1960
Baubeginn: wurde mit dem Bau des Main-Donau-Kanals (MDK) in Bamberg
begonnen. Verkehrsfreigabe 25. September 1992: Auf dem letzten Teilstück zwischen Hilpoltstein und Berching erfolgte die Verkehrsfreigabe.
Mit nur 16 Kanalstufen überwindet der Main-Donau-Kanal auf einer Länge von 171 Kilometern einen Höhenunterschied von insgesamt 243 Metern. Vom Main kommend, werden die Schiffe um 175 Meter zur europäischen Hauptwasserscheide auf 406 Meter über Normalnull gehoben, womit der höchste Punkt (tatsächlich handelt es sich um die Strecke der Scheitelhaltung mit 16,5 km) im europäischen Wasserstrassennetz erreicht wird. Anschliessend geht es wie auf einer Treppe zur Donau wieder 68 Höhenmeter hinab. Der Main-Donau-Kanal verfügt über die grössten Schleusen in Deutschland mit Hubhöhen bis zu 24,7 Meter. Die Schleusen werden seit 2007 rund um die Uhr von vier Fernsteuerzentralen aus gesteuert. Moderne Grossmotorgüterschiffe und Schubverbände bis zu einer Länge von 190 Metern, einer Breite von 11,45 Metern und einem Tiefgang von 2,70 Metern befahren den Main-Donau-Kanal. Wichtige Zahlen im Detail Der MDK wurde zwischen 1960 und 1992 gebaut. 171 km lang, verbindet der Kanal den Main bei Bamberg mit der Donau bei Kelheim. i.d.R. hat er ein Trapezprofil (55 m Wasserspiegel, 31 m Sohle, 4 m tief). 16 Schleusen, Länge/Breite/Hubhöhen = 190m/12m/von 5,3 m (Forchheim) bis 24,7 m (Leerstetten, Eckersmühlen, Hilpoltstein) Wasserverbrauch der grossen Schleusen je Schleusung: ca. 60.000 m Einsparung durch Sparbecken 40.000 m, Funktionsprinzip kommunizierende Röhren, über Zuläufe und Öffnungen in der Schleusensohle 8 Kanalbrücken (Kanal wird über Strasse oder Flusstal geführt): 3 Stahltrogbrücken und 5 Stahlbetonbrücken, Länge 80 bis 220 m. 117 Strassen- und Fussgängerbrücken. 16 Schleusen überwinden insgesamt eine Höhe von 243 m (175 m vom Main bis zur Scheitelhaltung und 68 m abwärts zur Donau). Die Hubhöhen (Höhendifferenz, die eine Schleuse überwindet) betragen bis zu 25 m an den 3 höchsten Kanalstufen des MDK und damit Deutschlands. Von 4 Leitzentralen aus werden die Schleusen ferngesteuert mit einer Technik, die für Deutschland wegweisend war. 2011 nur 5,2 Mio. t wegen längerem Niedrigwasser an Rhein und Donau, Unfall Waldhof am Rhein, Sperrung wegen Eis. Wasserbewirtschaftung Eine wichtige wasserwirtschaftliche Funktion des Main-Donau-Kanals ist die Wasserüberleitung von jährlich rund 125 Mio. m Wasser aus dem Donaugebiet nach Franken. Hier wird es zur Deckung des Wasserbedarfs in den fränkischen Ballungsräumen wie Nürnberg/Fürth/Erlangen benötigt. Von Kelheim bis Bachhausen stehen an den 5 Stufen mit je 5 Pumpen für die Wasserüberleitung und Schleusenbetrieb zur Verfügung; Kapazität: 35 m/s: 21 m/s für die Wasserüberleitung zur Deckung des Wasserbedarfs in Franken, 14 m/s für Pumpspeicher Dürrloh (Bachhausen, LKr. Neumarkt i.d.Opf) als Ausgleich für Wasserverbrauch der Schleusen. Tourismus Der Tourismus am Kanal ist nicht mehr wegzudenken: Die Radfahrer haben die Betriebswege entlang des Main-Donau-Kanals für sich entdeckt, die Zahl der Übernachtungen entlang des Kanals ist stark angestiegen; insbesondere auch im Fränkischen Seenland, das eng mit dem Bau des Kanals verknüpft ist. Gösselthalmühle Die Revierzentrale in der Gösselthalmühle zwischen Beilngries und Berching steuert die Wasserstände auf dem MDK, sie reguliert die Wasserüberleitung von Donau- und Altmühlwasser nach Franken und informiert die Schifffahrt über Störungen im Verkehrsfluss auf Main, Donau und Main-Donau-Kanal. Zuständigkeit Für die Unterhaltung und den sicheren Betrieb des Main-Donau-Kanals sorgt das Wasser- und Schifffahrtsamt Nürnberg, eine Bundesbehörde der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Der Ausbau der Donau in Niederbayern Erste wasserbauliche Massnahmen an der Donau in Bayern wurden bereits Mitte des 19. Jahrhunderts vorgenommen. Ab 1930 folgten weitere Eingriffe, um die Hochwassergefahr in den Griff zu bekommen und den Fluss ganzjährig schiffbar zu machen. Nur für den 69 Kilometer langen Abschnitt in Niederbayern konnten sich Bund und Bayern nicht auf eine Lösung einigen. Die Schifffahrtsbedingungen sind dort so ungünstig, dass voll beladene Güterschiffe - anders als auf der übrigen Donau - lediglich an 165 Tagen im Jahr passieren können. Zwei Ausbauvarianten werden jetzt noch diskutiert und bis Ende 2012 im Rahmen einer EU geförderten Massnahme untersucht.Da die Donau eine Wasserstrasse im Rahmen der TEN, der Transeuropäischen Netze ist, fördert die EU-Kommission die 33-Millionen-Studie "Variantenunabhängige Untersuchungen zum Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen" zu 50 Prozent. Erstmals sitzen dabei Naturschützer und Wirtschaftsvertreter bereits im Planungsprozess an einem Tisch. Verkehrsbedeutung Der MDK verbindet die internationalen Wasserstrassen Donau und Rhein, er ist eine nationale Wasserstrasse, es gilt die Binnenschifffahrtsstrassen-Ordnung (BinSchStrO). Der MDK ist damit ein wichtiger Bestandteil der 3'500 Kilometer langen transeuropäischen Rhein-Main-Donau-Wasserstrasse. Neben dem klassischen Transport von sogenannten Massengütern spielen Schwerlast- und Sondertransporte einschliesslich hochwertiger Teilfertig-/ Fertigprodukte eine zunehmende Rolle auf dem MDK. Die Schifffahrt zahlt auf MDK und Main Abgaben je Tonne Ladung, nach Art der Fracht und der gefahrenen Strecke. Der Urlaubstrend Flusskreuzfahrten boomt. Im vergangenen Jahr fuhren 688 Fahrgastkabinenschiffe mit fast 110'000 Passagieren auf dem MDK.
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