Schule und Bildung
Schulreformen im Kanton Aargau
«Bildungskleeblatt»
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Thema: Bildungsforschung & Bildungsreformen
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Bildungskleeblatt: Volksabstimmung vom 17. Mai 2009
SVP: Reformitis grandios gescheitert!

17. Mai 2009

Das Stimmvolk hat deutlich gezeigt, was es zur Reformitis der Schule Aargau meint. Es ist damit ganz und gar nicht einverstanden. Die Bildungspolitik der SVP wurde eindrücklich bestätigt.

Die SVP ist froh, dass das Unheil von der Schule abgewendet werden konnte. Sie fordert nun umgehend die Umsetzung ihrer Initiative "Für die Stärkung der Schule Aargau!". Diese will die konkrete Behebung von Mängeln der heutigen Schule, insbesondere die Verbesserung der Realschule, unter Beibehaltung der bewährten Struktur. Gleichzeitig soll eine sinnvolle Abstimmung der Inhalte mit den anderen Kantonen erfolgen.

Aufgrund des sehr deutlichen Resultates fordert die SVP zudem, dass auch bereits am Volk vorbei eingeführte oder geplante änderungen überprüft werden. Zu nennen sind hier die integrative Schule, die Promotionsverordnung, die Lehrerbildung und die Schulleitungen.

Die SVP wird sich weiterhin intensiv um die Bildung kümmern und bittet die anderen, heute klar unterlegenen Parteien, den Volkswillen zu anerkennen und mitzuhelfen, das Kindswohl wieder ins Zentrum der Schulentwicklung zu stellen. Neuerliche Experimente auf Kosten der Kinder sind zu verhindern.

Quelle: SVP Aargau

SP Aargau enttäuscht über die Abstimmungsresultate zum Bildungskleeblatt

17. Mai 2009

Verlierer sind die Kinder und die Jugendlichen

Die SP Aargau dankt allen Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern, welche an der Urne ein JA eingelegt haben und nimmt das Verdikt des Aargauer Volkes zur Kenntnis. Die SP Aargau befürchtet durch diesen Volksentscheid aber einen bildungspolitischen Rückschritt im Aargau. Unter diesem hätten dann vor allem die Kinder und die jungen Menschen zu leiden. Fortschrittliche Bildungsvorlagen, welche die Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt aller pädagogischen Bemühungen gestellt hätten, wurden vom Aargauer Souverän am 17. Mai verworfen. Dies erstaunt umso mehr, weil die Abstimmung über den Bildungsrahmenartikel von weit über 80% der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger angenommen wurden.

"Die Gegner des Bildungskleeblatts stehen nun ganz klar in der Verantwortung, noch bessere Lösungen zu präsentieren anstatt sich durch die Hintertür davon zu machen", hält dazu Marco Hardmeier, Präsident der SP Aargau, fest.

Thomas Leitch, SP-Grossrat aus Wohlen, stellt fest: "Dieser Abstimmungssonntag ist ein schwarzer Tag für die Bildung. Verloren haben die Kinder. Mit dem Kleeblatt "Sozialindex" hätte ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Chancengerechtigkeit geleistet werden können."

Die SP Aargau wird sich weiterhin konsequent und mit aller Kraft für eine fortschrittliche Bildungspolitik einsetzen. Ein erster Schritt hierzu wird die Abstimmung über die Volksinitiative "Schule und Familie" darstellen.

Quelle: SP Aargau

CVP zieht negative Bilanz

17. Mai 2009

Die CVP Aargau zieht eine negative Bilanz zu den Abstimmungen im Zusammenhang mit dem Bildungskleeblatt, da die Bildungsreform von den Stimmberechtigten abgelehnt worden ist.

Die CVP Aargau hat sich im Grossen Rat und im Vorfeld der Abstimmung zur Bildungsreform für die Annahme aller Bildungskleeblattvorlagen (änderungen des Schulgesetzes) und der dadurch erforderlichen Verfassungsanpassung stark gemacht. Entsprechend fällt die Bilanz der CVP Aargau zu den heutigen Abstimmungsresultaten zu diesem Thema negativ aus. Man bedauert die Ablehnung der Kleeblätter "Tagesstrukturen", "Lektionenzuteilung mit Sozialindex", "Harmonisierung der Schulstrukturen" und "Eingangsstufe", inklusive der entsprechenden Verfassungsänderung.

Enttäuschung herrscht wegen der Ablehnung des Kleeblattes "Harmonisierung der Schulstrukturen". Die CVP ist nach wie vor überzeugt, dass die Aargauer Oberstufe einer optimierenden Reform unterzogen werden muss und vor allem die "Restschulproblematik Realschule" dringend einer Lösung bedarf. Mit der Ablehnung des Kleeblattes "Harmonisierung der Schulstrukturen" wird es keine Niveaugruppen sowie keinen Zwang zur Führung aller Oberstufenzüge unter einem Dach geben. Die CVP wird sich dafür einsetzen, dass die im Vorfeld aufgezeigten - und auch von der Gegnerschaft der Vorlage nicht bestrittenen - Mängel nun trotzdem raschmöglichst angegangen werden. Dies bedeutet unter anderem die Wiederbelebung der alten Forderung nach einer Verbesserung der Realschule und einer konsequenten Begabtenförderung.

Die klare Ablehnung der Vorlage "Eingangsstufe" stellt für die CVP eine negative überraschung dar. Ganz offensichtlich hat hier das emotionale Element der Gegner "Abschaffung des Kindergartens" den Ausschlag gegeben. Zusätzlich hat sicher auch das Argument der "Zwangseinschulung mit 4 Jahren" seinen Anteil zur Ablehnung beigetragen. Die CVP bedauert, dass ein rascherer Weg zur Matur - ursprünglich eines der Hauptziele der Reform - nun nicht mehr möglich ist. Mittels einer Motion wird die CVP fordern, dass die im Aargau laufenden Pilotprojekte zur Basisstufe im Jahre 2010 detailliert ausgewertet werden und dass für die Gemeinden die Möglichkeit besteht, einerseits die laufenden Basisstufenprojekte weiterzuführen und andererseits zusätzliche neue zu starten. Weiter wird sich die CVP mit entsprechenden Vorstössen für eine rasche Streichung des "Lernverbotes für Kindergärten" im Schulgesetz stark machen.

Die Ablehnung der Tagesstrukturen und des Sozialindexes muss als vollkommen überraschend bezeichnet werden. Zusammen mit der Ablehnung der anderen Kleeblätter zeigt dies aber, dass die Stimmberechtigten keine umfassende Reform der Schule Aargau wollen. Vier Kleeblätter auf ein Mal wurden offenbar als zu umfassend beurteilt. Bei den Tagesstrukturen kann jedoch schon bald separat über die noch hängige Initiative des ALV abgestimmt werden. Und betreffend Sozialindex darf daran erinnert werden, dass für die Schulen bereits heute die Möglichkeit besteht, punktuell Unerstützung zu beantragen. Hier müssen nunmehr klare Kriterien erarbeitet werden.

Abschliessend ist darauf hinzuweisen, dass die Reformvorhaben auch nach der heutigen Abstimmung nicht einfach vom Tisch sind. Das Schweizervolk hat mit einer Mehrheit von über 80 % gefordert, dass die Kantone die Schulen in gewissen Bereichen harmonisieren. Diesem Auftrag ist der Kanton Aargau mit der heutigen Abstimmung noch nicht nachgekommen.

Quelle: CVP Aargau

Weitere Informationen
Bildungsforschung, -projekte & reformen Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS)
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