UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2014 In der Nacht zum 1. Januar 2015 werden voraussichtlich 7'284'283'000 Menschen auf der Erde leben. Das sind rund 80 Millionen Menschen mehr als im Jahr zuvor und entspricht etwa der Zahl der in Deutschland lebenden Bevölkerung. Jede Sekunde wächst die Weltbevölkerung um durchschnittlich 2,6 Erdenbürger. Diese Zahlen gab die Stiftung Weltbevölkerung zum Jahresende 2014 bekannt. Besonders stark wächst die Bevölkerung in Entwicklungsländern - unter anderem aufgrund von ungewollten Schwangerschaften. Jede vierte Frau kann dort nicht verhüten, obwohl sie das gerne möchte. "Familienplanung ist ein Menschenrecht", betont Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Wenn jeder Mensch frei entscheiden könnte, wann und wie viele Kinder er bekommt, und wenn Schwangere eine angemessene Gesundheitsversorgung erhielten, liesse sich das Leben von rund 200'000 Müttern und mehr als zwei Millionen Neugeborenen retten. Und: Es gäbe rund 70 Prozent weniger ungewollte Schwangerschaften." Die Welt als Dorf - heute und 2050 Wenn die Welt heute ein Dorf mit nur 100 Einwohnern wäre, wären davon 15 Afrikaner, 60 Asiaten und zehn Europäer. Die Zahl der Dorfbewohner würde bis zum Jahr 2050 auf 134 Menschen steigen. Davon wären 33 Afrikaner, 73 Asiaten und zehn Europäer. Der Anteil der Europäer und Asiaten an der Weltbevölkerung wird somit voraussichtlich sinken, der Anteil der Afrikaner hingegen von 15 auf 25 Prozent ansteigen. Jeder vierte Mensch ist zwischen zehn und 24 Jahren alt - das sind weltweit 1,8 Milliarden Menschen und damit mehr als jemals zuvor. Heute haben wir in Berlin den UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2014 "1,8 Milliarden junge Menschen - Potenzial für die Gestaltung der Zukunft" vorgestellt. 1,8 Milliarden junge Menschen als Motor für Entwicklung Berlin, 18. November 2014. Jeder vierte Mensch ist zwischen zehn und 24 Jahren alt - das sind weltweit 1,8 Milliarden Menschen und damit mehr als jemals zuvor. Vor allem in den ärmsten Ländern der Welt wird ihre Zahl weiter wachsen. Wenn in die Bildung, Gesundheitsversorgung und Arbeitsmöglichkeiten junger Menschen investiert wird, können sie die Entwicklung armer Länder deutlich voranbringen. Das geht aus dem heute veröffentlichten UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2014 "1,8 Milliarden junge Menschen - Potenzial für die Gestaltung der Zukunft" hervor. Viele Länder, in denen ein besonders hoher Anteil Jugendlicher lebt, gehören heute zu den ärmsten der Welt. Vielerorts beginnen jedoch die Fertilitäts- und Sterberaten zu sinken, und viele junge Menschen kommen ins erwerbsfähige Alter. Damit ergibt sich eine aussichtsreiche demografische Lage, die Entwicklung und Wirtschaftswachstum beschleunigen kann. "Um von der günstigen Bevölkerungsstruktur zu profitieren, müssen Staaten gezielt in junge Menschen investieren - vor allem in eine hochwertige Bildung, eine umfassende Gesundheitsversorgung inklusive Aufklärung und Verhütung sowie menschenwürdige Arbeitsmöglichkeiten", betont Michael Herrmann, Senior-Berater zu Bevölkerung und Ökonomie beim Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA). "Auch die Stärkung von Mädchen und Frauen ist massgeblich, damit sie bewusst entscheiden können, wie viele Kinder sie bekommen, und am Erwerbsleben teilhaben können." Junge Menschen oft benachteiligt "Nach wie vor werden die Rechte von jungen Menschen - vor allem von Mädchen - mit Füssen getreten", sagt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Jeden Tag werden 39'000 Mädchen im Kindesalter verheiratet, 57 Millionen Kinder besuchen keine Grundschule. Das ist beschämend und sollte die internationale Gemeinschaft endlich wachrütteln. Trotz aller Entwicklungserfolge reichen die Massnahmen nicht aus, um Jugendliche zu schützen und sie angemessen zu beteiligen. Wir brauchen ambitionierte Entwicklungsziele für die Zeit nach 2015, die die Bedürfnisse junger Menschen stärker in den Mittelpunkt rücken. Denn bisher wird diese grosse Gruppe von 1,8 Milliarden Menschen in der Post-2015-Agenda ignoriert."
- Heute ist jeder vierte Mensch zwischen zehn und 24 Jahren alt - insgesamt rund 1,8 Milliarden - 89 Prozent aller Zehn- bis 24-Jährigen leben in Entwicklungsländern. Mangelnde sexuelle und reproduktive Gesundheit - Komplikationen bei Schwangerschaft oder Geburt sind die zweithäufigste Todesursache bei - Jede siebte HIV-Neuinfektion erfolgt im Alter von zehn bis 19 Jahren. Mehr als zwei Millionen - Jeden Tag werden 39.000 Mädchen im Kindesalter verheiratet - das sind etwa 140 Millionen - Heranwachsende Mädchen haben nur selten Zugang zu Verhütungsmöglichkeiten. Daher - Jedes Jahr haben rund 2,5 Millionen Heranwachsende eine unsichere Abtreibung. Geringe Bildungschancen - Im Jahr 2011 gingen 57 Millionen Kinder nicht zur Grundschule. - Im Jahr 2011 besuchten 64 Millionen 15- bis 19-Jährige keine Sekundarschule, ein Drittel davon - Bis zu 60 Prozent der jungen Menschen in Entwicklungsländern gehen nicht zur Schule, haben
UNFPA, der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen UNFPA fördert eine Welt, in der jede Schwangerschaft gewollt, jede Geburt sicher und das Potenzial jedes jungen Menschen verwirklicht wird. Stiftung Weltbevölkerung Die Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige Entwicklungsorganisation und Partnerin von UNFPA. Sie hilft jungen Menschen, sich selbst aus ihrer Armut zu befreien. Ungewollte Schwangerschaften und Aids verschärfen die Armut und bedeuten für viele Jugendliche den Tod. Deshalb unterstützt die Stiftung Weltbevölkerung Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte sowie Gesundheitsinitiativen in Ostafrika und Asien. In Deutschland informiert sie über den engen Zusammenhang zwischen Bevölkerungsentwicklung, Armut, Gesundheit und Umweltschutz. Stiftung Weltbevölkerung - Aufklärung schafft Zukunft
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