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CH-EU Die Schweiz beteiligt sich am Satellitennavigationsprogramm Galileo 2013
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Satellitennavigationsprogramme Galileo und EGNOS
Die Schweiz beteiligt sich am EU-Satellitennavigationsprogramm Galileo

Brüssel, 18. Dezember 2013

Die Schweiz unterzeichnete heute ein Kooperationsabkommen über die Beteiligung an den Programmen Galileo und EGNOS, den Säulen des globalen Satellitennavigationssystems (GNSS) der EU. Sie wird sich jetzt finanziell in vollem Umfang an den Programmen beteiligen und für den Zeitraum 2008-2013 rückwirkend 80 Mio. EUR bereitstellen.

Das in Brüssel unterzeichnete Abkommen umfasst auch die Zusammenarbeit in Bereichen wie Sicherheit, Ausfuhrkontrolle, Normen, Zertifizierung und industrielle Zusammenarbeit.

Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für Industrie und Unternehmertum, erklärte dazu: "Ich freue mich, dass die Schweiz beschlossen hat, sich am europäischen Raumfahrtprogramm voll zu beteiligen. Diese Zusammenarbeit wird nicht nur den EU-Satellitennavigationsdiensten selbst zugute kommen. Sie wird auch den kleinen und mittleren Unternehmen, sowohl aus der Schweiz als auch aus der EU, eine ganze Reihe von Geschäftschancen eröffnen."

Kooperation zwischen der EU und der Schweiz in der Satellitennavigation

Als Mitglied der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) hat die Schweiz bereits an der Entwicklung von Galileo mitgewirkt. Die in den Galileo-Satelliten eingesetzten hochmodernen Wasserstoffmaseruhren beispielsweise stammen aus der Schweiz. Sie sind äusserst genau und in einigen Bereichen unerlässlich. In drahtlosen Telekommunikationsnetzen wird das Zeitbestimmungssignal von Galileo für das Netzmanagement, zur sogenannten Zeitstempelung und zur Synchronisation von Frequenzreferenzen genutzt. Zertifizierte Zeitstempel werden unter anderem auch für den elektronischen Bank- und Geschäftsverkehr, für Börsengeschäfte sowie für Qualitätssicherungssysteme und andere Dienste benötigt.

Mit der Unterzeichnung dieses Abkommens beteiligt sich die Schweiz jetzt an den Satellitennavigationsprogrammen der EU und den einschlägigen Ausschüssen und Arbeitsgruppen. Mit Norwegen unterzeichnete ein weiteres nicht der EU angehörendes ESA-Mitglied 2010 ein ähnliches Abkommen mit der Kommission.

Studien zufolge wird Galileo der Wirtschaft in der EU in den ersten 20 Betriebsjahren etwa 90 Mrd. EUR bringen, während die Kosten, die der EU für die Satellitennavigation ab jetzt bis 2020 entstehen, 7 Mrd. EUR betragen werden. Der Beitrag der Schweiz für den Zeitraum von 2014 bis 2020 wird nach der Standardformel1 berechnet, die bei der Beteiligung der Schweiz am EU-Forschungsrahmenprogramm zur Anwendung kommt.

Hintergrund

Bei Galileo handelt es sich um das Programm der Europäischen Kommission zur Entwicklung eines globalen Satellitennavigationssystems unter europäischer ziviler Kontrolle. Mit Galileo kann wie mit dem US-amerikanischen GPS die genaue Position in Raum und Zeit ermittelt werden, allerdings mit grösserer Präzision und Zuverlässigkeit. Galileo wird mit dem GPS und dem russischen Glonass kompatibel und bei einigen seiner Dienste auch mit diesen Systemen interoperabel, dabei aber von beiden unabhängig sein.

EGNOS, der geostationäre Navigations-Ergänzungsdienst für Europa, ist ein satellitengestütztes Erweiterungssystem (SBAS), das die Genauigkeit des GPS-Signals über fast ganz Europa erhöht und dessen Integrität sicherstellt. So wurde beispielsweise dank EGNOS bereits auf etwa 90 europäischen Flughäfen die Sicherheit des Luftverkehrs verbessert. Als Europas erstes Satellitennavigationsprojekt bringt uns EGNOS der Umsetzung von Galileo ein grosses Stück näher.

Heute werden durch Satellitennavigationssysteme bereitgestellte Positions- und Zeitbestimmungssignale in vielen Schlüsselbereichen der Wirtschaft genutzt. Die Synchronisierung von Stromversorgungsnetzen, die Netze für elektronischen Handel und Mobiltelefonie, ein effizientes Strassen-, See- und Luftverkehrsmanagement, die Fahrzeugnavigation oder der Such- und Rettungsdienst sind nur einige der zahlreichen Anwendungsgebiete.

1 Berechnet anhand des Proportionalitätsfaktors, der sich aus dem Verhältnis zwischen dem Bruttoinlandsprodukt der Schweiz und der Summe der Bruttoinlandsprodukte der EU-Mitgliedstaaten ergibt.
Quelle: Text Europäische Kommission, September 2013

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