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Drogen
und Sucht Schweiz |
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Schweiz:
Informationen über Drogen |
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Polizeiliche
Kriminalstatistik und Betäubungsmittelstatistik 2007 |
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Weniger
Anzeigen - Erneut mehr Kokain beschlagnahmt
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In
der Schweiz hat die Polizei 2007 rund drei Prozent weniger Straftaten registriert
als im Jahr zuvor. Insgesamt gingen 279'274 (2006: 288'156) Anzeigen ein.
Der Rückgang kam vor allem deshalb zustande, weil es weniger Diebstahl-Anzeigen
gab. Die Anzahl Verzeigungen wegen Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz
blieb stabil. Die Zahl der Drogentoten lag deutlich unter dem Vorjahreswert.
Der
Rückgang der verzeigten Straftaten ist vor allem auf die Entwicklung
bei den Diebstählen zurückzuführen, die den Grossteil der
Anzeigen ausmachen. Rückläufig waren im Berichtsjahr auch Anzeigen
wegen Veruntreuung (-18,2%), vorsätzlicher Brandstiftung (-7,8%) und
Nötigung (-6,4%). Lässt man die Anzeigen wegen Diebstahl (inkl.
Fahrzeugdiebstahl) unberücksichtigt, nahmen die erfassten Tatbestände
um 2,6 Prozent zu. Zunahmen gab es insbesondere bei Gewaltdelikten (Körperverletzungen:
+ 4% und vorsätzliche Tötungsdelikte: + 2,5%) und Delikten gegen
die sexuelle Integrität (Vergewaltigungen: +1,4%, andere Delikte gegen
die sexuelle Integrität: +6,2%). Auch infolge Gewalt und Drohungen
gegen Behörden und Beamte (+16,6%), Raub (+13,7%) und Erpressungen
(+53,2%) wurden 2007 mehr Anzeigen aufgenommen.
Der
Anteil der angezeigten Minderjährigen an der Gesamtzahl der tatverdächtigen
Personen blieb gegenüber dem Vorjahr (2006:19,8%) annähernd gleich
(19,7%). 51,1 Prozent der Tatverdächtigen waren ausländische
Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, 1,7 Prozentpunkte mehr als
2006. Von den ausländischen Tatverdächtigen hatten im Gegensatz
zum Vorjahr (79,8%), nur mehr 71,8% eine Kontaktadresse in der Schweiz.
Schweizerische
Betäubungsmittelstatistik
2007
wurden 46'957 Verzeigungen wegen Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz
registriert. Das sind 44 Verzeigungen weniger als 2006 (47'001), was einer
Abnahme um gerade einmal 0,1% entspricht.
Die
sichergestellte Menge Kokain stieg 2007 zum dritten Mal in Folge auf den
neuen historischen Höchststand von 404 Kilogramm an. Bei den synthetischen
Drogen nahmen die Sicherstellungen von LSD zu, jene von Amphetamin, Methamphetamin
sowie Ecstasy ab. Die sichergestellten Mengen von Marihuana und Haschisch stiegen gegenüber dem Vorjahr wieder an.
Die
Menge an sichergestelltem Heroin nahm mit knapp 135 Kilogramm gegenüber
2006 deutlich (231 Kilogramm) ab. Zu beachten ist aber, dass eine Grossicherstellung
von rund 150 Kilogramm Heroin aus dem Jahre 2007 von der Statistik 2007
noch nicht erfasst wurde, da der Fall noch nicht abgeschlossen ist. Wird
er in der Statistik 2008 verbucht, dürfte ein deutlicher Anstieg der
Sicherstellungen von Heroin gegenüber 2007 resultieren.
Die
Anzahl der Verzeigungen wegen Konsums von Betäubungsmitteln nahm mit
37'030 Verzeigungen gegenüber dem Vorjahr (38'991 Verzeigungen) leicht
ab (-5%).
Die
Verzeigungen wegen Handels mit Betäubungsmitteln (2'809 Verzeigungen)
nahmen im Vergleich zum Vorjahr (2'450 Verzeigungen) um 14,6 Prozent zu.
Erneut wurden die meisten Verzeigungen wegen Handels mit Kokain verzeichnet,
gefolgt von Marihuana und Heroin.
Im
Jahr 2007 wurden 152 (2006: 193) Drogentote verzeichnet, was gegenüber
dem Vorjahr einem deutlichen Rückgang entspricht (-21%). Wie im Jahr
2006 wurden auch 2007 vom Kanton Basel-Stadt keine Daten zu den Drogentoten
geliefert.
PKS
wird überarbeitet
Fedpol
weist erneut darauf hin, dass die Statistiken mit methodischen Mängeln
behaftet sind. Die vorliegenden Zahlen sind demnach lediglich als Indikatoren
und - über mehrere Jahre betrachtet - als Basis für Trendaussagen
zu bewerten.
Da
einige Kantone ihre Anzeigen bereits nach der Zählweise für die
neue PKS erfassen, muss die diesjährige Statistik mit noch grösserer
Vorsicht interpretiert werden.
Die
Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren
(KKJPD) hat Anfang 2006 gemeinsam mit den beteiligten Departementen EJPD
und EDI entschieden, das vom Bundesamt für Statistik (BFS) in Zusammenarbeit
mit den Kantonen erarbeitete Konzept für eine umfassende Revision
der PKS umzusetzen.
Die
neue PKS mit wesentlich detaillierteren und verlässlicheren Daten
wird voraussichtlich erstmals im Jahre 2010 vorliegen. Während der
übergangszeit werden die Anzeigen der städtischen und kantonalen
Polizeikorps auf Wunsch der KKJPD weiterhin von fedpol zusammengefasst
und veröffentlicht.
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Quelle:
Text Bundesamt für Polizei Fedpol
Juli 2008 |
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