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Wasserkraft im Kanton Graubünden, Schweiz
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Pumpspeicherkraftwerk Lago Bianco
Konzessionsprojekt fertig gestellt

Repower hat in Zusammenarbeit mit den Umweltorganisationen und den kantonalen und kommunalen Behörden das Konzessionsprojekt «Lago Bianco» fertig gestellt. Repower und die gemeinsame Arbeitsgruppe kamen zum Schluss, dass das Projekt wirtschaftlich und ökologisch machbar ist ? der entsprechende technische Bericht wurde gestern von den Partnern unterzeichnet. Die Konzessionsunterlagen werden nun vervollständigt und noch diesen Sommer den Konzessionsgemeinden Poschiavo und Pontresina eingereicht. Bereits begonnen haben auch die Gespräche im Hinblick auf die Ausgestaltung der Konzessionsverträge.

Repower beabsichtigt, im Puschlav ein 1'000-MW-Pumpspeicherwerk zu erstellen. Zu diesem Zweck werden der Lago Bianco am Berninapass (ca. 2'230 m ü. M.) und der Lago di Poschiavo (ca. 960 m ü. M.) durch einen Druckstollen und einen Druckschacht zu einem System verbunden. Mittels der Kraftwerkszentrale in Camp Martin am Lago di Poschiavo kann damit in nachfrageschwachen Zeiten Wasser hochgepumpt werden, das später zu Zeiten mit hohem Bedarf wieder zur Stromproduktion verwendet werden kann. Einen positiven Ausgang der nötigen Konzessions- und Bewilligungsverfahren vorausgesetzt, könnte mit dem Bau 2013 begonnen werden. Nach rund sechsjähriger Bauzeit ginge die Anlage dann 2019 ans Netz.

Das Projekt wurde am 3. Juni 2009 erstmals öffentlich vorgestellt. Seither wurden die Projektarbeiten intensiv vorangetrieben und das Konzessionsprojekt fertig gestellt

Konstruktive Teamarbeit

Das Projekt «Lago Bianco» ersetzt frühere Projektideen und weist gegenüber diesen wesentliche ökologische Vorteile auf. Dies wurde namentlich dadurch erreicht, dass Umweltorganisationen sowie kantonale und kommunale Behörden von Anfang an in die Projektentwicklung mit eingebunden wurden. Die Partner haben in aufwändiger Arbeit seit Ende 2008 gemeinsam alle Aspekte des Projektes diskutiert. Dank der konstruktiven Mitarbeit aller Beteiligten konnte der ambitiöse Terminplan eingehalten und das Konzessionsprojekt termingerecht fertig gestellt werden. Die involvierten Experten und Fachvertreterinnen und –vertreter von Organisationen haben sich zudem bereit erklärt, das Vorhaben auch während der folgenden Projekt- und Umsetzungsphase weiter zu begleiten und damit zusammen mit  Repower ein in jeder Hinsicht hoch stehendes Projekt zu garantieren.

Zwei Grossbaustellen

Der jetzt verabschiedete Bericht zeigt, dass zur Realisierung des Projekts zwei Grossbaustellen nötig sein werden - eine im Bereich Cambrenadelta am Berninapass, die andere bei Camp Martin am Lago di Poschiavo. Eine mittelgrosse Baustelle wird auf Plan di Laghet (ca. 2'100 m ü. M.) errichtet werden; darüber hinaus sind drei kleinere Baustellen (Torn, Li Mandri, Cancian) vorgesehen. Druckschacht und Druckstollen werden vorwiegend mit zwei Tunnelbohrmaschinen ausgebrochen, Zugangsstollen, Apparatekammern, Wasserschloss und ein Teil der Wasserwege werden ausgesprengt. Die Grossbaustellen sind mit Strasse und Rhätischer Bahn gut erschlossen, bei den anderen Baustellen sind Optimierungen bei der Erschliessung nötig, wobei zu einem grossen Teil auf das bestehende Netz von Erschliessungsstrassen aufgebaut werden kann. Die Baustellen von Plan di Laghet und Torn werden auch durch eine Bauseilbahn ab Camp Martin erschlossen.

Zur Unterbringung der Arbeiter sind zwei Baustellendörfer geplant, eines oberhalb von Miralago und eines am Berninapass. Beide sind optimal via Strasse und Bahn erreichbar. Die Zahl der Arbeiter ist während der rund sechs Jahre dauernden Bauzeit stark schwankend. Im Raum Bernina werden im Schnitt 100 Arbeiter, maximal 220 im Einsatz sein, bei Miralago gilt es durchschnittlich 250, zu Spitzenzeiten rund 450 Arbeiter unterzubringen.

Eine logistische und ökologische Herausforderung ist der Umgang mit dem Ausbruchmaterial. Rund ein Drittel des Materials, insgesamt rund 3,5 Mio. t, kann zum grossen Teil für den Bau der Anlagen wiederverwertet werden. Ein Teil des Materials wird für vorgesehene Seeschüttungen eingesetzt. Das restliche Material schliesslich muss deponiert werden. Dafür wurden Örtlichkeiten im Umfeld der Baustellen eruiert, wo dies ökologisch und landschaftlich vertretbar ist. Die Materialaufbereitung für die Baustellen am Bernina kann direkt in Cambrena erfolgen. Am Lago di Poschiavo wird das Material in Li Geri aufbereitet. An beiden Orten arbeiten bereits heute private Unternehmungen im Bereich der Aufbereitung von Baumaterial bzw. Kiesgewinnung. Der Transport des Materials von Camp Martin nach Li Geri erfolgt per Transportschiff über den Lago di Poschiavo.

Die Kraftwerkszentrale entsteht in Camp Martin am Lago di Poschiavo: Dort werden sechs Maschinengruppen mit einer installierten Leistung von zusammen 1050 MW installiert. Die Anbindung ans Netz erfolgt über ein neu zu erstellendes Unterwerk, das mit der Zentrale durch ca. 1,7 Kilometer lange eingegrabene Kabel verbunden ist.

Fokus auf Umweltaspekte

Grosses Gewicht kommt den Umweltaspekten zu. Ziel ist es, das Vorhaben so zu verwirklichen und später zu betreiben, dass unzulässige und erhebliche Belastungen auf die Tier- und Pflanzenwelt sowie auf die Einwohnerinnen und Einwohner und auf Gäste vermieden werden. Es wird in allen Bereichen zudem sorgsam darauf geachtet, dass unvermeidbare Belastungen so gering wie möglich ausfallen. Die Projektarbeit wird durch einen systematischen Umweltprozess begleitet. Nach grundsätzlich positivem Ergebnis der Machbarkeitsanalyse liegen bereits auch die Eckwerte der 1. Stufe des Umweltverträglichkeitsberichts vor. Später wird sich eine 2. Stufe anschliessen, während der Bauphase findet eine Umweltbegleitung statt. Eine kontinuierliche Erfolgskontrolle sorgt für laufende Optimierung des Prozesses - das gilt auch für den späteren Betrieb.

Weil die Auswirkungen des Pumpspeicherbetriebs vor allem in den beiden Seen gegenüber einem natürlichen Zustand (der allerdings wegen der aktuellen Bewirtschaftung schon heute nicht gegeben ist) erheblich sind, werden Wiederherstellungs- und Ersatzmassnahmen erforderlich sein. Im Talfluss Poschiavino ergeben sich hingegen wegen des Wegfalls von Schwall und Sunk markante ökologische Verbesserungen. Eine von der Gemeinde Poschiavo geführte Arbeitsgruppe «Gewässer-entwicklungskonzept» (GEK) studiert seit rund einem Jahr die als Ersatzmassnahmen in Frage kommenden Möglichkeiten. So wurde beispielsweise der Vorschlag entwickelt, am oberen Ende des Lago di Poschiavo durch Aufschüttungen einen Satellitensee zu gestalten, der von den Seespiegelschwankungen nicht betroffen ist. Auch am Südende des Sees sollen Massnahmen getroffen werden, die eine Verbindung zwischen dem Lago di Poschiavo und dem weiterführenden Poschiavino sicherstellen. Die Arbeitsgruppe GEK eruiert generell Orte, wo Gewässerrevitalisierungsmassnahmen möglich sind, wobei auch die Belange der Landwirtschaft und des Hochwasserschutzes berücksichtigt werden.

Bei der Bestimmung der zulässigen Seespiegelschwankungen wird zwischen den vor allem touristisch wichtigen Sommer- und den Wintermonaten unterschieden. Im Sommer bewegen sich die Bandbreiten in einem weit engeren Rahmen als im Winter.

Das weitere Vorgehen

Nach Fertigstellung des Konzessionsprojekts und Verabschiedung des Technischen Berichts werden jetzt die Projektunterlagen ergänzt und vervollständigt. Gleichzeitig führt Repower mit den betroffenen Gemeinden Konzessionsverhandlungen. Vorgesehen ist, diese Gespräche bis Ende August abzuschliessen und anschliessend die erforderlichen Konzessionsgesuche an die Gemeinden einzureichen. Noch dieses Jahr könnten dann die Abstimmungen in den Gemeinden stattfinden. Bei positivem Ausgang würde im Frühjahr 2011 das Konzessionsgenehmigungsgesuch an die Bündner Regierung gestellt. Parallel dazu werden die Unterlagen für die Projektgenehmigung erarbeitet und eingereicht. Nach erfolgter Projektgenehmigung könnte der sechs Jahre dauernde Bau des Pumpspeicherkraftwerks 2013 in Angriff genommen werden.

Quelle: Text Rätia Energie - REpower , Juni 2009

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Lago Bianco am Berninapass (Kanton Graubünden)
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Aus Rätia Energie wird Repower

Rätia Energie tritt neu unter der Marke Repower auf. Gleichzeitig erhält die Gruppe ein neues Logo, und auch das Erscheinungsbild wird angepasst. Die Veränderungen tragen dem Wachstum und der zunehmenden Internationalisierung der Unternehmensgruppe mit Sitz in Graubünden Rechnung.

Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Poschiavo (Graubünden) ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Sie ist in der Schweiz, in Italien, in Deutschland und in Südosteuropa präsent, betreibt eigene Kraftwerke, ist im Energiehandel tätig und versorgt Endkunden mit Strom und Gas (Italien). Ausserdem bietet sie Dienstleistungen im Energiebereich an. Die Gruppe schuf in den letzten Jahren laufend neue Arbeitsplätze.

Diese Entwicklungen und die verstärkte Präsenz in neuen europäischen Märkten machten eine Anpassung des Unternehmensauftritts notwendig. Das Ziel der Neugestaltung war eine problemlose internationale Anwendbarkeit und Verständlichkeit, wobei an die bisherige Entwicklung angeknüpft werden soll. Der neue Auftritt bringt zum Ausdruck, dass die Unternehmensgruppe ihrer Herkunft treu bleibt. Auch im Bereich der erneuerbaren Energien wird Repower das Engagement fortsetzen, beispielsweise mit dem Ökostromprodukt PUREPOWERgraubünden. Repower arbeitet an verschiedenen, viel versprechenden Kraftwerksprojekten, so unter anderem an einem 1000-Megawatt-Pumpspeicherkraftwerk im Puschlav. Darüber hinaus werden in allen Schlüsselmärkten weitere Wasserkraftprojekte sowie Vorhaben im Bereich der thermischen Energie und der Windenergie vorangetrieben.

Repower ist bei vielen Kunden und Partnern bereits heute geläufig, ist das doch schon bisher die Internetadresse der Unternehmensgruppe (www.repower.com). Nebst der Internetadresse bleiben auch die Repower-Kontaktpersonen unverändert: Sie stehen weiterhin unter den selben Adressen und Telefonnummern zur Verfügung.

Die Mitarbeitenden von Repower werden heute Freitag anlässlich eines unternehmensweiten Anlasses mit Workshops in Poschiavo über den neuen Auftritt informiert.

CEO Kurt Bobst zur Anpassung des Auftritts: «Wir wollen damit unsere Kernkompetenzen im Energiebereich in all unseren Schlüsselmärkten deutlich sichtbar machen. Das gelingt uns mit Repower ausgezeichnet». Das zweifarbig in rot und dunkelgrau gehaltene Logo symbolisiert einerseits die Verbundenheit mit der Herkunft und andererseits den Aufbruch zu neuen Horizonten. Repower versteht sich als Unternehmensgruppe der Energiewirtschaft, die eine bedeutende Rolle im Schweizer Markt spielen und auch in Europa erfolgreich tätig sein will.

Die juristische Umfirmierung der betroffenen Gruppengesellschaften wird schrittweise im Anschluss an die Genehmigung durch die Generalversammlung vom 10. Mai 2010 vorgenommen.

Quelle: Text Rätia Energie - REpower , April 2010
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Talsperren, die nützlichen Pyramiden
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