Weltbevölkerung:
Stadtentwicklung
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Weltbevölkerung Städte |
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Weltbevölkerung Städte |
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Deutsche
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) |
GIZ-Kundenmagazin «akzente» |
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Eine
Stadt von Morgen |
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Die
Welt wird Stadt |
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In
25 Jahren leben zwei Drittel aller Menschen in Städten. Mit der Einwohnerzahl
wachsen die Ansprüche an die Rathäuser. Sie müssen wirtschaftliche
Strukturen anpassen, die Daseinsvorsorge sichern, eine multikulturelle
Bevölkerung integrieren und den Verbrauch natürlicher Ressourcen
begrenzen. Mit prozessorientierten Leistungen trägt die GIZ im Auftrag
des BMZ zu guter städtischer Regierungsführung bei. |
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UN-Generalsekretär
Kofi Annan spricht vom Urban Millennium, dem Jahrtausend der Städte.
Und er hat allen Grund dazu. Täglich steigt die Zahl der Stadtbewohner
um 180 000. Der Handlungsdruck auf Stadtpolitiker und Verwaltung ist gewaltig.
Doch die politischen und administrativen Steuerungskapazitäten halten
mit der Dynamik der Stadtentwicklung nicht mit. Konflikte nehmen zu, und
traditionelle Strukturen erodieren.
Chronische
Defizite in der Regierungsfähigkeit stellen viele Städte, besonders
in den EntwicklungsLändern, schon jetzt vor schier unlösbare
Probleme.
Gleichwohl
übt die Stadt weiterhin einen faszinierenden Einfluss auf die Menschen
aus. Schon allein wegen der enormen Anziehungskraft von Urbanität,
und nicht nur wegen besserer wirtschaftlicher Chancen in den Städten,
wird die Zuwanderung aus den ländlichen Gebieten anhalten.
Das
Verhältnis von Chancen und Gefahren für das Leben in der Stadt
von morgen wird dabei entscheidend von zwei Faktoren abhängen. Davon,
ob es gelingt, möglichst viele Menschen an den Chancen partizipieren
zu lassen. Und zweitens davon, ob belastbare Regeln für das schwierige
Miteinander sozial, kulturell und ethnisch sehr unterschiedlicher Gruppen
verhandelt und eingehalten werden können. |
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Die
Wirkungen solcher Lösungen - oder auch ihres Scheiterns - sind längst
nicht mehr nur lokal. Städte vernetzen sich immer stärker national
und international, Menschen wechseln den Arbeitsort, tauschen sich aus,
werden von Medien informiert. Was in einer Stadt passiert, strahlt auf
andere aus; in Zukunft noch mehr als heute. Demokratie ist in Städten
direkt erlebbar und wird auch eingefordert. Hinzu kommt die wachsende politische
Bedeutung von Städten bei der Dezentralisierung und Demokratisierung.
Beide
Prozesse verlagern beträchtliche Entscheidungskompetenzen sowie Finanzmittel
für öffentliche Ausgaben von der nationalen Ebene auf die Städte
und Gemeinden.
Das
Gemeinwesen Stadt, die Polis, ist also nicht nur wortgeschichtlich die
Grundlage der Politik. Kommunen, ob gross oder klein, werden in vielen
Ländern zu einem neuen Machtfaktor, der Einfluss auf die nationale
Politik ausübt. Die Einflussnahme erfolgt zum Beispiel über Städteverbände
oder über einflussreiche Bürgermeister, aus deren Reihen oft
genug Minister oder sogar Regierungschefs aufsteigen.
Die
Bedeutung der Städte für Entwicklungsprozesse rückt stärker
ins Bewusstsein und beeinflusst ebenfalls die Agenda internationaler Organisationen.
Die kürzlich erfolgte Gründung des Weltverbandes der Städte
und Gemeinden (UCLG) ist ebenso Ausdruck davon wie das Motto der Weltausstellung
2010 in Shanghai: "Better City, better Life".
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Zeitgemässe
Ansätze zur Kooperation |
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Angesichts
dieses Panoramen und seiner vielen Facetten drängt sich die Frage
auf: Was kann die Internationale Zusammenarbeit dazu beitragen, die immensen
Probleme zu bewältigen? Seit rund 30 Jahren fördert die GIZ die
Stadtentwicklung; derzeit in mehr als 100 von ihr unterstützten Projekten
mit städtischem Bezug. Unsere Entwickungsfachleute unterstützen
Integrierende Lösungsstrategien, Good Urban Governance, Capacity Development
und tragen dazu bei, Rahmenbedingungen zu verbessern. Oft geht es in der
Stadtentwicklung um technische Aspekte: um den Aufbau städtischer
Infrastruktur, öffentlicher Dienstleistungen und Kataster sowie um
armutsorientierte Gewerbeförderung. Die GIZ tritt hier als Wissensvermittler
auf. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter greifen zurück auf ihre
umfangreichen Erfahrungen aus vielen Projekten und Gremien. Sie stellen
Fachexpertise zusammen, wie sie im konkreten Fall benötigt wird. Die
Fachberatung unterstützt die Stadtverwaltung dabei, ökologische,
ökonomische und soziale Folgen von Stadtentwicklung abzuschätzen.
Oft zeigt sich dann, dass integrierte Lösungen nötig sind, die
mehrere Problemkreise gleichzeitig angehen. Ein Beispiel hierfür sind
Projekte zur Stadtsanierung, die Arbeit und Wohnen, Infrastruktur und Denkmalschutz
in einer fachlich übergreifenden Strategie fördern.
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Schon
heute verbrauchen die Städte enorme Mengen an natürlichen Ressourcen.
Neuere Instrumente des Stadtmanagements, wie die ökologische Haushaltsführung
oder der ökologische Fussabdruck, belegen dies. Die Müllberge
wachsen, die Abwasserströme schwellen an, und die Konzentration der
Abgase nimmt zu. Die Gesundheit vieler Millionen Stadtbewohner leidet,
und Satellitenbilder verdeutlichen bereits die globalen Auswirkungen: Weite
Meeresabschnitte sind belastet. In Südasien bildet sich eine braune
Wolke von beinahe kontinentalem Ausmass. |
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Was
die ökonomische Seite betrifft, so weisen die rauchenden Schlote -
wie früher bei uns - zweifellos auf wirtschaftlichen Erfolg hin. Die
Städte schaffen in vielen Ländern den Löwenanteil an der
nationalen Wertschöpfung. Als Innovationszentren und Anziehungspunkte
für nationale und internationale Investitionen erzeugen sie den grössten
Teil des wirtschaftlichen Zuwachses.
Das
Wirtschaftswachstum in Asien wird zu 80 Prozent von Städten ausgehen.
Die beeindruckenden Skylines der Globalisierungsgewinner täuschen
aber nicht darüber hinweg, dass die nachholende Entwicklung leider
auch die nicht nachhaltigen Entwicklungspfade der IndustrieLänder
beschreitet. Neben den Gewinnern steht die grosse Zahl der Verlierer: Länder,
Städte und Menschen, die im Wettbewerb nicht bestehen können.
Selbst
in wirtschaftlich starken Standorten partizipieren grosse Teile der Bevölkerung
nur marginal am Wachstum. Immer mehr Arme drängen in den informellen
Sektor, wo die Arbeitsplätze aber zurückgehen und die Arbeitsbedingungen
sich verschlechtern.
Dieses
race to the bottom zeigt sich auch im äusseren Erscheinungsbild der
Städte. Stadtviertel verfallen, an den Stadträndern entstehen
Slums und ausgedehnte informelle Siedlungen. In Afrika südlich der
Sahara leben 72 Prozent aller Stadtbewohner in Slums, weltweit sind es
fast 900 Millionen Menschen. Das Millenniumsziel, bis zum Jahre 2020 die
Lebensbedingungen von 100 Millionen Slumbewohnern signifikant zu verbessern,
nimmt sich dagegen fast bescheiden aus. Allein dieses Ziel zu erreichen,
erfordert enorme zusätzliche Anstrengungen der Städte, der nationalen
Regierungen und der internationalen Gemeinschaft.
Zukunftsfaktor
Teilhabe |
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Gute
Lösungen bedürfen der Mitarbeit vieler, damit sie umgesetzt werden
können. Die betroffenen Bürger müssen an den für die
Entwicklung ihrer Stadt wichtigen Entscheidungen partizipieren. Nur so
lassen sich ihre Standpunkte besser verstehen und Konflikte bewältigen.
Teilhabe
bewegt die Menschen zur Mitarbeit. Gerade arme Bevölkerungsgruppen
benötigen dabei Unterstützung, damit sie ihrer Position Gehör
verschaffen können. Damit Privatunternehmen öffentliche Dienstleistungen
erbringen können, bedarf es geeigneter Modelle zur Betriebsführung.
Die Stadtverwaltungen sind gefordert, ihre Entscheidungen gut zu begründen,
ihren Aufwand und die Ergebnisse transparent zu machen. Entwicklungsprojekte
schaffen Modellfälle. Auf dieser Grundlage werden Prinzipien und Vorgehensweisen
einer guten Regierungsführung in der öffentlichen Diskussion
und der politischen Agenda verankert.
Angesichts
der Fülle städtischer Probleme und knapper kommunaler Mittel
mag der Beitrag der Entwicklungszusammenarbeit bescheiden anmuten. Doch
ein zeitgemässer Kooperationsansatz hat nicht den Anspruch, einen
problematischen Sachverhalt nach dem anderen abzuarbeiten und somit den
Gesamtkomplex Stadtentwicklung zu lösen. Die GIZ erhöht die Fähigkeiten
der Beteiligten, ihre Probleme selbst zu lösen.
Die
Wissensvermittlung ist dabei nur ein Teilaspekt. Lebendige Projekterfahrung
und eingeübtes zielführendes Vorgehen verändert Haltungen,
Sicht- und Arbeitsweisen. Dies gilt für Menschen ebenso wie für
Organisationen, die von den GIZMethoden der Organisationsentwicklung profitieren.
Neue Formen dringend notwendiger Zusammenarbeit zwischen Gruppen und Organisationen
bilden sich ebenfalls häufig erst durch ein Projekt heraus. |
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Müssen
Probleme auf neuen Wegen bewältigt werden, so zeigt sich jedoch oft,
wie lückenhaft und beschränkt die Rahmenbedingungen sind, die
eine Zentralregierung vorgibt. Um Projektstrategien nachhaltig verankern
zu können, trägt die GIZ deshalb dazu bei, staatliche Sektorpolitiken
zu modifizieren, Förderinstrumente zu entwickeln oder Gesetze und
Richtlinien anzupassen.
Projekte
zur Stadtentwicklung arbeiten mit Städteverbänden und Ministerien
zusammen. Gemeinsam werden auf der Basis erprobter Lösungen fachlich
fundierte Entscheidungsvorlagen erarbeitet. Umfangreiche Abstimmungsprozesse
unterstützen die politische Willensbildung und die Akzeptanz von Reformen.
Die
Kunst der Technischen Zusammenarbeit im Stadtmanagement besteht darin,
genau jenen Mix aus Fach-, Organisations- und Umsetzungsberatung anzuwenden,
der einer besonderen Situation entspricht und die Steuerungsfähigkeit
aller an der Stadtentwicklung beteiligten Akteure stärkt.
Die
GIZ bietet hierzu prozessorientierte Leistungen an. Ihr Slogan könnte
in Anlehnung an das Motto der nächsten Weltausstellung lauten: "Better
Management for Better Cities". |
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Quelle:
GIZ Deutschland Dezember 2005
Autoren:
Günter Meinert ist Leistungsschwerpunktmanager Nachhaltige Stadtentwicklung.
Angelika
Hutter ist Fachplanerin im Kompetenzfeld Regionalisierung, Dezentralisierung,
Kommunal- und
Stadtentwicklung. |
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Stadtmangement
Gesamtausgabe: China, Rumänien, Äthiopien und China |
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Quelle:
GIZ Deutschland Dezember 2005 |
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Externe
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