Am 5. Januar 2014 hat sich im Südpazifik nordwestlich von Tonga ein kräftiger tropischer Wirbelsturm entwickelt. Der tropische Zyklon (TC = tropical Cyclone) bekam den Namen "Ian".Das Sturmzentrum von TC Ian bewegte sich vorerst zwischen Tonga und Fiji hindurch in nordwestlicher Richtung. Am 8. Januar 2014 wuchs der Sturm zu einem tropischen Wirbelsturm der Kategorie 3 heran. Zum gleichen Zeitpunkt änderte der Wirbelsturm seine horizontale Fortbewegungsrichtung um 180°. Das Sturmzentrum von TC Ian bewegte sich als Tropensturm der Kategorie 3 mit rund 5km/h zwischen Tonga und Fiji hindurch in südöstlicher Richtung. Am 10. Januar 2014 befand sich der Sturm rund 130 km südwestlich der Vava'u-Inselgruppe und wurde in die Kategorie 4 (über 153 km/h) eingestuft. Seine Windböen erreichten Windgeschwindigkeiten von rund 230 km/h. Die Vava'u-Inselgruppe befindet rund 400 km westlich von Alofi, der Hauptstadt von Niue, und rund 200 km nördlich von Nuku'alofa, der Hauptstadt des Königreich von Tonga. Das Starkwindband mit einer Windgeschwindigkeit von über 120 km/h überquerte die Pangai-Inseln, wo etwa 2'400 Menschen leben. Am 11. Januar 2014 erreichte Tropensturm "Ian" kurzzeitig die Kategorie 5 (über 198 km/h). Die Vavu'a- und Ha'apai-Inselgruppen wurden von der Regierung zu Notstandsgebieten erklärt. Nach Angaben des Tonga Meteorogical Services, welcher auf dem Fua'amotu Airport stationiert ist, wurden von zahlreichen Inseln entgegen den Befürchtungen keine Todesopfer oder schwere Schäden an Häusern und an Infrastrukturanlangen gemeldet. Verlässliche Informationen waren allerdings am 12. Januar 2014 noch nicht aus allen Gebieten erhältlich, weil die Elektrizitätsversorgung und somit auch die Kommunikation zum Erliegen kam. Beträchtliche Schäden wurden an Fruchtbäumen sowie an Kokospalmen und Bananenstauden gemeldet. Der Sturm wurden von Hagelschlägen begleitet. Die Saison mit den tropischen Zyklonen beginnt auf Tonga am 1. November und dauert jeweils bis zum 30. April. Der Tonga Meteorogical Service hat am 22. November 2013 eine Voraussage für die Sturmsaison 2013/14 veröffentlicht. Der TMS beruft sich auf statistische Angaben, welche belegen, dass die Stumbildung im Südatlantik von den Wetterphänomen El Niño und La Niña entscheidend beeinflusst wird. Der TMS stellt fest, dass in der Vorsturmperiode in den Jahren 1981/82, 1984/85, 1990/91, 1996/97 und 2001/02 nahezu die gleichen atmosphärischen und maritimen Verhältnisse geherrscht haben wie in der Vorsturmsaison 2013. Während El Niño-Phasen wurde Tonga im Durchschnitt von 1,88 tropische Zyklon (TC = tropical Cyclone), von 1,63 TC in und 1,64 TC in neutralen Jahren. Der TMS rechnet aufgrund der vorliegenden Klimadaten für die Sturmsaison 2013-14 mit grosser Wahrscheinlichkeit mit 1 bis 2 TC. Mit 90% Wahrscheinlichkeit würden die Stürme stark ausfallen, meldete der TMS Ende September 2013. Für den Südpazifik (d.h. ein Gebiet, welches sich vom Äquator bis 25°S und von 160°E bis 120°W erstreckt, sagt der TMS 4 bis 8 tropische Zyklone voraus. Die meisten Stürme werden sich westlich der internationalen Datumsgrenze in einem Band zwischen 5°S und 15°S bilden.
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