Im «Souf» liegt der Grundwasserspiegel rund 20-25 m unter der Erdoboberfläche, welche meistens von einem Sandmeer bedeckt ist.
Die Oasenbauern haben sich entschieden, das trichterförmige Mulden aus dem Erdreich zu graben. Sie haben darauf verzichtet, tief Brunnenschächte zu schaufeln. Die tiefen Brunnenschächte sind einsturzgefährdet. Ausserdem sickert das Wasser nur sehr langsam durch die Dünen aus dem Quartär. Eine Brunnenfülllung dauert unter diesen Umständen sehr lange.
Auf dem Grund der Mulde legten sie ihre Oasengärten an. Ihre kleinen Felder lagen jetzt näher beim Grundwasserspiegel. Das Grundwasser fliesst jetzt schneller in die bei ihren Beeten angelegten Brunnenschächte, weil sie mit dieser Methode eine breitere Grundwasserschicht anzapfen können.
Das Grundwasser fliesst aus den Chotts von Meroune in die Region desSoufs.
Das «Souf» liegt mitten in einer Dünenlandschaft («Erg»), wo ein regelmässiger Wüstenwind «Barchane» (Sicheldünen) über die Erdoberfläche treibt. Der Sand rieselt fortwährend in die Bewässerungstrichter.
Vor allem im Frühling verstärkt sich der «Bahri», ein Ostwind mit vielen Sandstürmen. Auch der «Chéhili», ein kräftiger, heisser Wind aus Süden, zwingt die Oasenbauern zur Mehrarbeit. Sie haben die Trichterränder mit zahlreichen Palmwedelhecken versehen, welche die Sandverfrachtung verlangsamen. Trotzdem sind die Bauern ständig damit beschäftigt, Sand aus dem Trichtergrund in Ledersäcke abzufüllen und diese mit Eseln aus dem Trichter zu schaffen. Den Kampf gegen den Sand können sie allerdings nie erfolgreich beenden. |