Antarktischer
Eisschild - Schelfeis |
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Antarktis Eisschild - Schelfeis |
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Antarktis Informationen |
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Polarstern
auf Mission zum Larsen-Schelfeis |
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Ein
weisser Fleck in der antarktischen Biodiversitäts und Ökosystemforschung
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Deutsches Forschungsschiff "Polarstern"
Die
Antarktische Halbinsel und die Westantarktis zeigen aufgrund lokaler Erwärmung
deutliche Veränderungen. Gletscher fliessen schneller ab und ganze
Schelfeisgebiete wie beispielsweise das Larsen-Schelfeis kollabieren.
Eine
interessante Konsequenz: Es werden Gebiete für Wissenschaftler zugänglich,
die bisher mit mehrere hundert Meter dickem Schelfeis bedeckt waren. |
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Larsen-Schelfeis:
Ablösen des Larsen-Eisschelfs |
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oben
Polarstern
auf Mission zum Larsen-Schelfeis: Zeitplan |
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23.
November 2006: Abfahrt von Kapstadt, Südafrika
in Richtung Weddellmeer.
4./5.
Dezember 2006: Polarstern versorgt die
deutsche Neumayer-Station mit Lebensmitteln und Treibstoff.
Ca.14.
Dezember 2006: Erreichen des Untersuchungsgebietes
an der westlichen Seite der antarktischen Halbinsel, rund um die South
Shetland Islands.
Bis
26. Januar 2007: Ökologische Arbeiten
im ehemaligen Larsen- A/B-Schelfeisgebiet. Sollte das Gebiet wegen der
Meereeisbedeckung nicht erreichbar sein, wird ein ähnliches Programm
rund um Joinville Island durchgeführt.
30.
Januar 2007: Ende der Expedition und Ankunft
in Punta Arenas, Chile.
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Die
Route von Polarstern auf ihrer 23. Antarktisexpedition, 8. Fahrtabschnitt |
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oben
Wissenschaftliches
Programm |
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Deutsches
Forschungsschiff "Polarstern" |
Deutsches
Forschungsschiff "Polarstern" |
25
verschiedene Forschungsprojekte werden von 47 Wissenschaftlern durchgeführt.
Sie umfassen die Bereiche Benthlogie, Planktologie, Taxonomie, Physiologie,
Biogeochemie, Genetik und Bathymetrie.
Fischereimanagement
Der
erste Teil der Expedition widmet sich den Fischbeständen der Antarktis
und knüpft an ein Dutzend ähnlicher Begutachtungen seit 1976
an. Das Projekt trägt zur Konvention zum Schutz der lebenden Meeresschätze
der Antarktis bei (Convention on the Conservation of Antarctic Marine Living
Resources -CCAMLR, www.ccamlr.org).
Wissenschaftler kontrollieren kürzlich befischte Gebiete im Bereich
der Antarktischen Halbinsel und erfassen den Erholungsstatus der Bestände.
Globale
Erwärmung und das Kollabieren von Schelfeis
Wenn
antarktische Gletscher die Küste des Kontinents erreichen, schwimmen
sie auf und werden zu Schelfeis. Durch Kalben lösen sich grosse Stücke,
die als Eisberge wegtreiben. Seit 1974 hat sich eine Fläche von rund
13.500 Quadratkilometer von den Schelfeisen der Antarktischen Halbinsel
abgelöst. Ein Phänomen, das auf eine lokale Erwärmung um
zwei Grad Celsius innerhalb der letzten 50 Jahre zurückgeht. Viele
Wissenschaftler sind beunruhigt, dass ähnliche Abbrüche auch
in anderen Gebieten auftreten könnten, den Eisabfluss beschleunigen
und somit den Anstieg des Meeresspiegels weiter vorantreiben könnten.
Der Abbruch der Larsen-B-Platform im Februar 2002 ist das letzte und bisher
grösste dieser Ereignisse. Vermutlich durch Veränderungen in
den Meeresströmungen hat die lokale Erwärmung zusätzlich
ein 3250 Quadratkilometer Meeresoberfläche von seiner Eisbedeckung
befreit, die dort seit mindestens 5000 Jahren vorhanden war.
Evolution
der Bodenfauna
Sobald
das Eis abgebrochen und abtransportiert ist, wandern pflanzliche und tierische
Planktonorganismen in das neue gewonnene Gebiet und gedeihen dort. Wissenschaftlern
bietet dies die Möglichkeit, den Prozess der Wiederbesiedlung und
die Entwicklung der Lebensgemeinschaften am Meeresboden, die von Plankton
abhängen, zu beobachten. Mit verschieden Netzen, Greifern und Fallen
werden Proben genommen. Die verschiedenen Techniken sowie ein ferngesteuertes
Unterwasserfahrzeug mit Videokamera werden die Beschreibung neuer Arten
aus dieser unberührten Umwelt ermöglichen. Die wissenschaftlichen
Studien befassen sich mit Mikroorganismen, Schwämmen, Krebsen, Tintenfische,
Seesternen und Walen. Die Organismen und ihre Lebensräumen von der
Schelfeiskante bis ins offene Meer werden ein Massstab für frühe
Besiedlung sein. Diese Untersuchungen können zur Bewertung von Veränderungen
der Biodiversität von antarktischen Lebensgemeinschaften dienen. Sie
können dann zum Vergleich für andere Gebiete der Antarktis herangezogen
werden, wo der Abbruch von Schelfeis bereits erwartet wird.
"Cold
seeps"
Die
Expedition dient auch dazu, die ersten Untersuchungen an Lebensgemeinschaften
an so genannten "cold seeps" durchzuführen. Das sind Stellen am Meeresboden,
an denen Methan und andere gelöste Gase austreten. 2005 wurde die
erste ihrer Art in der Antarktis von einem amerikanischen Geowissenschaftler-Team
entdeckt. In dieser acht Quadratkilometer grossen Zone treten gelöste
Gase und Schlamm aus, die die Grundlage für Bakteriengemeinschaften
bieten. Grosse Ansammlungen von Muscheln sind dort zu finden. Diese Weichtiere
und ihre assoziierte Fauna leben wahrscheinlich von chemischer Energie
aus dem Erdinneren im Gegensatz zu Lebewesen die von Photosynthese oder
heissen Quellen leben.
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Kooperation
zur Öffentlichkeitsarbeit |
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Eisfisch;
rechte untere Ecke: Seegurken, die besonders an das Leben auf den Stacheln
von Lanzenseeigeln angepasst sind |
Eine
typische Vergesellschaftung am Boden des Weddelmeer-Schelfes: Auf einer
Hornkoralle leben Haarsterne und durch ihre fast weissen Arme auffallende
Schlangensterne. |
Das
Alfred-Wegener-Institut kooperiert auf dieser Polarstenexpedition mit verschiedenen
Einrichtungen, um die Themen der Polarforschung an die breite Öffentlichkeit
zu tragen. Dazu gehören:
Census
of Marine Life (CoML)
"Census
of Marine Life" ist ein wachsendes Netzwerk von Wissenschaftlern aus über
70 Nationen. Sie haben sich innerhalb einer zehnjährigen Initiative
dazu verpflichtet, Diversität, Verteilung und Vorkommen von Lebewesen
in den Weltmeeren zu erfassen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der
Lebewesen in den verschiedenen Lebensräumen sind dabei von Interesse. www.coml.org
Census
of Antarctic marine life (CAML)
"Census
of Antarctic Marine Life" ist Teil des globalen Zensus (CoML). Er untersucht
Verteilung und Vorkommen der reichen antarktischen Flora und Fauna. Damit
soll ein Richtwert geschaffen werden, der als Referenz für künftige
Untersuchungen in Hinblick auf den Klimawandel dienen soll. Als eines der
Hauptprojekte des Internationalen Polarjahres, wird "Census of Antarctic
Marine Life" das grösste meereswissenschaftliche Programm im Bereich
Antarktis sein. Es wird alle Regionen, Biosphären und Habitate umfassen. www.caml.aq
The
Cousteau Society (TCS)
Die
Cousteau Gesellschaft ist eine internationale Organisation die 1973 von
Jacques-Yves Cousteau gegründet wurde. Unter anderem beschäftigt
sie sich mit dem Gleichgewicht zwischen Menschheit und Natur innerhalb
der Ozeane. Die Gesellschaft hat eine 30-jährige Erfahrung in der
Dokumentation und Vermittlung des Wertes natürlicher Rohstoffe, auch
in den Polargebieten. Die Gesellschaft hat sich selbst die Aufgabe gesetzt,
die Antarktis als natürliches Reservat und als Land von Wissenschaft
und Frieden zu bewahren. www.cousteau.org
International
Polar Foundation (IPF)
IPF
vermittelt die Polarwissenschaften als einen Weg zum Verständnis der
Schlüsselmechanismen in Umwelt- und Klimaprozessen. Die Stiftung nutzt
das Internationale Polarjahr als ein wirksames Werkzeug zur Vermittlung
ihrer Botschaft auf der grossen Bühne. Neben der Aufgabe der internationalen
Vermarktung des Internationalen Polarjahres, wird ein begleitender Wissenschaftler
der Stiftung die Expeditionen nachbearbeiten und insbesondere Jugendlichen
zugänglich machen. Dies geschieht auf den Seiten: www.polarfoundation.org
und www.educapoles.org.
Polar
Embassy
Polar
Embassy ist ein offizielles Projekt des Internationalen Polarjahres zur
Öffentlichkeitsarbeit, das wissenschaftliches Know-how mit der Öffentlichkeit
verbinden soll. Es konzentriert sich dabei auf die Themen: Nachhaltige
Entwicklung und Klimawandel, sowie deren Verbindungen "Von Lokal zu Polar."
Die Polar Embassy hat hierfür Aktionen entwickelt, die es einigen
Teilnehmern ermöglichen wird, auf besonderen Expeditionen, zum Beispiel
an Bord eines Eisbrechers teilzunehmen. Diese Mitglieder werden daraufhin
als "Polarbotschafter" mit der Aufgabe betreut, die Botschaft des Polarjahres
und seine Bedeutung für unseren Planeten zu verbreiten.
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Quelle:
Text Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven 2006 |
Weitere Informationen |
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Externe
Links |
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