Hoher Anteil älterer Menschen unter den Opfern - Viele geschlossene Spitäler
Das Wetter ist weiterhin von tiefen Temperaturen geprägt. Schneefall und Temperaturen unter -6°C in den Nachtstunden behinderten die Hilfsarbeiten.
Die Regierung hat den Tod von 10'066 Menschen bestätigt. 17'443 Personen werden noch vermisst. Die Behörden rechnen mit nun rund 27'500 Todesopfern.
Jedes zweite Opfer war im Seniorenalter. 19% der Opfer waren über 60 Jahre alt, 22% über 70 Jahre und 23% über 80 Jahre alt.
210'000 Haushalte mit 516'600 Menschen sind weiterhin ohne elektrischen Strom.
Rund eine Million Menschen leben ohne die Gasversorgung.
In den am stärksten von der Katastrope heimgesuchten Präfekturen wurden 53% der Spitäler mit über 100 Betten ganz oder teilweise geschlossen. Die Schliessung wird mit Peronalmangel, fehlender Ausrüstung und Gebäuden sowie mangelnder Energieversorgung begründet.
In einem Umkreis von 30 km um das KKW Fukushima wurde die Suche nach Opfern wegen erhöhten Strahlungswerten eingestellt. Die Menschen im Umkreis von 20 km um das Kraftwerk wurden evakuiert. Jene Bewohner, welche in der Zone mit 20 - 30 km Radius um das KKW wohnen, wurden angewiesen, in den Häusern zu verbleiben und die Fenster geschlossen zu halten.
Die Regierung schätzt die Kosten zur Wiederherstellung der bei Katastrophe beschädigten oder zerstörten Infrastruktur auf 198 bis 309 Milliarden US-Dollars. Das Kobe-Erdbeben 1995 kostete über 123 Milliarden USD.
Bei der Katastrophe in der Tohoku-Region (Honshu) 2011 wurden 19'000 Häuser von der Tsunami weggeespült, 118'137 Häuser wurden ernsthaft beschädigt. Der Tsunami hat 2'000 Strassen, 36 Eisenbahnlinien und 54 Brücken schwerwiegend beschädigt.
In verschiedenen Präfekturen wurden im Trinkwasser hohe Jod-131-Konzentrationen gefunden. Auch 30 km vor der Küsten wurden zu hohe Strahlungswerte gemessen.
Im KKW Fukushima wurden Arbeiter, welche mit elektrischen Arbeiten beschäftigt waren, ernsthaft verstrahlt. Die Arbeiter kamen mit Wasser in Berührung, deren Strahlungswerte um das 10'000-fache über dem üblichen Wert lagen. Experten vermuten nun, dass eine teilweise Kernschmelze im besonders gefährlichen Reaktor 3 eingesetzt hat. In den Brennstäben des Reaktors 3 wurden kiloweise hochgiftiges Plutonium verarbeitet.
Quelle: OCHA Regional Office for Asia Pacific, 25. März 2011 (Text: RAOnline)
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