Nach Modellrechnungen des Projekts «Weltbevölkerung» der Vereinten Nationen UN wird die Weltbevölkerung im Jahr 2030 8,5 Milliarden Menschen umfassen. Für das Jahr 2050 werden 9,7 Milliarden Menschen erwartet. 2100 soll die Weltbevölkerungen die 11 Milliarden-Grenze übersteigen. 2015 lebten auf der Erde rund 7,3 Milliarden Menschen (2016: ca. 7,44 Milliarden). Gegenwärtig leben in Indien 18% und in China 19% der Weltbevölkerung. 2015 befanden sich von den zehn bevölkerungsreichsten Ländern der Welt eines in Afrika (Nigeria), fünf in Asien (Bangladesch, China, Indien, Indonesien und Pakistan), zwei in Südamerika (Brasilien und Mexiko), eines in Nordamerika (U.S.A.) und eines in Europa (Russland). Markantes Bevölkerungswachstum in Afrika In Nigeria, dem gegenwärtig siebtgrössten Land der Welt ist das Bevölkerungswachstum am stärksten. Die UN erwartet, dass Afrika in den nächsten 35 Jahren rund die Hälfte zum Wachstum der Weltbevölkerung beitragen wird. Bis 2100 wird sich die Bevölkerung voraussichtlich in 28 afrikanischen Staaten verdoppeln. In den folgenden 10 Ländern in Afrika wird sich die Bevölkerung in diesem Zeitraum mehr als verfünffachen: Angola, Burundi, Demokratische Republik Kongo, Malawi, Mali, Niger, Somalia, Uganda, Tansania und Sambia. Bereits 2022 wird die Bevölkerungszahl in Indien grösser sein als jene in China. 2050 werden in Nigeria mehr Menschen leben als in den Vereinigten Staaten von Amerika. Nigeria wird zu diesem Zeitpunkt zum Land mit der drittgrössten Bevölkerungszahl auf der Welt. Nach Angaben der UN wird sich das weltweite Bevölkerungswachstum im Zeitraum von 2015 bis 2050 auf folgende 9 Staaten konzentrieren: Indien, Nigeria, Pakistan, Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Tansania, U.S.A., Indonesien und Uganda Im Jahr 2050 erwartet das UN-Projekt, dass in folgenden sechs Ländern mehr als 300 Millionen Menschen leben werden: China, Indien, Indonesien, Nigeria, Pakistan und die U.S.A. Die Alterung der Bevölkerung nimmt zu In den kommenden Jahrzehnten stellt das Altern der Bevölkerung neben dem Bevölkerungswachstum die grösste demografische Herausforderung dar. 2050 werden in Europa 34% der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein. 2015 leben in Südamerika, der Karibik und in Asien 11-12% über 60 Jahre alte Menschen. In diesen drei Region werden es 2050 je rund 25% sein. Afrika hat eine junge Bevölkerung Afrika verfügt von allen Kontinenten über die jüngste Bevölkerung. Heute sind in Afrika rund 5% der Bevölkerung über 60-jährige Menschen. 2050 werden es 9% sein. In Afrika sind heute 41% der Bevölkerung unter 15 Jahren alt. Die Bevölkerungsgruppe der 15 bis 24 Jahre alten Menschen umfasst weitere 19%. In Südamerika und der Karibik leben heute 26% unter Fünfzehnjährige, in Asien 24%. In diesen drei Region leben heute rund 2,8 Milliarden junge Leute unter dem 25. Altersjahr. 2050 wird die Altersgruppe der 15-25-jährigen Menschen in Südamerika und der Karibik je 17% umfassen, jene in Asien 16%. Vorerst steigende Lebenserwartungen auf allen Kontinenten In den ärmsten Staaten dieser Erde hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt von 56 Jahren (im Zeitraum von 2000 - 2005) auf 62 Jahre (2010-2015) um 6 Jahre erhöht. Im Rest der Welt hat sich die Lebenserwartung von 2000 bis 2015 um rund 3 Jahre verlängert. Die UN geht davon aus, dass sich in den nächsten Jahrzehnten die Lebenswartung je nach Region und Einkommensklasse, in welcher die Menschen leben, weiter vergrössern wird. Ab 2045 sagt die UN einen markanten Rückgang der Lebenserwartung voraus. UN-Prognose: Ausserordentliches Bevölkerungswachstum für die Schweiz Die Schweiz hat im den vergangenen Jahrzehnten eine bemerkenswerte Bevölkerungsentwicklung erlebt. In diesem flächenmässig kleinen Land, in welchem sich aus topografischen Gründen die Mehrheit der Bevölkerung auf nur 30% der Staatsfläche (Fläche: 41'285 km2) verteilt, hat sich die Einwohnerzahl nach den UN-Angaben von 1950 bis 2015 um rund 77% von 4,5 auf 4,7 auf 8,3 Millionen (+ 3,6 Millionen Einwohner) erhöht. Nach den Vorhersagemodellen von UN DESA haben von den westlichen Industriestaaten nur die Schweiz und die U.S.A. in kommenden Jahrzehnten eine markante Bevölkerungszunahme zu erwarten. Die Bevölkerung in den flächenmässig grösseren Nachbarländern Österreich (Fläche: 83'879 km2) und Deutschland (Fläche: 357'340 km2) nahm im gleichen Zeitraum um 23% (+ 1,6 Millionen Einwohner) bzw. 15,5% (+ 10,9 Millionen Einwohner, inkl. Eingliederung der ehemaligen DDR) zu. Gemäss der Modellprognose «Mittel» von UN DESA wird die Bevölkerungsdichte der Schweiz von heute 201 E./km2 bis 2050 auf 254 E./km2 zunehmen. Das Schweizerische Mittelland, welches rund 30% der Landesfläche ausmacht, entwickelt sich schrittweise zu einem schweizerischen «Hong Kong», der autonomen Stadtprovinz im Südosten der Volksrepublik Chinas. In Österreich wird sich die Bevölkerungsdichte von heute 104 E./km2 auf 107 E./km2 im Jahr 2050 entwickeln. Für Deutschland sieht die Zukunftsprognose gar eine Abnahme der Bevölkerungsdichte von heute 232 E./km2 auf 214 E./km2 im Jahr 2050 vor. Sollte die UN-Prognose zutreffen, wäre die Schweiz 2050 wesentlich dichter besiedelt als Deutschland oder Österreich. UN DESA musste in der Vergangenheit seine Prognose immer wieder revidieren. Politische, wirtschaftliche und demografische Entwicklungen veränderten im Laufe der Zeit die Parameter, welche die Modellrechnungen beeinflussen. So musste UN DESA die Bevölkerungsentwicklung für die Schweiz nach oben korrigieren. In den vergangenen Jahren betrug die Nettozuwanderung für die Schweiz ausserordentliche 70'000 bis 100'000 Menschen pro Jahr. Dieser Zuwachs hat sich nun in den neuen UN-Prognosen niedergeschlagen. Allerdings kämpft die Schweizer Wirtschaft 2015 mit der Stärke des Schweizer Frankens, welcher die Exporte in wichtige Abnehmerländer verteuerte. Die dunkeln Wolken, welche 2015 über der Schweizer Wirtschaft heraufziehen, werden den Arbeitsmarkt und möglicherweise damit auch die Zuwanderung beeinflussen.
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