Statistik
Schweiz: Wirtschaft
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Statistik Schweiz - Wirtschaft |
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Statistik Schweiz - Wirtschaft |
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Statistik
Schweiz: Wirtschaftsindikatoren - Bruttoinlandprodukt BIP |
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Konjunkturelle
Abkühlung in der Schweiz bei deutlich gestiegenen Risiken für
2009 |
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Bern,
02.10.2008
Konjunkturtendenzen und Prognosen der Expertengruppe Konjunkturprognosen
des Bundes - Herbst 2008
Im
Zuge des verhaltenen weltwirtschaftlichen Umfelds wird sich auch in der
Schweiz die konjunkturelle Verlangsamung fortsetzen. Die Expertengruppe
des Bundes behält ihre bisherige Wachstumsprognose von 1,9% für
2008 sowie 1,3% für 2009 bei, wobei sich die Risiken für 2009
angesichts der Schwächetendenzen in Europa beträchtlich erhöht
haben.
Internationale
Konjunktur
Der
internationale Konjunkturausblick präsentiert sich gedämpft.
Vor allem in Europa hat das Wachstum in vielen Ländern seit dem Frühjahr
stark an Schwung verloren, und eine rasche Erholung zeichnet sich derzeit
nicht ab. In den USA ist trotz expansiv ausgerichteter Wirtschaftspolitik
mit einer anhaltenden Konjunkturschwäche zu rechnen, weil die Korrektur
der im vergangenen Aufschwung stattgefundenen übertreibungen am Immobilienmarkt
und beim privaten Konsum die Wirtschaftsentwicklung auch noch 2009 belasten
dürften. Insgesamt ist sowohl für die EU als für die USA
im laufenden wie im nächsten Jahr mit verhaltenem Wachstum zu rechnen
(gut 1% für 2009), aber nicht unbedingt mit einem weiteren Konjunktureinbruch.
Eine leicht positive Wirkung könnte von den - seit den Mitte Jahr
erreichten Höchstständen - spürbar gesunkenen ölpreisen
ausgehen, weil der damit einhergehende schnellere Teuerungsrückgang
den privaten Konsum stützen und den geldpolitischen Spielraum der
Notenbanken vergrössern dürfte.
Konjunkturprognose
Schweiz
In
der Schweiz hat der Konjunkturmotor seit Anfang 2008 erwartungsgemäss
ebenfalls an Schwung verloren, wobei das Wachstum in den beiden ersten
Quartalen dank des robusten privaten Konsums sowie lebhafter Exporte (vor
allem in die Schwellen- und Entwicklungsländer) noch solide verlief.
In den letzten Wochen und Monaten (insbesondere im September) haben sich
vor allem in der exportorientierten Industrie die Geschäftserwartungen
stark eingetrübt, während in den inlandorientierten Sektoren
die Verschlechterung weniger ausgeprägt war und die Stimmungsindikatoren
mehrheitlich noch nicht auf tiefem Niveau liegen.
Alles
in allem stehen nach Ansicht der Expertengruppe die Konjunkturdaten in
der Schweiz derzeit immer noch - trotz klar erhöhter Risiken - im
Einklang mit der bereits in der letzten Prognose (von Juni 2008) vertretenen
Einschätzung, dass sich die Schweizer Wirtschaft dem ungünstigeren
weltwirtschaftlichen Umfeld zwar keinesfalls entziehen kann, ein ausgeprägter
Konjunktureinbruch jedoch eher unwahrscheinlich ist. Die konjunkturelle
Verlangsamung wird sich in erster Linie über die Exporte vollziehen
und zunehmend auch die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen erfassen.
Hingegen sollte der private Konsum vor dem Hintergrund der noch guten Arbeitsmarktlage
die Konjunktur weiter stützen können. Im Verlauf des nächsten
Jahres dürfte das Wachstum, unter der Voraussetzung einer allmählichen
weltwirtschaftlichen Erholung, langsam wieder anziehen. Im Jahresdurchschnitt
prognostiziert die Expertengruppe weiterhin (wie im Juni) ein BIP-Wachstum
von 1,9% für dieses sowie 1,3% für nächstes Jahr.
Erfahrungsgemäss
dürfte die konjunkturelle Verlangsamung in den kommenden Quartalen
zunehmend Bremsspuren bei der Beschäftigung hinterlassen. Die meisten
Frühindikatoren vom Arbeitsmarkt deuten für die kommenden Monate
auf ein nachlassendes Beschäftigungswachstum hin, nicht aber auf eine
rapide Verschlechterung der Situation. Bei der Arbeitslosigkeit ist der
Rückgang bereits seit Anfang 2008 praktisch zum Stillstand gekommen.
Die Arbeitslosenquote dürfte im Jahresdurchschnitt 2008 2,5% betragen
und sich 2009 leicht auf 2,7% erhöhen. Bei der Teuerung ist mit dem
Wegfall der Erdölpreiseffekte für 2009 eine klare Beruhigung
auf wieder deutlich unter 2% zu erwarten (nach 2,6% 2008).
Konjunkturrisiken
Die
weltwirtschaftlichen Risiken für die weitere Konjunkturentwicklung
in der Schweiz haben sich in den letzten Monaten deutlich erhöht.
Dies betrifft vor allem die stark abgekühlte EU-Konjunktur. Falls
sich dort die Konjunktur auch 2009 nicht wieder erholen würde, wäre
die Schweizer Exportwirtschaft davon stark negativ betroffen. In einem
solchen Fall dürfte das Wachstum 2009 auch in der Schweiz deutlich
unter 1% (im Jahresdurchschnitt) fallen.
Ein
grosser Unsicherheitsfaktor bleibt darüber hinaus die weitere Entwicklung
der Finanzmarktkrise. Ob die angekündigten staatlichen Hilfsmassnahmen
in den USA (unter der Annahme einer Umsetzung) zu einer nachhaltigen Beruhigung
und einem steigenden Vertrauen an den Finanzmärkten beitragen können,
lässt sich derzeit nicht beurteilen. Die noch nicht beendete Immobilienkrise
in den USA sowie in einigen europäischen Ländern und die allgemein
schwächere Weltkonjunktur lassen allerdings darauf schliessen, dass
das internationale Banken- und Finanzmarktumfeld noch länger belastet
bleiben wird und ein Risiko für die Konjunktur weltweit und in der
Schweiz darstellt.
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Quelle:
Staatssekretariat für Wirtschaft SECO Schweiz, Oktober 2008 |
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Grafiken |
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BIP
2006-2008
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BIP
2006-2008: Preis
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BIP
2006-2008: Preis
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BIP
2006-2008: Produktion
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BIP
Prognose 2009
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Bruttoinlandprodukt
BIP
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Das
Bruttoinlandprodukt im 3. Quartal 2008 |
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Bern,
04.12.2008
Das reale Bruttoinlandprodukt der Schweiz (BIP) hat sich im
3. Quartal gegenüber dem 2. Quartal nicht verändert (+0,0%).
Negative Wachstumsbeiträge der Investitionen wurden durch positive
Impulse der Handelsbilanz und des privaten Konsums kompensiert. Gegenüber
dem entsprechenden Vorjahresquartal stieg das reale BIP im 3. Quartal 2008
um 1,6%.
Die
Ausgaben der privaten Haushalte nahmen um 0,3% zu. Dabei wurden für
Möbel und Haushaltsgeräte, Verkehr, Freizeit und Bekleidung grössere
Ausgaben getätigt als im letzten Quartal. Hingegen waren die Ausgaben
für Wohnen, Energie und Gesundheit rückläufig. Die Konsumausgaben
des Staates legten um 0,7% zu.
Die
Gesamtinvestitionen sind um 1,4% geschrumpft. Dabei sanken sowohl die Bauinvestitionen
(-0,9%) und etwas stärker die Ausrüstungsinvestitionen (-1,8%).
Bei den Ausrüstungsinvestitionen waren vor allem die Rubriken Fahrzeuge
und Geräte der Elektrizitätserzeugung für den Rückgang
verantwortlich.
Die
Exporte von Waren und Dienstleistungen nahmen mit 1,2% zu. Dabei stiegen
die Ausfuhren von Dienstleistungen mit 1,7% stärker an als die Warenexporte
(+1,0%). Unter Ausklammerung der Wertsachen resultierte für die Warenexporte
ein leichter Rückgang um 0,6%. Ebenfalls rückläufig waren
die Importe von Waren und Dienstleistungen (-0,7%). In ähnlichem Ausmass
gingen auch die Wareneinfuhren zurück (-0,8%), während die Importe
von Dienstleistungen mit 0,2% nur geringfügig zunahmen.
Produktionsseitig
wurde die Wertschöpfung im Bereich Handel, Gastgewerbe, Verkehr und
Nachrichtendienste im 3. Quartal 2008 um 1,2% gesteigert. Auch der durch
die Industrie dominierte Sektor (+0,8%), der durch öffentliche Dienstleistungen
geprägte Bereich (+0,6%) sowie die Landwirtschaft (+0,5%) verzeichneten
Wertschöpfungszunahmen. Im Gegensatz dazu schrumpfte die Wertschöpfung
des durch Finanzmarktdienste geprägten Sektors
(-1,7%)
zum dritten aufeinanderfolgenden mal und auch das Baugewerbe verzeichnete
eine Einbusse von 0,2%.
Der
Deflator des Bruttoinlandprodukts nahm im Vergleich zum entsprechenden
Vorjahresquartal um 2,0% zu, womit die BIP-Teuerung wieder deutlich unter
den jüngsten Höchststand (+2,8% im 2. Quartal 2008) gefallen
ist. Auch der Konsumdeflator verzeichnete einen Anstieg um 2,0%. Demgegenüber
stagnierten die Preise für Ausrüstungsgüter gegenüber
dem Vorjahresquartal während die Baupreise ihren nun seit mehr als
zwei Jahren andauernden Höhenflug mit einem Plus von 4,0% fortsetzten.
Im Aussenhandel stiegen die Exportpreise um 2,0% und diejenigen importierter
Güter und Dienstleistungen legten gar um 3,4% zu.
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Quelle:
Staatssekretariat für Wirtschaft SECO Schweiz, Dezember 2008 |
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Bruttoinlandprodukt
(BIP)
Das
BIP ist die Summe aller durch Produktion von Waren und Dienstleistungen
erzielten Wertschöpfungen. Es basiert auf dem Inlandkonzept, d.h.
umfasst alle auf dem Gebiet der Schweiz produzierten Güter, unabhängig
vom Wohnort bzw. Firmensitz. Das BIP wird berechnet nach dem Produktionsansatz,
indem vom Gesamtwert der produzierten Waren und Dienstleistungen die Vorleistungen,
also der Wert vor der Produktion, abgezogen werden. Weiter müssen
die indirekten Steuern (Mehrwertsteuer) und die Nettoeinfuhrabgaben dazugezählt
werden. Alternativ lässt sich das BIP nach dem Verwendungsansatz darstellen,
d.h. als Summe aller Ausgabenkomponenten (Konsum, Investitionen, Exporte
minus
Importe) bei der Verwendung der Einkommen durch die privaten und öffentlichen
Haushalte sowie die Unternehmen.
Bruttosozialprodukt
(BSP)
Ist
das Bruttoinlandprodukt zuzüglich den Leistungen, die von Inländern
im Ausland erbracht werden, und abzüglich den Leistungen, die von
Ausländern im Inland erbracht werden.
Volkseinkommen
Summe
aller Einkommen, die im Laufe eines Jahres in einer Volkswirtschaft verdient
worden sind.
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