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Energie Gashydrate |
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Brennendes
Eis - Methanhydrat, ein Energieträger für die Zukunft? |
SUGAR-Projekt
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Die
Preise für Energie steigen fast täglich. Viele Lagerstätten
fossiler Energieträger gehen langsam zur Neige und deren Erschliessung
wird immer teurer. Gleichzeitig beschleunigt die herkömmliche Nutzung
von Kohle und Erdöl den globalen Klimawandel.(Grafiken)
Vor
diesem Hintergrund rückt ein neuer Energieträger in den Fokus: Gashydrat - auch als "brennendes Eis" bekannt. Unter Leitung des Kieler Leibniz-Instituts
für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) wollen 30 Partner aus Wissenschaft
und Wirtschaft in einem grossen nationalen Verbundvorhaben mit dem Namen
"SUGAR" (Submarine Gashydrat-Lagerstätten: Erkundung, Abbau und
Transport) neue, innovative Methoden erkunden, um Erdgas aus submarinen
Gashydratlagerstätten zu gewinnen und gleichzeitig Kohlendioxid aus
Kraftwerken dort sicher einzulagern. Am 5. September 2008 fiel der offizielle
Startschuss des Projektes, das gemeinsam von zwei Bundesministerien und
der Industrie mit insgesamt 13 Mio. Euro über einen Zeitraum von zunächst
drei Jahren gefördert wird.
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Beim
Projektnamen "SUGAR" (Submarine Gashydrat-Lagerstätten: Erkundung,
Abbau und Transport) denkt man natürlich als erstes an Zucker.
So ähnlich sehen Gashydrate, wenn sie in reiner Form vorkommen, auch
aus. Bekannter sind sie allerdings unter der Bezeichnung "brennendes
Eis" geworden und diese Beschreibung ist ebenfalls sehr zutreffend.
Im Eis eingeschlossen befindet sich Gas, oft Methan, das brennbar ist.
Deshalb brennt ein solcher Eisklumpen wie ein Grillanzünder. |
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Diese
scheinbare Kuriosität hat einen ernsten Hintergrund: In Methanhydraten sind in fester, eisähnlicher Form gewaltige Mengen
an Erdgas gespeichert.
Diese natürlichen Vorkommen enthalten mehr Energie
und Kohlenstoff (ca. 3'000 Gigatonnen Kohlenstoff) als alle konventionellen
Lagerstätten von Kohle, Öl und Gas auf unserem Planeten. Die Gashydrate könnten also helfen, den zukünftigen Erdgasbedarf
zu decken.
Beim
Projektnamen "SUGAR" (Submarine Gashydrat-Lagerstätten: Erkundung,
Abbau und Transport) denkt man natürlich als erstes an Zucker.
So ähnlich sehen Gashydrate, wenn sie in reiner Form vorkommen, auch
aus. Bekannter sind sie allerdings unter der Bezeichnung "brennendes
Eis" geworden und diese Beschreibung ist ebenfalls sehr zutreffend.
Im Eis eingeschlossen befindet sich Gas, oft Methan, das brennbar ist.
Deshalb brennt ein solcher Eisklumpen wie ein Grillanzünder.
Diese
scheinbare Kuriosität hat einen ernsten Hintergrund: In
Methanhydraten sind in fester, eisähnlicher Form gewaltige Mengen
an Erdgas gespeichert. Diese natürlichen Vorkommen enthalten mehr Energie
und Kohlenstoff (ca. 3'000 Gigatonnen Kohlenstoff) als alle konventionellen
Lagerstätten von Kohle, Öl und Gas auf unserem Planeten. Die Gashydrate könnten also helfen, den zukünftigen Erdgasbedarf
zu decken.
"Erdgas
ist die umweltfreundlichste Quelle für fossile Energien", erklärt
SUGAR Projektleiter Prof. Dr. Klaus Wallmann vom IFM-GEOMAR. "Die Verstromung
in modernen Gaskraftwerken ist effizient, es entstehen weder Staub noch
Schwermetalle und der Ersatz von Kohle- durch Gaskraftwerke hat eine
positive Klimawirkung, da beim Erdgas pro Einheit gewonnener Energie nur
etwa halb soviel CO2 emittiert wird wie bei der Verstromung von Kohle",
führt Prof. Wallmann weiter aus.
Gashydrat-Lagerstätten gibt es weltweit. Dies ist geopolitisch ein wichtiger Aspekt, denn so kann
die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten reduziert werden. Dies
ist besonders für Industrienationen, die nicht über eigene Vorkommen
verfügen, von besonderer Bedeutung.
Das SUGAR Verbundprojekt zielt darauf ab, neue Technologien zur Erkundung und
zum Abbau von submarinen Hydratlagerstätten und neue Konzepte
für den Gastransport zu entwickeln.
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"Wir wollen dabei das umfangreiche
Grundlagenwissen, das an den deutschen Forschungsinstituten existiert,
in enger Zusammenarbeit mit der nationalen Industrie, zur industriellen
Anwendung bringen", erläutert Prof. Gerhard Bohrmann vom MARUM Forschungszentrum
in Bremen. " |
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Deutschland
nimmt in der Hydratgrundlagenforschung eine internationale Spitzenposition
ein. Mit dem jetzt beförderten Projekt könnte eine entsprechende
Führungsrolle in der Gashydrattechnologie erreicht werden", so Prof.
Bohrmann weiter.
Das
SUGAR Programm berücksichtigt auch mögliche Umweltrisiken. Der
Hydratabbau soll mit einer Einspeicherung (Sequestrierung) von Kohlendioxid
(CO2) in Meeressedimenten gekoppelt werden. Flüssiges CO2
wird dazu in die Hydrat-Lagerstätten eingespritzt, um die Methanhydrate
zu zersetzen und den Porenraum mit CO2-Hydraten zu verfüllen. Die dabei gespeicherte CO2-Menge ist je nach Porosität des Gesteins
ca. 2-5 Mal grösser als die beim Abbau gewonnene Methanmenge.
Die
eingelagerten CO2-Hydrate sind zudem über einen grösseren Temperaturbereich
stabil als Methanhydrate und reagieren damit weniger empfindlich auf die
globale Erwärmung. Weiterhin sind die in SUGAR entwickelten Abbaukonzepte
auf tiefe Gashydrat-Lagerstätten begrenzt, die durch eine mindestens
50 m mächtige Deckschicht aus undurchlässigen Sedimenten gegenüber
der Meeresbodenoberfläche versiegelt sind. Damit wird das unkontrollierte
Entweichen von Methangas beim Abbau verhindert.
Gashydrate, die direkt
unter dem Meeresboden lagern und dort für spezielle Ökosysteme
als Energiebasis dienen, sollen nicht abgebaut werden.
Für
die Wirtschaft ist die mögliche Koppelung von Methangewinnung bei
gleichzeitiger Einspeicherung von CO2 besonders vielversprechend. "Wir
würden zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum Einen könnten
wir einen wertvollen Brennstoff fördern und zum Anderen könnte
das klimaschädliche CO2sicher gespeichert werden", erläutert
Dr. Christian Bücker von RWE Dea.
Das
Verbundprojekt, dass gemeinsam von BMWi (7.4 Mio.), BMBF (2.7 Mio.) und
den beteiligten Firmen (2.9 Mio.) finanziert wird, entwickelt in einem
integrierten Ansatz neue Technologien für die gesamte potentielle
Hydratverwertungskette, die sich vom Aufspüren neuer Lagerstätten
bis zum Abtransport des gewonnenen Methans in geeigneten Schiffen erstreckt.
"Durch die enge Kooperation der auf diesem Gebiet führenden Institute
und Firmen wird ein effizienter Technologietransfer gewährleistet",
so Prof. Peter Herzig, Direktor des IFM-GEOMAR. "Wir sehen hier eine Chance,
unsere international führende Rolle auf dem Gebiet der Grundlagenforschung
zu nutzen, um umweltverträgliche Anwendungen zu begleiten", so Herzig
weiter.
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Quelle:
Text GEOMAR, Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel , 2008 |
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