Einreichung des Konzessionsgesuchs für ein neues Kraftwerk
Die KWO reicht das Konzessionsgesuch für ein Kraftwerk zwischen dem Grimsel- und dem Räterichsbodensee ein. Die Anlage besitzt eine Leistung von 150 Megawatt. Sie wird eine effizientere Seebewirtschaftung ermöglichen und zusätzliche Energie erzeugen.
Die gegenwärtigen Verwerfungen am Strommarkt haben Auswirkungen auf das laufende Investitionsprogramm der KWO. Statt des bereits konzessionierten 660-MW-Pumpspeicherwerks Grimsel 3 soll zunächst das Kraftwerk Grimsel 1E zwischen dem Grimsel- und dem Räterichsbodensee realisiert werden. Die beiden Vorhaben sind voneinander unabhängig, ergänzen sich aber hinsichtlich ihres Nutzens.
Die neue Anlage beseitigt einen Engpass im KWO-Kraftwerkssystem: Zwischen den beiden genannten Stauseen existiert heute nur das vergleichsweise kleine Kraftwerk Grimsel 1, und dieses soll nun mit einer zusätzlichen, stärkeren Anlage ergänzt werden.
Die vorgesehene Maschinenleistung von 150 Megawatt dient sowohl der Stromproduktion wie auch der Energiespeicherung. Mit diesem zusätzlichen Element im Netz der 11 KWO-Kraftwerke und 8 Speicherseen kann das Wasser wesentlich flexibler genutzt werden. Dank besserer Wirkungsgrade entsteht auch ein Effizienzgewinn von bis zu 30 GWh pro Jahr. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 155 Mio. Franken.
Das neue Kraftwerk befindet sich vollständig im Berginnern und kann an die bereits bestehenden Infrastrukturen wie Seen, Zugangsstollen und Energietransportleitungen angeschlossen werden. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind minimal und beschränken sich auf das Deponieren von Ausbruchsmaterial in Baustellennähe.
Nach einer Genehmigung des Konzessions- und anschliessenden Baugesuchs könnte die KWO den Realisierungsentscheid Mitte 2015 fällen. Der Bau würde dann voraussichtlich 4 Jahre dauern.
Die zu den KWO-Projekten geführte Begleitgruppe des Kantons Bern wurde über das Konzessionsgesuch informiert.