Kombinierter
Verkehr: Luft - Schiene - Wasser - Strasse |
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Verkehrswege am Gotthard Gotthard-Strassentunnel |
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Verkehrswege am Gotthard Gotthard-Strassentunnel |
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Gotthard-Strassentunnel |
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Tunnelsanierung - Zweite Tunnelröhre |
Contra 2. Tunnelröhre: Die Fakten sprechen gegen eine zweite Röhre |
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Der Nationalrat hat die Debatte über die Sanierung des Gotthard-Strassentunnels richtigerweise vertagt. Bis heute haben alle Studien des Bundes gezeigt, dass eine Sanierung ohne zweite Röhre möglich ist und die wirtschaftlichen Folgen gering sind. Laut bfu ist auch aus Sicherheitsüberlegungen von einer zweiten Röhre abzusehen. Das muss für den Bundesrat wegleitend sein - dies trotz voreiliger Äusserungen eines Bundesratsmitglieds.
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Die Alpen-Initiative fordert den Bundesrat auf, bei seinem Entscheid zudem Verfassung und Volkswillen zu respektieren. 1994 und 2004 hab sich das Schweizer Volk, inklusive die beiden direkt betroffenen Kantone Uri und Tessin, klar gegen eine zweite Röhre ausgesprochen. Das Urner Stimmvolk hat diese Haltung im Mai 2011 deutlich bestätigt. Bei all diesen Abstimmungen hatte das Volk anders gestimmt als von Regierung und Parlament vorgespurt. |
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Der Bund hat bereits in diversen Berichten gezeigt, dass der Gotthard-Strassentunnel ohne vorgängigen Bau einer zweiten Röhre saniert werden kann. Das Ersatzangebot auf der Schiene für Lastwagen im neuen Basistunnel und für Autos im bestehenden Bahntunnel Göschenen-Airolo sichert die Anbindung des Tessins an die Deutschschweiz. Mit dem neuen Basistunnel wird das Tessin überdies so gut und sicher mit der übrigen Schweiz verbunden sein wie nie zuvor.
Die Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu hat nachgewiesen, dass eine zweite Röhre die Sicherheit nur marginal verbessert. Bereits bei geringem Mehrverkehr jedoch würde sie das Risiko von Unfällen sogar erhöhen! Ausserdem hat der Bund aufgezeigt, dass eine Sanierung ohne zweite Röhre eine Milliarde Franken günstiger zu stehen kommt als die Verdoppelung des Stassentunnels. Dieses Geld kann bei anderen Schweizer Infrastrukturprojekten besonders in den Agglomerationen und in der Westschweiz gut gebraucht werden- dies bei knapper werdenden Bundesmitteln.
Unverständlich ist für die Alpen-Initiative, dass sich Bundesrat Johann Schneider-Ammann im direkten Vorfeld des Bundesratsentscheids öffentlich für eine zweite Röhre ausgesprochen hat. Dies zeugt von wenig politischem Fingerspitzengefühl und wenig Achtung vor dem Bundesratsgremium. Die sachlichen Argumente sowie Verfassung und Volksentscheide sprechen gegen Schneider-Ammanns Haltung.
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Quelle:
Alpen-Initiative , 6. Juni 2012 |
Contra 2. Tunnelröhre: Breite Koalition gegen eine zweite Gotthardröhre |
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In einem Aufruf fordern mehr als 30 nationale und regionale Organisationen Bundesrat und Parlament auf, am Gotthard auf eine zweite Strassenröhre zu verzichten und die Sanierungszeit mit einem Ersatzangebot auf der Schiene zu überbrücken. Diese gut 30 Organisationen hatten bereits 2004 erfolgreich gegen den Avanti-Gegenvorschlag und damit gegen eine zweite Strassenröhre am Gotthard gekämpft.
Die Organisationen machen in dem Aufruf klar, dass sie eine Änderung des Alpenschutzartikels in der Bundesverfassung oder des dazu gehörigen Strassentransitverkehrsgesetzes mit allen demokratischen Mitteln bekämpfen werden. «Der Volkswille und die Verfassung dürfen nicht unter dem Vorwand der Sanierung umgangen werden"», sagt Alf Arnold, Geschäftsführer der Alpen-Initiative.
Die Organisationen weisen in ihrem Aufruf darauf hin, dass es der Bau einer zweiten Strassenröhre faktisch unmöglich macht, die Transitstrassenkapazitäten langfristig gemäss Verfassung begrenzt zu halten. Es ist zu stark befürchten, dass der dritte und der vierte Fahrstreifen bald freigegeben werden. «Die Folge wird sein, dass die A2 von Basel bis Chiasso für den Lastwagentransitverkehr an Attraktivität gewinnt. Das erhöht das Risiko für schwere Unfälle und untergräbt die vom Volk mehrfach bestätigte Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene», sagt Caroline Beglinger, Leiterin Verkehrspolitik beim VCS Verkehrs-Club der Schweiz.
Der Bund hat in verschiedenen Studien nachgewiesen, dass der Gotthard-Strassentunnel ohne vorgängigen Bau einer zweiten Röhre saniert werden kann. Ein leistungsfähiges Ersatzangebot auf der Schiene für Autos und Lastwagen kann dafür sorgen, dass der Verkehr weiter fliesst und das Tessin wie bis anhin gut mit der übrigen Schweiz verbunden bleibt. Ab 2016 wird zudem der Gotthard-Basistunnel für einen Quantensprung im alpenquerenden Personen- und Güterverkehr sorgen. «Es kann doch nicht sein, dass die Schweiz ihr neues Bahnangebot sofort mit einer zusätzlichen Strassenröhre untergräbt und der EU das verheerende Signal sendet, dass es der Schweiz mit der Verlagerung auf die Schiene doch nicht so ernst ist», sagt Giorgio Tuti, Präsident der Gewerkschaft Verkehrspersonal SEV.
Begründet wird die Ablehnung einer weiteren Gotthard-Röhre auch damit, dass das Ersatzangebot auf der Schiene rund 1 Milliarde Franken günstiger ist, es in der Schweiz viel wichtigere Verkehrsprojekte zu finanzieren gilt und die Sicherheit laut der bfu - Beratungsstelle für Unfallverhütung kaum erhöht werden kann.
Den Aufruf unterzeichnet haben unter anderem die Alpen-Initiative, VCS Verkehrs-Club der Schweiz, der WWF Schweiz, Greenpeace Schweiz, Pro Natura, der SEV Gewerkschaft des Verkehrspersonals, der Kaderverband des öffentlichen Verkehrs, die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz, Pro Bahn, der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz und die Schweizerische Energiestiftung SES unterzeichnet.
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Quelle:
Text VCS Verkehrs-Club der Schweiz , 21. Juni 2012 |
Contra 2. Tunnelröhre: 68'000 Unterschriften gegen eine zweite Gotthardröhre |
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Zusammen mit 30 Organisationen - unter ihnen der WWF - hat die Alpen-Initiative in den vergangenen Wochen über 68'000 Unterschriften gegen eine zweite Röhre am Gotthard gesammelt. "Wir sind mehr als referendumsfähig: Die Alpen-Initiative und die zahlreichen verbündeten Organisationen sind bereit und schlagkräftig, das ist eine gute Nachricht für den Alpenschutz", sagte Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative, anlässlich der Übergabe der Unterschriften bei der Bundeskanzlei.
Die Forderung ist klar: Der Bundesrat soll auf seine früheren Studien zur Sanierung des Gotthard-Strassentunnels zurückkommen und keine zweite Röhre planen. Falls er dies trotzdem tut und das Parlament ebenfalls auf die Verdoppelung der Röhren setzt, wird die Alpen-Initiative in einer breiten Koalition das Referendum ergreifen. Die Sanierungslösung mit einem Bahnverlad für Autos und Lastwagen kostet drei Milliarden Franken weniger als eine zweite Röhre. Zudem sabotiert eine zweite Strassenröhre die vom Volk gewünschte Verlagerung des Gütertransitverkehrs auf die Schiene, sie schädigt zusätzlich Mensch und Umwelt und sie entwertet die grossen Investitionen in die NEAT.
Yvonne Gilli, Nationalrätin Grüne und Ärztin, warnte vor Mehrverkehr auf der Nord- Süd-Achse, wo die Grenzwerte für Feinstaub nach wie vor überschritten werden. "Daran hat der Schwerverkehr einen sehr grossen Anteil", sagte sie, die Situation sei besonders im Tessin gravierend. Für Flavio Gisler, Urner Kantonsparlamentarier der Jungen CVP, ist es unglaubhaft, dass bei zwei Röhren diese nur je einspurig benutzt würden, wie das der Bundesrat verspricht. Viel sinnvoller sei es, die Gütertransporte von den Lastwagen auf die Bahn zu verlagern. "Mit der zweiten Röhre würde die Schweiz der EU die Lösung ihrer selbst verursachten Verkehrsprobleme quasi auf dem Silbertablett präsentiert."
Für Patrick Hofstetter, Klimaexperte beim WWF, gibt es keine Zweifel, dass eine zweite Röhre mehr Lastwagen bringen wird: "Beteuerungen einer Bundesrätin oder gesetzliche Selbstverpflichtungen mögen Eindruck machen, so lange der Tunnel nicht gebaut ist - aber sicher nicht länger." Er wies auch darauf hin, dass bezüglich Klimaverträglichkeit die Schiene immer noch um ein Vielfaches besser ist als die Strasse. Roger Nordmann, Waadtländer Nationalrat und Vize-Präsident des VCS, sagte in Bezug auf die Auswirkungen einer zweiten Strassenröhre: "Die Schweiz hat 18 Milliarden in den Bau von zwei Nord-Süd-Bahnachsen investiert, um eine Lastwagenlawine zu verhindern. Jetzt, wo diese Arbeit abgeschlossen ist, wäre es vollständig absurd, den Lawinenschutz zu demontieren."
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Quelle: Text
WWF Schweiz , 18. April 2013 |
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