Nach heftigen Monsunniederschlägen brachen am 18. August 2008 an mehreren Stellen die Dämme entlang des Koshi-Flusses in Nepal. Der Dammbruch erfolgte nahe der indisch-nepalesischen Grenze. Das Wasser floss südwärts in den indischen Bundesstaat Bihar und überschwemmte Hunderte von Quadratkilometern Kulturland, Verkehrswege und Siedlungen. Nach der Einschätzung von Fachleuten erfolgte der Dammbruch aufgrund von menschlichem Versagen. Die Dammanlagen wurden von den Behörden nicht mit der notwendigen Sorgfalt Instand gehalten. Während Wochen war Nepals wichtigster Verkehrsweg im Süden unterbrochen.
Im August und September 2008 wurden auch aus anderen Bundesstaaten Indiens, aus Bangladesh und aus Myanmar (Burma) verheerende überschwemmungen gemeldet. Viele Flüsse, darunter der Ganges und der Brahmaputra, vermochten die aus den Tälern des Himalaja herabfliessenden Wassermassen nicht mehr fassen und traten über die Ufer. Tausende von Quadratkilometer Land verschwanden unter den Fluten. Die Menschen in den Katastrophegebieten mussten werden Monaten viel Leid ertragen. Die meisten von ihnen leben auch ein Jahr nach dem Dammbruch in behelfsmässigen Unterkünften und kämpfen um ihr tägliches Brot.