eine zusätzliche Erklärung für dieses Muster, diese "Sparpolitik" der Fabriken. Ein Gehalt besteht aus dem Grundlohn, der Bezahlung der Überstunden und in manchen Fällen Zulagen. Der Grundlohn entspricht gewöhnlich dem Mindestlohn der Region und reicht für ein menschenwürdiges Leben in der Stadt nicht aus. In Huizhou zum Beispiel, beträgt der Mindestlohn 1'130 Yuan (CHF 168,25). Ein Arbeiter muss aber mit durchschnittlichen Monatsausgaben von mindestens 3'000 Yuan (CHF 446,72) rechnen. Nur dank der Bezahlung der Überstunden erreichen Arbeitnehmer ein Einkommen, von dem sie leben können.

Bei unserer Untersuchung machten wir eine weitere interessante Entdeckung: In der Samsung gehörenden Fabrik in Huizhou fanden wir in den meisten Abteilungen eine bessere Kontrolle der monatlichen Überstunden. Grund: die Fabrik liess auch an den Wochenenden arbeiten. W ir fanden heraus, dass Samsung Huizhou dann aber zusätzliche Beschäftigte ihres lokalen Zulieferers - Hanaro TNS -einstellte, die zum normalen Lohn Nachtschicht und Überzeit arbeiteten. Den Neuankömmlingen wurde sogar gesagt, sie sollten sich glücklich schätzen, direkt für Samsung arbeiten zu können, denn [Zitat] "die Arbeiter von Hanaro arbeiten sechs Überstunden pro Tag für den gleichen Lohn wie ihr".

Das gibt dem Wort "Zulieferer" eine ganz neue Bedeutung. Es bezeichnet nicht mehr nur Hersteller, die Produkte zuliefern sondern auch die Möglichkeit, zusätzliche Arbeitnehmer zu rekrutieren. Das bietet den Markenkonzernen einen weiteren Vorwand, sich ihrer Verantwortung für Ausbeutung zu entziehen.

Viele Leiharbeitnehmende

In Firmen in anderen Regionen von China unterzeichneten Leiharbeiter Verträge mit Arbeitsvermittlungsagenturen und wurden in ein anderes Unternehmen "entsandt". Die Fabriken hatten so gesetzlich gesehen fast keine Beziehung zu den Arbeitern. So konnten sie ihrer Verantwortung im Hinblick auf den Arbeitsvertrag zu Sozialabgaben und Arbeitsunfällen, entgehen. Nach chinesischem Gesetz sollen Leiharbeiter "Temporär-, Hilfs- oder Ersatzarbeitsstellen" besetzen. Darum darf ihr Anteil nicht mehr als zehn Prozent der Belegschaft betragen.1

Bei Pegatron Suzhou waren jedoch 90 Prozent der gesamten Belegschaft Leiharbeiter. So spart die Firma: Reguläre Angestellte hatten Anspruch auf einen Bonus für langjährige Beschäftigung, Leiharbeiter hingegen nicht. Sie wurden zudem für die gleiche Arbeit meist schlechter bezahlt und erhielten auch sonst nicht dieselben Leistungen wie die regulären Arbeiter.


1 Übergangsbestimmungen zur Entsendung von Leiharbeitern (März 2014). Für den Umgang mit Leiharbeitern erhalten die Firmen eine zweijährige Übergangsfrist.

Studierende als Arbeitnehmende

Neben den Leiharbeitern wurden in den Elektronik-Fabriken auch Studierende eingestellt, als Praktikanten getarnt. Bei LCFC traf ein Sacom-Forscher auf eine Gruppe Studierender. Sie studierten Automobiltechnik. Sie wurden aber in die Elektronik-Fabrik gesandt, weil laut Auskunft ihrer Schule die Automobilfabriken zu weit weg waren. Die Studierenden waren zwischen 16 und 18 Jahre als. Damit hätten sie auch in China sie Anrecht auf Minderjährigenschutz, wie keine Nachtarbeit und Überzeit. Doch ihre Arbeitszeiten unterschieden sich nicht von denjenigen der anderen Arbeitnehmer.

Fehlender Vertragsschutz

Ein weiteres Problem der Elektronikindustrie in China sind die Arbeitsverträge. Die Fabriken verletzen das Gesetz zum Schutz der Arbeitnehmerrechte und stellen den Mitarbeitenden keinen richtigen Arbeitsvertrag aus. Oft werden die Interessenten gezwungen, einen leeren Vertrag zu unterzeichnen. Bei Compal erhielten die Leiharbeiter ihren Arbeitsvertrag nach der Unterzeichnung nicht zurück. Noch schlimmer: Bei Pegatron Suzhou stimmte der Arbeitsort auf dem mit den Arbeitsvermittlungsagenturen unterzeichneten Vertrag nicht mit dem tatsächlichen Arbeitsort überein. Die Arbeitsvermittlungsagenturen waren berechtigt, den Standort zu ändern.

Bewertungssystem beruht auf Beziehungen - harscher Führungsstil

Viel Druck auf die Arbeitnehmer der Fabriken bringen die beobachteten Bewertungssysteme. Die Firmen teilten die Angestellten in Kategorien ein, die sich direkt auf ihr Grundeinkommen auswirkten. Zahlreiche Beschäftigte erklärten, wer gute Bewertungen und gute Chancen auf Überstunden haben wolle, müsse die Beziehungen zu den Vorgesetzten pflegen. Das aber macht es schwer, unzumutbare Produktionsvorgaben abzulehnen.

Pegatron und Hanaro TNS hatten sogar ein Bussensystem zur Erfassung von "Fehlverhalten" der Arbeitnehmer. Pegatron büsste z. B. Arbeitnehmer mit 200 Yuan (CHF 29,79), weil sie ihren Arbeitsplatz verlassen hatten, ohne um Erlaubnis zu bitten.

Die Arbeitnehmer beschrieben die Leitung als "unmenschlich", einzig die Produktivität zähle. Erfüllten Beschäftigte die Produktionsvorgaben nicht, wurden sie bei Versammlungen öffentlich ausgeschimpft.

Unklare Zahlung der Sozialabgaben

Die Sozialabgaben stellen in der chinesischen Elektronikindustrie ebenfalls ein grosses Problem dar. Die Arbeitsgesetzgebung Chinas verlangt, dass die Arbeitgeber ihre Beschäftigten ab dem ersten Arbeitstag bei der Sozialversicherung anmelden. Die untersuchten Fabriken verfolgten jedoch verschiedene Strategien, um diese Zahlungen zu vermeiden. So meldete LCFC neue Leiharbeiter solange nicht an, bis sie sechs Monate später zu regulären Arbeitern wurden; Pegatron Suzhou bezog von den Leiharbeitern monatlich 80 Yuan (CHF 11,91), doch die Arbeiter erhielten weder einen Sozialversicherungsausweis noch andere einschlägige Dokumente. Im Gespräch äusserten sie die Befürchtung, möglicherweise habe jemand das Geld in die eigene Tasche gesteckt.

Die Mitarbeitenden der fünf untersuchten Zulieferer wurden vor der Arbeitsaufnahme und am Arbeitsplatz nicht angemessen in Sicherheitsbelangen geschult. Die Fabriken benutzten Schulungsvideos, betonten aber nicht, wie wichtig das Kennen der Arbeits-und Brandsicherheitsmassnahmen sei. Pegatron bot neuen Angestellten bloss vier Stunden Schulung vor der Arbeitsaufnahme, weitere Antworten wurden erst während des Bewertungstests vermittelt.

Die persönliche Schutzausrüstung umfasst grösstenteils einer staubfreie Arbeitsuniform, Einweg-Gesichtsschutz und antistatische Kleidung. Die Arbeiter beschwerten sich, diese dienten dem Schutz der Produkte und nicht ihnen. Sie hingegen riskierten am Arbeitsplatz Gehörschäden, Atemwegserkrankungen und andere mögliche Verletzungen und Berufskrankheiten.

Die fünf Fabriken stellten den Arbeitern ausserdem keine detaillierten Informationen zur Arbeitssicherheit zur Verfügung. W ir fanden heraus, dass einige Fabriken zwar Arbeiter, die hohen Risiken ausgesetzt waren, jährlich zu einem Arztbesuch schickten. Doch sie weigerten sich, die Ergebnisse der Untersuchungen den Arbeitern mitzuteilen. Die Arbeiter haben aber das Recht, die Ergebnisse ihrer gesundheitlichen Untersuchungen zu erfahren. Bei LC Future Center Inc. entdeckte ein Sacom-Forscher ein unbekanntes Lösungsmittel in der Produktion. Der Vorgesetzte behauptete, es sei Alkohol, aber es verdunstete schneller als Alkohol und roch anders. Allgemein zählt die Elektronikindustrie zu den Branchen, in denen das Risiko einer Chemikalienvergiftung hoch ist. Die Fabriken sind dafür verantwortlich, den Arbeitern umfassende Informationen über verwendete Chemikalien zu vermitteln und sie mit angemessenem Wissen und Schutzausrüstung auszustatten.

Die Arbeiter in den fünf untersuchten Fabriken waren Angestellte in unteren Positionen. Um sie und ihre Rechte besser zu schützen, sollten sie durch Gewerkschaften vertreten werden. Doch in den untersuchten Fabriken waren die Gewerkschaften entweder wirkungslos oder nicht vorhanden. Der Gewerkschaftsausschuss bei Compal zum Beispiel war von der Fabrikführung eingesetzt. Im Gespräch erzählten uns die Arbeiter, sie wüssten nichts über die Existenz von Gewerkschaften in ihren Fabriken.

Zusammenfassung

Die bekannten Konzerne betonen ihr Engagement in der Unternehmensverantwortung. Doch die Fakten zeigen, dass ihre internen Prüfsysteme versagten. Die Arbeiterinnen und Arbeiter bei Pegatron berichteten, alle drei Monate kämen Prüfer in ihre Fabrik, doch nicht mit ihnen würden sie nicht sprechen. Und selbst wenn sie die Möglichkeit hätten, zögerten sie aufgrund des erwähnten Führungsstils und den Bewertungssystemen, den Prüfern die Wahrheit zu erzählen.

Sacom unterstreicht, wie entscheidend es für die Marken ist, sicherzustellen, dass ihre Produkte an sicheren, menschenwürdigen Arbeitsplätzen hergestellt werden. Sie sollten ihre gegenwärtige Politik der geringen Lagerbestände überprüfen und unabhängige Nichtregierungsorganisationen und die Öffentlichkeit einladen, bei der Überwachung der Produktionspraxis ihrer Zulieferer mitzuhelfen. Ausserdem sollten die Marken ihre Zulieferer ermutigen, das Recht der Arbeitnehmer auf eine umfassende, direktdemokratische Beteiligung von Gewerkschaften auf Firmenebene einzuhalten. Erst so kann ein nachhaltiger und gesunder Kommunikationskanal zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern aufgebaut werden.

Wir rufen auch die Konsumentinnen und Konsumenten auf, die Marken aufzufordern, der Öffentlichkeit detaillierte Zuliefererlisten, Auditberichte und Chemikalienlisten vorzulegen. Die Konsumentinnen und Konsumenten haben das Recht, genau zu erfahren, wo und wie ihre Produkte hergestellt wurden.

Bis zum fair hergestellten Smartphone ist es noch weit - Neues Ethik-Rating zeigt Fortschritte
Referat von Daniela Renaud
Projektverantwortliche 'High Tech - No Rights?', Brot für alle und Fastenopfer
anlässlich der Medienkonferenz «Ethik Rating» von 'Fastenopfer' und 'Brot für alle' am 9. September 2014


«Gibt es Handy, Tablets, Smartphones, Computer, an denen kein Blut klebt?». Diese provokative Frage stellen Brot für alle und Fastenopfer. Um eine Antwort zu finden, haben die beiden Entwicklungsorganisationen im Sommer 2014 die zehn Marken untersucht, welche in der Schweiz den grössten Marktanteil bei Computern und Smartphones haben.

Das Resultat: "Auf gutem Weg" sind die Konzerne HP und Nokia. Die Noten "Mittelmässig" erhalten Apple und Dell, und "Ungenügend" Acer, Lenovo, Samsung, Sony. "Inakzeptabel" sind die Produktions-und Arbeitsbedingungen von Asus, HTC. Darum lautet die Antwort auf meine provokative Frage «Gibt es Handy, Tablets, Smartphones, Computer, an denen kein Blut klebt?» Nein. Noch nicht. Aber es gibt immer mehr Verbesserungen und wir - Sie und ich - können dazu beitragen.

Hilfe für Private und die öffentliche Hand

Privatperson finden im Rating von Fastenopfer und Brot für alle die Grundlagen und Fakten für einen bewussten Kauf. Diese Nachfrage hat auch Gewicht, allein für neue Smartphones geben Private der Schweiz jährlich rund 925 Millionen Franken aus.

Aber unser Ethik-Rating hilft auch den öffentlichen Beschaffern. Bund, Kantonen, Gemeinden - und natürlich auch grossen Unternehmen - können beim nächsten Einkauf diejenigen Hersteller wählen, denen soziale und ökologische Verbesserungen ein Anliegen sind. Auch da geht es um bedeutende Beträge: Allein die Eidgenössische Verwaltung gab 2012 rund 770 Millionen Franken für elektronische Geräte aus.

Hintergrund des Ratings

Kaum jemand weiss, unter welchen Bedingungen Elektronik-Geräten hergestellt werden oder woher die verarbeiten Rohstoffe stammen. Von den älteren Geräten bis zu den neusten Modellen wie iPhone6 oder Samsung Galaxy Alpha: Hunderttausenden von Arbeiterinnen und Arbeitern stehen dafür in China bis zu 14 Stunden am Tag am Fliessband. Und in Afrikas Minen bauen Männer unter unwürdigen Bedingungen und ohne Schutzeinrichtungen unter Tag Erze ab. Und beide Male reicht ihr Lohn nicht zu Leben.

Das neue Ethik-Rating von Fastenopfer und Brot für alle rückt diese Fragen ins Zentrum. Wir haben genau hingeschaut und Informationen. ausgewertet. Bischof Fridolin und Kwan Liang haben ihnen auch bereits von ihren Erfahrungen erzählt.

Resultate des Ethik-Ratings

Wir stellen fest: Seit unserer letzten Untersuchung im Jahre 2008 zu diesen Fragen haben die Firmen einiges verbessert. Uns fällt aber auf: dem Umweltschutz wurde dabei mehr Beachtung geschenkt als den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Besonders beim Gesundheitsschutz und den zentralen Fragen der existenzsichernden Löhne und der Arbeitsrechte bleibt noch viel zu tun.

Gesundheit der Beschäftigten: Problematisch bleibt die Verwendung von giftigen Stoffen in der Produktion. Noch immer werden Chemikalien verwendet, die in Europa längst verboten sind. All das hat fatale Folgen für die Beschäftigten wie die Umwelt. Einzig Nokia fällt beim Gesundheitsschutz positiv auf. Immerhin: Apple fordert seit August 2014 von seinen direkten Zulieferern, keine Benzene und n-Hexane mehr zu verwenden.

Umweltschutz: Da haben viele der Unternehmen bedeutende Fortschritte gemacht, besonders bei der Reduktion der CO2-Emissionen.

Arbeitsrechte: Hier erreicht einzig HP ein akzeptables Niveau. Der Konzern hat unabhängige arbeitsrechtliche Ausbildungsprogramme für Angestellte eingeführt und peilt Existenzlöhnen für alle Beschäftigten an. HP arbeitet in vielen Fragen auch mit Gewerkschaften und unabhängigen Nichtregierungsorganisationen zusammen.

Erschwerend wirkt allgemein, dass die Produktion von Elektronik-Geräten in einer langen Lieferkette erfolgt. Doch die Einhaltung von Arbeitsrechten durch die Zulieferbetriebe hat sich bei der Untersuchung als absolut ungenügend erwiesen. Mehr als die Hälfte der bewerteten Konzerne begnügt sich dennoch mit einem Verhaltenscodex. Grundsätzlich fehlen bei allen Firmen eine klare Strategie und glaubhafte Massnahmen, um die Stellung der Beschäftigten zu stärken und deren Mitbestimmung bei Arbeitsfragen über unabhängige Gewerkschaften zu verbessern.

Konfliktrohstoffe: Viele der benötigten Rohstoffe werden in Regionen gefördert, wo Konflikte oder Krieg herrscht und gewalttätige Gruppen sich aus dem Abbau und Handel mit Rohstoffen finanzieren. Alle Firmen anerkennen diese Problematik der Konfliktrohstoffe und haben erste Massnahmen eingeleitet. In der Regel geben sie jedoch die Verantwortung an ihre Zulieferer ab. Asus und HTC stehen hinter einem Boykott der Demokratischen Republik Kongo. Das kann aber nicht die Lösung sein. Apple zeigt einen machbaren Weg und bezieht den Konfliktrohstoff Tantal ausschliesslich aus zertifizierten Quellen. Apple, HP und Nokia unterstützen auch breit abgestützte Initiativen, um keine Konfliktrohstoffe mehr zu verwenden.

Fazit: Noch viel Handlungsbedarf

Im Bereich Umweltschutz wird recht offen informiert und hat sich vieles verbessert. Völlig unbefriedigend bleibt das Engagement der Konzerne bezüglich der Arbeitsrechte in den Fabriken ihrer Zulieferer. Zwar setzen sie "von oben" Arbeits-und Umweltstandards fest. Überprüft wird die Einhaltung dieser Kodizes aber nur über mehr oder weniger glaubhafte Audits. Doch die Arbeitsbedingungen der Menschen, die unsere Smartphones und Computer herstellen, müssen nachhaltige verbessert werden. Auch ihre Rechte müssen besser geschützt werden.

Ethik-Rating hilft den Privaten und der öffentlichen Hand
Referat von Prisca Birrer-Heimo
Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz SKS, Nationalrätin
anlässlich der Medienkonferenz «Ethik Rating» von 'Fastenopfer' und 'Brot für alle' am 9. September 2014

Ende August 2014 hat die Stiftung für Konsumentenschutz mit Erfolg das vierte Repair-Café organisiert. Der grosse Andrang von Besucherinnen und Besucher - es waren weit über 100 - zeigt, dass immer mehr Menschen dem Ressourcenverschleiss Einhalt gebieten und ihre Geräte, so auch Elektrogeräte oder Handys, reparieren statt wegwerfen wollen. Das ist dringend nötig! Damit auch künftige Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können, braucht es Nachhaltigkeit in der Produktion und im Konsum. Aber es geht nicht nur um die ökologischen Aspekte der Nachhaltigkeit, sondern auch um die sozialen Aspekte. Während der Energie-und Ressourcenverbrauch sowie die Entsorgung des Abfalls vermehrt ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangen und Projekte wie "Grüne Wirtschaft" lanciert werden, sind die Arbeitsbedingungen und Menschenrechte in den Herstellungsländern noch viel zu wenig in unser Blickfeld gerückt.

Hier stehen die Unternehmen in der Pflicht, umfassende soziale und ökologische Standards für die Herstellung und den Vertrieb ihrer Produkte zu garantieren und die Einhaltung regelmässig zu überprüfen. Auch den Konsumentinnen und Konsumenten stehen Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung, um in ihrem Alltag zur Nachhaltigkeit beizutragen. Dazu benötigen sie jedoch Transparenz und Informationen, um ihren Kaufentscheid bewusst fällen zu können. Ratings oder auch Labels sind wichtige Hilfsmittel. Inzwischen finden sich solche für verschiedene Bereiche, so bei Lebensmitteln, Kleidern und nun ansatzweise auch bei Elektronik, wie jetzt mit dem ersten Ethik-Rating von Fastenopfer und Brot für alle vorliegt.

Aber um die Situation der Menschen und der Umwelt in den Produktionsländern wirksam und dauerhaft zu verbessern, braucht es noch sehr viel Engagement, auch in der Schweiz. Dabei spielt die öffentliche Hand eine wichtige Rolle: Mit ihren Einkäufen übt sie eine bedeutende Nachfragemacht aus. Darum ist sie verpflichtet, im öffentlichen Beschaffungswesen ihre grosse gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen. Sie muss die soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit bei ihren Einkäufen auf allen Staatsebenen, von der Gemeinde bis zum Bund (und bei den Bundesbetrieben), stärken. Es sollen weder aktiv noch passiv Menschenrechtsverletzungen in der Produktion der Beschaffungsgüter zugelassen werden. Es braucht in den Ausschreibungen und Auswahlverfahren der öffentlichen Hand die Berücksichtigung aller drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (sozial, ökologisch, wirtschaftlich). Die Stiftung für Konsumentenschutz fordert - wie Brot für alle und Fastenopfer - vom Gesetzgeber, verbindliche Vorgaben zu kontrollieren - auch bei einer Leistungserbringung im Ausland. Die Vernehmlassung wird voraussichtlich im Dezember dieses Jahres eröffnet. Im Gesetz muss verankert werden, dass beim Kauf von Gütern und Dienstleistungen nicht nur der Preis, sondern auch ökologische und soziale Kriterien bewertet und kontrolliert werden. Das verbessert die Lage für die Beschäftigten nicht nur in den Computer-und Smartphone-Fabriken. Es bringt auch Rechtssicherheit, wenn klare Kriterien für alle Einkäufe gelten.

Quelle: Text Brot für alle und Fastenopfer , 9. September 2014
Grafik

Coltan ist ist die Bezeichnung einer Mineraliengruppe. Coltanmineralien haben unterschiedliche chemische Zusammensetzungen. Aus Coltan wird Tantal hergestellt. Tantal-Kondensatoren steuern dem Stromfluss in elektronischen Geräten wie Smartphones.

Kassiterit ist ein Zinnmetall.

Für den Bau von mikroelektronischen Geräten werden teilweise sehr seltene Metalle wie u.a. Cer, Yttrium und Neodym benötigt.

Coltan (bzw. Tantal) gilt als Konfliktmineral. In der Demokratischen Republik Kongo werden neben Coltan auch Diamanten, Gold, Kobalt, Germanium , Kassiterit, Uran und Wolfram abgebaut. Seit Jahrzehnten tobt in diesem Land ein brutaler, blutiger Bürgerkrieg um die Kontrolle dieser wertvollen Rohstoffe. Viele der Coltan-Minen befinden sich innerhalb der abgelegenen Lebensräume der Gorillas. Der Rohstoffabbau fördert die Umweltzerstörung. Der tropische Urwald wird illegal abgeholzt. Der ungeschützte Erdboden wird durch die starken Regenfälle ausgewaschen und die Humusschicht abgetragen.

Siehe: Bedrohte Menschen und Tiere im Kongo

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