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Arealstatistik der Schweiz 1994-2006 |
Mehr Siedlungsflächen und Weiden, weniger Äcker
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Das Siedlungswachstum im Westen und Nordwesten der Schweiz hat sich von 12 Prozent in der Beobachtungsperiode 1982-1994 auf 9 Prozent in jener von1994-2006 abgeschwächt. Auf die Schweiz hochgerechnet wurden in 12 Jahren auf 264 km2 neue Siedlungen gebaut. Dies entspricht nahezu der Fläche des Kantons Nidwalden oder gut 0,6 Prozent der Landesfläche. Der Zuwachs geht vorwiegend auf Kosten von Landwirtschaftsflächen. Dies sind aktuelle Teilergebnisse der dritten Erhebung der Arealstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS), die neu auch die Kantone Zürich, Zug und Schaffhausen einschliessen.
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In den bereits ausgewerteten 16 Kantonen hat die Siedlungsfläche innerhalb von 24 Jahren um393 km2 zugenommen. Ihr Anteil an der Gesamtfläche stieg damit von 8,8 Prozent auf 10,8 Prozent. Die neuen Siedlungsflächen waren früher zu 39 Prozent Ackerland, 28 Prozent Naturwiesen,13 Prozent Obstbau, Rebbau, Gartenbau und 9 Prozent Weiden. 52 Prozent der neuen Siedlungsflächen sind Gebäudeareal (Gebäude und Umschwung), 17 Prozent Verkehrsflächen und 14 Prozent besondere Siedlungsflächen (Baustellen, Abbau, Deponie sowie Ver- und Entsorgungsanlagen).
Die Auswertungen der Arealstatistik sind inzwischen für 16 Kantone oder knapp die Hälfte der Schweiz im Westen und Nordwesten des Landes abgeschlossen. Sie erlauben statistisch gesicherte Aussagen zum Wandel der Bodennutzung und Bodenbedeckung über zwei Zeitintervalle (1982-1994 und 1994-2006).
Langsameres Siedlungswachstum
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Die Abschwächung des Siedlungswachstums zwischen den Beobachtungsperiode 1982-1994 und 1994-2006 lässt sich in allen 16 Kantonen beobachten. Eine Ausnahme ist der Kanton Zürich, in dem der Zuwachs mit 8,9 Prozent in der ersten Periode bzw. 8,6 Prozent in der zweiten nahezu gleich geblieben ist. Deutlich abgeschwächt hat sich das Wachstum des Industrie- und Gewerbeareals (von 21,1% auf 8,1%), etwas weniger beim Gebäudeareal (von 16,7% auf 11,9%) und bei den Verkehrsflächen (von 8,6% auf 5,6)%.
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Ungebremst hoch blieb die flächenmässige Zunahme bei den Erholungs- und Grünanlagen mit gut 15 Prozent in beiden Perioden. Zum Wachstum der Erholungsanlagen haben insbesondere auch die Golfplätze beigetragen. Deren Fläche hat sich im zweiten Zeitintervall fast verdreifacht und beträgt nun 18,7 km2.
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Strukturwandel in der Landwirtschaft
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Das Wachstum der Siedlung geht vor allem auf Kosten der Landwirtschaftsflächen, die in den vergangenen 24 Jahren im beobachteten Raum um 420 km2 oder durchschnittlich 17,5 km2 pro Jahr abnahmen. Ihr Anteil an der Gesamtfläche sank damit von 46 Prozent auf 44 Prozent. Entsprechend dem langsameren Siedlungszuwachs in der zweiten Beobachtungsperiode hat sich auch der Verlust von Landwirtschaftsflächen verlangsamt. Von 1982 bis 1994 betrug er 2,7 Prozent oder 20,8 km2 pro Jahr und von 1994 bis 2006 noch 1,9 Prozent oder 14,2 km2 pro Jahr. Begleitet war diese Entwicklung von Verschiebungen innerhalb der landwirtschaftlichen Nutzungskategorien: Die Umnutzung von Ackerland hat sich vom ersten zum zweiten Intervall gut verdoppelt (6,8 resp. 14,9 km2 pro Jahr). Als Folge davon haben auch die Weiden im zweiten
Gut geschützte Waldfläche
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Obwohl der Wald gut 28 Prozent der Gesamtfläche der Schweiz bedeckt, hat sich dessen Fläche wenig verändert. Grund dafür ist der strenge gesetzliche Schutz des Waldes seit Anfang des20. Jahrhunderts. Der bilanzierte Verlust von gut 9,0 km2 durch neue Siedlungsflächen wurde durch den etwa gleichen Zuwachs auf Landwirtschaftsflächen in der Dauersiedlungszone wieder kompensiert. Dies zeigt eindrücklich die Wirkung des Waldgesetzes, das für bewilligte Rodungen (etwa für Nationalstrassen) eine Kompensation der Waldfläche durch Aufforstung verlangt.
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Die Waldfläche wächst vor allem in höheren Lagen auf Alpweiden, Gehölzen und verbuschten Flächen, wo die landwirtschaftliche Nutzung aus wirtschaftlichen Gründen oft aufgegeben wird.
Periodische Veröffentlichung der neusten Resultate
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Nach einer Methodenrevision (u.a. Umstellung von der analogen zur digitalen Bildbetrachtung, getrennte Erhebung von Bodennutzung und Bodenbedeckung) werden in der dritten Erhebungsrunde der Arealstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) mit Luftbildern von 2004 (Westschweiz) bis 2009 (Graubünden) auch die Daten der beiden früheren Arealstatistiken (1979/85, 1992/97) überarbeitet. Dadurch bleiben die Resultate aller drei Erhebungsrunden vollständig vergleichbar und bilden eine Zeitreihe mit einem Intervall von 12 Jahren.
Die nun vorliegenden Resultate beschreiben den aktuellen Zustand und den Wandel im Westen und Nordwesten der Schweiz. Der Perimeter umfasst die 16 Kantone ZH, BE, LU, OW, NW, ZG, FR, BS, BL, SO, SH, AG, VD, NE, GE und JU mit insgesamt 20’041 km2 oder 48,8% der Gesamtfläche der Schweiz, mit angrenzenden Gebieten der Nachbarkantone sogar 24’193 km2 bzw. 58,6% der Landesfläche.
Aktuelle Resultate der laufenden Erhebung der Arealstatistik werden je nach Arbeitsfortschritt zweimal pro Jahr in Form von Tabellenauswertungen und Geodaten publiziert.
Waldmischungskategorien - Klassifikationen
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Die Arealstatistiken 1979/85 und 1992/97 liefern dank identischer Erhebungsmethode und permanenten Stichprobenpunkten nicht nur zuverlässige Daten über die Fläche der Bestockungen sondern auch solche zur Entwicklung der Bodennutzung. Durch die Trennung von Normalwald und aufgelöstem Wald erlauben sie auch Aussagen über die Dichte der Bestockung sowie über eine eventuelle landwirtschaftliche Unternutzung des Waldes. Sie weisen neben dem Gebüschwald auch Aufforstungen aus und in einer separaten Nutzungskategorie werden zusätzlich Waldschadenflächen ausgeschieden.
Ein Vergleich mit anderen europäischen Bodennutzungsstatistiken zeigt jedoch, dass Waldflächen häufig auch nach dem Mischungsgrad (Nadelwald, Mischwald, Laubwald) unterteilt werden. Diese drei Waldkategorien sind beispielsweise in der ECE (Economic Commission for Europe) Standard Statistical Classification of Land Use enthalten.
1996 hat das Bundesamt für Statistik ein Projekt unter der Bezeichnung «Walddifferenzierung der Arealstatistik mit digitalen Satellitendaten» begonnen, welches einerseits zum Aufbau einer soliden Erfahrungs- und Wissensbasis auf dem Gebiet der digitalen Fernerkundung und der Nutzung von Satellitendaten für statistische Zwecke beitragen sollte. Andererseits sollten dessen Resultate die Arealstatistik der Schweiz um eine quantitative, statistisch abgesicherte und geographisch differenzierte Unterscheidung von Laub-, Misch- und Nadelwald ergänzen. Um den unterschiedlichen Benützeranforderungen bestmöglich entgegenzukommen, wurden zudem auf der Grundlage von Landsat-TM-Satellitenbildern aus den Jahren 1990/92 zwei gesamtschweizerische Datensätze erzeugt, welche den Wald in Nadel-, Nadelmisch-, Laubmisch- und Laubwald unterteilen.
Vier Wald-Kategorien: |
Nadelwald (90-100% Nadelwaldanteil),
Nadelmischwald (50-90% Nadelwaldanteil),
Laubmischwald (10-50% Nadelwaldanteil) und
Laubwald (0-10% Nadelwaldanteil). |
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Arealstatistik der Schweiz: Diagramme und Tabellen
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