Geomorphologie:
Massenbewegungen |
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Geomorphologie Massenbewegungen |
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Geomorphologie Schweiz |
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Massenbewegungen:
Ursachen und Typen |
Massenbewegungen
sind hangabwärts gerichtete Verlagerungen von Fest- und/oder Lockergesteinen
(sowie Bodenmaterial).
Sie
umfassen zur Hauptsache Sturzprozesse (Stein- und Blockschlag, Fels-
und Bergsturz), Rutschungen und Hangmuren.
Sie
können schnell und plötzlich auftreten (z.B. Sturzprozesse) oder
als langsame, kontinuierliche Prozesse ablaufen (z.B. Rutschungen). Hinsichtlich
Entstehung, Ablauf und Wirkungsweise sind Massenbewegungen äusserst
verschiedenartig. Durch ihr plötzliches Eintreten können sie
Menschen an Leib und Leben gefährden sowie Gebäude, Kulturland
und Wald zerstören. Zudem können sie langsam aber kontinuierlich
zur Beschädigung oder Zerstörung von Gebäuden, Kulturland
und Wald führen.
Massenbewegungen:
Ursachen |
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Bei
Massenbewegungen handelt es sich um bruchhafte oder bruchlose, unter der
Wirkung der Schwerkraft hangabwärts gerichtete Verlagerungen von Fest-
(Fels) und/oder Lockergesteinen (inkl. Bodenmaterial und Wasser). Sie
können schnell und plötzlich als «schlagende»
Prozesse (Stein- und Blockschlag, Fels- und Bergsturz, spontane Rutschungen, Hangmuren
und Einsturzphänomene) oder langsam als«schleichende»
Prozesse (Hangkriechen, kontinuierliche Rutschungen) erfolgen.
Geologie,
Relief und Exposition sind grundlegende, über längere Zeiträume
mehr oder weniger konstant bleibende Parameter, welche die Grunddisposition
zu Hanginstabilitäten bestimmen. Die Disposition zu einer Instabilität
hat ihren Anfang bereits bei der Bildung Gesteins, wenn dessen chemischphysikalische
Eigenschaften weitgehend festgelegt werden. Solche bestimmen beispielsweise
das Verhalten gegenüber Verwitterung und Erosion. |
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Während der
Eiszeiten wurden die Alpentäler durch verschiedene Gletschervorstösse
trogförmig ausgeschliffen.
Nach dem Zurückschmelzen des stützenden
Eises blieben oft übersteilte und instabile Talflanken zurück.
Massenbewegungen
beruhen auf Veränderungen des Kräftegleichgewichtes (Verhältnis
der rückhaltenden und treibenden Kräfte) infolge physikalischer
und/oder chemischer Prozesse, welche ihrerseits durch verschiedene Faktoren
gesteuert werden. So beeinflussen langfristigwirksame Verwitterungsprozesse
(abbauende Kräfte) wie auch die Schwankungen des Grundwasserspiegels die Stabilität eines Hanges kontinuierlich. Ein Hang kann indessen
auch kurzfristig destabilisiert werden, sei es infolge Erosion des Hangfusses durch ein Fliessgewässer oder - in selteneren Fällen - durch
ein Erdbeben.
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Bei
Massenbewegungen spielt das Wasser generell eine entscheidende Rolle. Es
erzeugt hydrostatische Drucke in Poren, Klüften und Spalten sowie
Strömungsdrucke. In gefrorenem Zustand vermag es zudem eine erhebliche
Sprengwirkung zu entfalten. Ferner kann es Tonmineralien zum Quellen bringen,
was wiederum Quelldrücke zur Folge hat. Durch diese verschiedenartigen
Wirkungsweisen des Wassers kann die Stabilität in kritischen Hängen
wesentlich vermindert werden. |
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Die
Auslösung; eines gefährlichen Prozesses erfolgt dann, wenn
der Schwellenwert des einen oder anderen, relevanten Parameters erreicht
bzw. überschritten wird. Frost- und
Auftauzyklen, sporadisch auftretende, heftige oder anhaltende Niederschläg
- eventuell in Kombination mit Schneeschmelze - führen häufig
zu spontanen Massenbewegungen.
Massenbewegungen
sind in ihrer Entstehung sehr komplex und beruhen selten auf nur einer
Ursache.
Massenbewegungen
werden nicht selten durch anthropogene Einflüsse begünstigt. So
können die Überbelastung eines Hanges durch Bauten und Aufschüttungen,
ungesicherte Hanganschnitte bei baulichen Aktivitäten, Erhöhung
des Hangwasserspiegels, Sprengungen, unsachgemässer Abbau von Rohstoffen
oder ungeeignete Landnutzung die Gefahr von Massenbewegungen erhöhen.
Der anthropogene Einfluss kann sich auch in einer langfristigen Destabilisierung
im Zusammenhang mit anderen Aktivitäten und deren möglichen Folgeerscheinungen
manifestieren, wie z.B. Entwaldung, mangelnde Waldpflege, Überweidung,
Intensivnutzung und Denudation.
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Quelle:
Auszug
aus "Naturgefahren" - Empfehlungen 1997 - Berücksichtigung der Massenbewegungsgefahren
bei raumwirksamen Tätigkeiten
Verantwortliche
Bundesämter: BRP, BWW und BAFU |
Weitere Informationen |
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