Im
Allgemeinen schneit es im Winter bis ins Mittelland hinunter. Im Hochgebirge
schneit es nicht nur im Winter, sondern auch oft im Sommer. In einer Höhe
von mehr als 2'500 Meter über dem Meer ist es auch im Sommer meist
genügend kalt, so dass der Niederschlag in Form von Schnee auf die
Erdoberfläche fällt. Tagsüber scheint die Sonne auf die
Schneedecke und verwandelt den pulverigen Schnee in Nassschnee.
Durch
die Kälte in der Nacht gefriert dieser Nassschnee wieder. So lösen
sich im Laufe eines ganzen Tages Tauen und Gefrieren ab. Dieser Vorgang
wiederholt sich Tag für Tag und der Schnee verwandelt sich in körniges
Eis, welches wir Firn nennen.
Es
kann aber auch unter Druck Eis entstehen: Immer wieder fällt neuer
Schnee auf die alte Schneedecke. Die alte Schneedecke wird unter dem Gewicht
der Neuschneedecke zusammengepresst. Unter diesem Druck wird aus Altschnee
Firn, später Eis.
Ein
Gletscher ernährt sich von Schnee, der jedes Jahr auf seiner Oberfläche
abgelagert wird. Der Gletscher erhält in seinen hochgelegenen Teilen
ständig neuen Schnee und verliert durch Abschmelzen im untersten Teil
wieder an Masse.
Man
unterteilt den Gletscher daher in zwei Teile: In das Nährgebiet
(Akkumulationsgebiet), wo der neue Schnee liegen bleibt und zu Eis
wird und in das Zehrgebiet (Ablationsgebiet), wo nicht nur der im Winter gefallene Schnee schmilzt,
sondern auch ein Teil des Eises durch Verdunstung verschwindet.
Dort
,wo Gletscher entstehen - in deren Nährgebieten - fällt mehr Schnee als abschmelzen kann.
Die
stetigen Schneefälle schichten sich übereinander.
Die
jeweils jüngste Schneeschicht übt einen Druck auf die unteren
Schichten aus.
Am
Anfang enthält der Neuschnee noch rund 90 Prozent Luft, je älter
der Schnee aber wird und je mehr Druck auf ihn ausgeübt wird, desto
stärker nimmt sein Luftanteil ab.
Das
Schneepaket wird zusammengepresst und die Luft aus dem ehemals pulverigem
Schnee verdrängt.
Der
dabei entstehende Firnschnee oder "Altschnee" besteht nur
noch zu 50 Prozent aus Luft.
Aus
den Eiskristallen des Neuschnees haben sich beim Zusammpressen klumpige,
kantige Körner gebildet.
Bei Temperaturänderungen kommt es immer wieder zum Aufschmelzen und Wiedergefrieren der Firnschneekristalle.
Der Firnschnee wird im Laufe der Zeit weiter verdichtet und der
Luftanteil sinkt weiter auf 20 Prozent.
Durch
diesen Prozess werden weitere Lücken in dem Firnschnee geschlossen
und das kompaktere Firneis entsteht. Wiederholen sich diese
Vorgänge, bildet sich das Gletschereis. Die wenige noch im
Eis enthaltene Luft ist nun von der Atmosphäre abgeschnitten. In Form
winziger Luftbläschen bleibt diese Luft auch über lange Zeiträume
konserviert.
Gletscherforscher
können mit Luftproben das Eis datieren.
Von
den Zuwachsgebieten (Nährgebiete),
wo Schnee und Eis am dicksten sind, gleiten die Eismassen abwärts
zum Schmelzgebiet.
Beim
Fliessen erhält der Gletscher Eisnachschub aus der Firnregion, wo
sich ständig neues Gletschereis bildet. Den unteren Teil des Gletschers
nennt man Schmelzgebiet (Zehrgebiet) . In diesen tieferen Lagen ist es ein bisschen wärmer und dies hat
zur Folge, dass der Schnee und das Eis schmelzen. Beim Schmelzprozess ensteht
viel Wasser, welches sich an der Gletscherberfläche oder dem Gletschergrund
in Gletscherbächen sammelt.