Statistik Schweiz: Bildung
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Schweiz Statistik - Bildung
Schülerzahlen Prognosen 2006 - 2017
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Thema: Staatskunde - Statistiken Schweiz
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Statistik Schweiz-Bildungsszenarien
Szenarien 2006-2017: Vorschule, obligatorische Schulen und nachobligatorische Schulen
Starke Zunahme der Studierenden an den Hochschulen gegen 2012
Das Bundesamt für Statistik (BFS) stellt seine neusten Szenarien für das gesamte Bildungssystem vor. In den kommenden Jahren dürften die folgenden wesentlichen Entwicklungen zu erwarten sein: Wiederanstieg der Schülerzahlen auf der Vorschulstufe ab 2009 (ab 2013 auch auf der Primarstufe); kontinuierlicher Rückgang der Anzahl Schülerinnen und Schüler auf der Sekundarstufe (-10% auf der Sekundarstufe I und -7% auf der Sekundarstufe II von 2007 bis 2017); deutlicher Anstieg der Zahl der Studierenden an den Hochschulen (200'000 Studierende gegen 2012; +13% im Vergleich zu 2007).

Was die Lehrkräfte anbelangt, werden die Pensionierungen auf der Ebene der obligatorischen Schule voraussichtlich stark zunehmen und die Gesamtzahl der Abgänge im Verlauf der nächsten zehn Jahre um 10 Prozent ansteigen lassen. Bis 2011 wird auch eine grosse Zahl der Professorinnen und Professoren der universitären Hochschulen in den Ruhestand treten (pro Jahr eine Pensionierung auf 30 Professoren).

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universitären Hochschulen Primarschule-Sekundarstufe I Sekundarstufe II
Szenarien - Methoden Diagramme

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200'000 Studierende an den Hochschulen bis 2012
Die wichtigste Neuerung des kommenden Studienjahres ist die allgemeine Einführung der Masterstudiengänge an den Fachhochschulen (FH). Die tatsächliche Entwicklung der Zahl der Studierenden in diesen Masterstudiengängen ist noch ungewiss, doch es können zwei Möglichkeiten in Betracht gezogen werden.

Im ersten Fall halten sich die übertritte nach dem FH-Bachelor zum FH-Master in Grenzen, und die Zahl der Studierenden auf der Masterstufe erreicht mittelfristig einen Stand von 8000.

Im zweiten Fall erfolgen mehr Übertritte vom FH-Bachelor zum FH-Master, was in etwa den Verhältnissen entspräche, die beispielsweise in Deutschland herrschen. In diesem Fall würde die Zahl der Masterabschlüsse im Zeitraum 2010 bis 2017 auf einem Niveau von 10'000 bis 12'000 liegen.

Die Zahl der Studierenden an den Schweizer Hochschulen dürfte im Studienjahr 2008/2009 um etwa 5000 steigen und so ein Niveau von 182'500 erreichen (universitäre Hochschulen (UH): +2500, FH und pädagogische Hochschulen: +2500). Gegen 2012 wird voraussichtlich das Niveau von 200'000 Studierenden erreicht. Auf Grund der demografischen Entwicklung, der festgestellten Entwicklungen auf der Sekundarstufe II und der Attraktivität der Masterstudiengänge für Studierende aus dem Ausland dürfte die Zunahme der Studierenden an den UH mindestens bis 2012 anhalten (durchschnittlich +2,2% bis +2,4% pro Jahr).

Die zunehmende Internationalisierung der UH wird selbstverständlich auch die Doktorandenstufe und die Professorenschaft betreffen. So dürfte der Anteil der ausländischen Professorinnen und

Professoren ab 2011 über 50 Prozent betragen. Die Anzahl Pensionierungen der Professorinnen und Professoren der UH dürfte bis 2011 weiterhin auf einem hohen Niveau liegen (durchschnittlich eine Pensionierung auf 30 Professoren pro Jahr, ab 2013 eine Pensionierung auf 40 Professoren).

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Ende der Abnahme der Schülerzahlen in der Primarschule in fünf Jahren
Von 2003 bis 2007 stieg die Geburtenzahl wieder an, und gemäss dem 2008 aktualisierten Referenzszenario zur demografischen Entwicklung könnte dieser Trend in den kommenden Jahren anhalten. Demzufolge dürften die Schülerbestände auf der Vorschulstufe bis mindestens 2013 ansteigen.

Im Vergleich zu 2007 wird der Anstieg mindestens 7 Prozent betragen. Falls jedoch bis 2013 für alle Kinder ab vier Jahren ein Vorschulbesuch von zwei Jahren Dauer eingeführt wird, wird die Zunahme 14 Prozent betragen.

Auf der Primarstufe werden die Schülerzahlen bis 2012 voraussichtlich noch zurückgehen (2007 bis 2012: -4% bis -5%). Anschliessend dürften sie auf Grund der demografischen Entwicklung und der möglichen Herabsetzung des Eintrittsalters für die Primarstufe wieder zunehmen (2013 bis 2017: ca. +3%).

Auf der Sekundarstufe I wird die Anzahl Schülerinnen und Schüler in den kommenden zehn Jahren wahrscheinlich kontinuierlich sinken (2007 bis 2017: -10%). Es ist davon auszugehen, dass auf allen Stufen grosse regionale Unterschiede zu verzeichnen sein werden.

Was die Lehrerschaft anbelangt, ist damit zu rechnen, dass eine schrittweise Zunahme der Pensionierungen von Lehrkräften der beiden Stufen erfolgen und damit die jährliche Zahl der Abgänge um 10 Prozent ansteigen wird. Ausserdem wird sich auch die erwartete Trendwende bei den Schülerzahlen der Primarstufe auf die Rekrutierung der Lehrkräfte auswirken. Insgesamt wird der Bedarf an neuen Lehrkräften für die Primarstufe ab 2010 voraussichtlich ansteigen und könnte ab 2014 um 20 Prozent über dem derzeitigen Wert liegen. Auf der Sekundarstufe I wird der Bedarf an neuen Lehrkräften wahrscheinlich auch künftig auf dem derzeitigen Niveau liegen.

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Sekundarstufe II: ein deutlicher, aber uneinheitlicher Rückgang nach 2008
Die Zahl der Eintritte in die Sekundarstufe II dürfte 2008 mit 129'000 Lernenden ihren Höhepunkt erreichen (+0,2% im Vergleich zu 2007). Danach wird voraussichtlich die Abnahme der Zahl der Abgängerinnen und Abgänger der obligatorischen Schule Wirkung zeigen.

Der für den Zeitraum 2008 bis 2017 erwartete Rückgang beträgt insgesamt etwa 11%, wobei er recht uneinheitlich zum Ausdruck kommen dürfte.

Angesichts der in den letzten Jahren festgestellten Tendenzen wie des vermehrten Besuchs von allgemeinbildenden Schulen könnten gewisse Eintretendenbestände verhältnismässig stabil bleiben. So könnten die Erstjahresbestände der gymnasialen Maturitätsschulen in den kommenden zehn Jahren rund 24'000, jene der Fachmittelschulen 5700 und jene der übergangsausbildungen 18'000 betragen. In der Berufsbildung dagegen könnten die Erstjahresbestände bis 2017 auf 68'000 zurückgehen (-16% im Vergleich zu 2008), wobei grosse regionale Unterschiede bestehen dürften.

Die Zahl der Abschlüsse dürfte 2011 ihren Höhepunkt erreichen und sich in der Folge parallel zu den Beständen der Eintritte entwickeln. Bis 2011 wird die Zahl der gymnasialen Maturitäten voraussichtlich über 19'000 (+10% im Vergleich zu 2007) und jene der Berufsmaturitäten rund 12'000 betragen (+8% bis +18% je nach Szenario).

Diagramm
Studierende universitäre Hochschulen bis 2016
Entwicklung Vorschule - oblig. Schule bis 2017
Entwicklung Sekundarstufe II bis 2017
Diagramm

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Szenarien für das Bildungssystem: Methoden, Szenarien und Qualität

Methode
Basis für die Szenarien sind jährliche Vollerhebungen des BFS. Die Berechnungen erfolgen auf Grund einer fein gerasterten Modellierung der Ströme im Bildungssystem. Nach der Modellierung der Ströme, welche automatisch auch die Berücksichtigung der demografischen Faktoren bedeutet, wird die Entwicklung bestimmter Faktoren modelliert, und es werden Hypothesen formuliert.

Bei laufenden Reformen (Bologna-Erklärung, neues Berufsbildungsgesetz, HarmoS oder Einführung der Masterstudiengänge an den FH) wird eine spezifische Modellierung vorgenommen, um die Auswirkungen dieser Reformen so realitätsnah wie möglich zu simulieren.

Was das Personal anbelangt, werden für die Verknüpfung zwischen der Gesamtzahl der Professorinnen und Professoren oder der Lehrkräfte und der Gesamtzahl der Studierenden oder der Schülerinnen und Schüler vereinfachte Hypothesen aufgestellt (Modell mit konstanter Nachfrage oder Modell mit konstantem Betreuungsverhältnis). Schliesslich wird die Hypothese aufgestellt, dass in den kommenden Jahren die Fluktuationsrate der Professorinnen und Professoren und der Lehrkräfte nach Alter konstant bleiben wird.

Szenarien
Um der Komplexität des Bildungssystems, den ungewissen und teilweise beobachteten Entwicklungen und den laufenden Reformen gerecht zu werden, werden mehrere Szenarien erarbeitet. In der Regel wird mit zwei Arten von Szenarien gearbeitet: «neutral» oder «Tendenz». Im Fall des Szenarios «neutral» werden die tendenziellen Entwicklungen nicht oder nur für einen sehr kurzen Zeitraum fortgeschrieben. Somit sind sie vor allem ein Ausdruck der aktuellen Ströme im Bildungssystem. Das Szenario «Tendenz» beruht hingegen auf der Annahme, dass sich die beobachteten Tendenzen und möglichen Auswirkungen der Wirtschaftslage für die Dauer des gesamten Prognosehorizonts fortsetzen. Kurz zusammengefasst unterscheidet sich das Szenario «Tendenz» vom Szenario «neutral» dadurch, dass beim ersteren von den folgenden Entwicklungen ausgegangen wird:

zunehmende Tertiarisierung der Gesellschaft;

Zunahme der allgemeinbildenden Bildungsgänge zu Lasten der Berufsbildung;

zunehmende Fortsetzung der Ausbildung an einer FH nach dem Erwerb der Berufsmaturität (insbesondere bei den Frauen);

zunehmende Fortsetzung des Studiums auf der FH-Masterstufe;

Aufholprozess der Frauen auf allen Ebenen;

zunehmende Internationalisierung der UH.

Für die Vorschule und die obligatorische Schule wurden zudem zwei Szenarien zu den möglichen Auswirkungen des neuen HarmoS-Konkordats auf die Schülerzahlen erarbeitet. «Szenario Konvergenz I»: übergang zu einer Vorschulbesuchsdauer von zwei Jahren bis 2013. «Szenario Konvergenz II»: Zusätzlich zur Konvergenz der Vorschulbesuchsdauer eine Konvergenz beim Eintrittsalter in die Vorschule (4 Jahre, Stichtag 30. Juni).

Unsicherheiten
Abweichungen zwischen den Prognosen und den Beobachtungen werden regelmässig im Detail geprüft. Die festgestellten Abweichungen sind in der Regel während einem bis drei Jahren nach den letzten Beobachtungen stabil und liegen vielfach unter 1% (z. B.: 0,2% nach einem Jahr bei der Zahl der Schülerinnen und Schüler der obligatorischen Schule, 0,6% bei der Zahl der Lernenden des ersten Jahres der Berufsbildung und 1,2% nach einem Jahr bei der Zahl der Studierenden der UH). Auf der Basis der «tiefen» und der «hohen» Hypothese der Bevölkerungsszenarien 2005-2050 kann die im Zusammenhang mit der Migration bestehende Unsicherheit bezüglich der Schülerzahlen auf mehr oder weniger 2% über einen Zeitraum von zehn Jahren veranschlagt werden.

Revision
Diese Szenarien unterscheiden sich insbesondere im Bereich der Vorschule und der obligatorischen Schule von den früheren Szenarien. Die Berücksichtigung der festgestellten Geburtenzahl bis 2007 und der Aktualisierung 2008 des Referenzszenarios zur demografischen Entwicklung 2005-2050 hat zur Folge, dass die Zahlen für den Vorschulbereich ab 2009 nach oben angepasst werden müssen.

Abgrenzung der Schulstufen
Abgrenzung der Schulstufen gemäss der internationalen Nomenklatur ISCED (International Standard Classification of Education). Vorschulstufe ohne private, nicht subventionierte Vorschulen.

Quelle: BUNDESAMT FüR STATISTIK BFS 2008

Statistiken
Externe Links
Bundesamt für Statistik BfS
Statistik Schweiz Themen Bildungstendenzen
E-Dossier: Bildungslandschaft Schweiz 2007/08
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