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Nordafrika
Die Ghouts im Souf in Algerien

Bewässerung der Oasengärten

«Ghouts» nennt man die trichterförmig angelegten Palmenhaine, welche im algerischen Souf häufig anzutreffen sind. Das «Souf» liegt in der algerischen Wüste in der Region um die Oase «El Oued».

Im «Souf» liegt der Grundwasserspiegel rund 20-25 m unter der Erdoboberfläche, welche meistens von einem Sandmeer bedeckt ist.

Die Oasenbauern haben sich entschieden, das trichterförmige Mulden aus dem Erdreich zu graben. Sie haben darauf verzichtet, tief Brunnenschächte zu schaufeln. Die tiefen Brunnenschächte sind einsturzgefährdet. Ausserdem sickert das Wasser nur sehr langsam durch die Dünen aus dem Quartär. Eine Brunnenfülllung dauert unter diesen Umständen sehr lange.

Auf dem Grund der Mulde legten sie ihre Oasengärten an. Ihre kleinen Felder lagen jetzt näher beim Grundwasserspiegel. Das Grundwasser fliesst jetzt schneller in die bei ihren Beeten angelegten Brunnenschächte, weil sie mit dieser Methode eine breitere Grundwasserschicht anzapfen können.

Das Grundwasser fliesst aus den Chotts von Meroune in die Region desSoufs.

Das «Souf» liegt mitten in einer Dünenlandschaft («Erg»), wo ein regelmässiger Wüstenwind «Barchane» (Sicheldünen) über die Erdoberfläche treibt. Der Sand rieselt fortwährend in die Bewässerungstrichter.

Vor allem im Frühling verstärkt sich der «Bahri», ein Ostwind mit vielen Sandstürmen. Auch der «Chéhili», ein kräftiger, heisser Wind aus Süden, zwingt die Oasenbauern zur Mehrarbeit. Sie haben die Trichterränder mit zahlreichen Palmwedelhecken versehen, welche die Sandverfrachtung verlangsamen. Trotzdem sind die Bauern ständig damit beschäftigt, Sand aus dem Trichtergrund in Ledersäcke abzufüllen und diese mit Eseln aus dem Trichter zu schaffen. Den Kampf gegen den Sand können sie allerdings nie erfolgreich beenden.

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Sicheldünen oder Barchane

Die Siedlungen wurden im Westen der «Ghouts» angelegt. Hier sind sie vor den Sandstürmen der Ostwinde etwas besser geschützt. Trotzdem schieben sich immer wieder Barchane in die Nähe der Siedlungen. Die Sandhaufen müssen in mühsamer Handarbeit abgetragen und in den Westen der Siedlung transportiert werden. An einigen Orten versinken die Siedlungen trotz allen Bemühungen ganz langsam im Sand. Diese Siedlungen werden aufgegeben.

Text: RAOnline
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