Antarktis
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Eis- und Klimaforschung Antarktis Treibhausgase
Neue Klimadaten aus altem Eis
änderung der antarktischen Meereisbedeckung
Keine Erhöhung der biologischen Aktivität
Eis- und Klimaforschung Antarktis Treibhausgase
Aus der Vergangenheit auf die Zukunft schliessen
EPICA Projekt
Thema: Klimawandel Klima
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Klimaschwankungen in den vergangenen Jahrtausenden
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Antarktis: Neue Klimadaten aus altem Eis
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Aerosolpartikel in 740'000 Jahre altem Eiskern geben Aufschluss über Klimaänderungen

In allen Kaltzeiten der letzten 740'000 Jahre war die Meereisbedeckung rund um die Antarktis sehr viel grösser als in Warmzeiten.

In der antarktischen Station Dome C wurde das bisher älteste Eis der Antarktis geborgen.

Gleichzeitig war der Süden Südamerikas deutlich trockener und windiger als heute, was zu einem stark erhöhten Staubeintrag in die Antarktis führte. Dies ergibt die im Wissenschaftsmagazin "Nature" veröffentlichte Untersuchung von Aerosolpartikeln in einem drei Kilometer langen Eiskern durch ein europäisches Wissenschaftler-Team unter Beteiligung des AWI.


Änderung der antarktischen Meereisbedeckung

Der bereits im Dezember 2004 während des EPICAProjektes in der Ostantarktis gewonnene Eiskern von Dome C (75° 06'S, 123° 21'O) überdeckt mehr als acht aufeinander folgende Wechsel von Eis- und Warmzeiten (glaziale Zyklen).

Deutsches Forschungsschiff "Polarstern"

Der Kern ist somit das längste kontinuierliche Eiskernarchiv, das jemals gewonnen wurde.

Für ihre Studien bestimmten die Wissenschaftler die Konzentrationen kleinster Aerosolpartikel im Eis, die weit entfernt an der Ozeanoberfläche oder auf den Kontinenten produziert und mit dem Wind in die Antarktis transportiert wurden.

So weist die Konzentration von Seesalzaerosolen, welche beim Gefrieren von Meerwasser gebildet werden, auf eine grossräumige Ausdehnung der Meereisbedeckung rund um die Antarktis in allen Kaltzeiten hin.


Keine Erhöhung der biologischen Aktivität

Erhöhte Konzentrationen kleiner Mineralstaubteilchen in den Kaltzeiten deuten auf ein trockeneres Klima in den angrenzenden Kontinenten, insbesondere Südamerika.

Der mit dem Wind in den Südozean transportierte Staub stellt auch vermehrt Nährstoffe für das Plankton im Ozean zur Verfügung.

Analysen von Sulfataerosol im Eiskern, das bei Algenblüten produziert wird, weisen allerdings nicht auf eine erhöhte biologische Produktion im Südozean hin.

"Unsere Ergebnisse lassen das bisherige Verständnis, wie die Biologie im Südozean auf Klimawechsel reagiert haben könnte, in einem neuen Licht erscheinen.

Zumindest für den südlichen Teil des Südozeans müssen wir Vorstellungen über eine Erhöhung der biologischen Produktivität in Eiszeiten neu überdenken", meint Hubertus Fischer vom Alfred-Wegener-Institut.


Aus der Vergangenheit auf die Zukunft schliessen
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Nach der Analyse der Temperaturänderungen im Verlauf der letzten acht Klimazyklen wurde jetzt mit der Untersuchung gelöster chemischer Bestandteile im Eiskern ein weiterer wichtiger Schritt zur Beurteilung der historischen Klimaveränderungen gemacht.

Diese Daten sind essentiell für das Verständnis der zukünftigen Klimaentwicklung.

"Unsere Forschungsergebnisse zeigen jedes Mal eine ähnliche Abfolge der gleichen Änderungsprozesse, wenn im Verlauf der letzten 740'000 Jahre warme Klimabedingungen mit kalten abwechselten", erklärt Eric Wolff vom British Antarctic Survey, Erstautor der jetzt veröffentlichten Studie. "Wir schliessen daraus, dass die Erde im Verlauf von Klimaänderungen Regeln folgt.

Wenn wir diese Regeln verstehen, können wir Klimamodelle und somit auch Prognosen für die Zukunft verbessern."


EPICA Projekt
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Das Projekt EPICA wird von einem Konsortium aus zehn europäischen Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen, Schweden, Schweiz) durchgeführt. EPICA wird von der European Science Foundation (ESF) koordiniert und durch die beteiligten Länder und die Europäische Union finanziert.

Ziel von EPICA war es, im Inlandeis der Antarktis zwei Eiskerne zu erbohren, die bis zum Felsuntergrund reichen.

Das Team auf Dome C arbeitete bei Temperaturen bis zu minus 40 °C bis die Bohrung im Dezember 2004 abgeschlossen wurde. Von den 3260 Meter Eiskern wurden bisher nur die oberen 3000 Meter analysiert. Die Glaziologen schätzen, dass in dem noch älteren Eis die ungestörte Klimageschichte bis zu einem Alter von ungefähr 900.000 Jahren gespeichert ist.

Neben der Bohrung an Dome C wurde auch an der Kohnen-Station im Dronning Maud Land (75°00'S, 00°04'O) eine EPICA Bohrung niedergebracht, für die das Alfred-Wegener-Institut die Verantwortung trägt. Diese Bohrung wurde in der vergangenen Feldsaison 2005/06 erfolgreich abgeschlossen. Die chemischen und physikalischen Untersuchungen an dem gewonnen Eiskern sind in vollem Gange. EPICA ist eines der Kernprojekte im Rahmen des Forschungskonzeptes "Meeres-, Küsten- und Polarsysteme" im Forschungsbereich "Erde und Umwelt" der Helmholtz-Gemeinschaft.

Quelle: Text Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven 2006

Weitere Informationen
European Project for Ice Coring in Antarctica (EPICA) Treibhausgase im ältesten Eis der Antarktis
Eiskern-Bohrprojekt der Universität Bern Antarktis: Bilder von Eisbohrkernen
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Links
Externe Links
EPICA
Uni Bern Epica Forschungsprojekt (engl.)
ESF European Project for Ice Coring in Antarctica (EPICA) (engl.)
AWI Bremerhaven: EPICA
Uni Bern Oeschger Centre Kompetenzzentrum für Klimaforschung
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