Statistiken über die Schweiz: Wirtschaft
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Thema: Staatskunde - Statistiken Schweiz
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Wirtschaft - Anteil der wirtschaftlich wichtigsten Region am nationalen BIP

Die Schweizer Föderalismusvariante hat international kein Pendant. Kein Land ist so kleinräumig strukturiert und gewährt seinen Gebietskörperschaften so viele Kompetenzen wie die Schweiz. Im OECD-Dezentralisierungsindex nehmen die schweizerischen Gebietskörperschaften mit einem Anteil von rund 35 Prozent an den gesamten Staatseinnahmen und 60 Prozent an den Ausgaben einen absoluten Spitzenplatz ein .

Kantone und Gemeinden sind zudem sehr klein; ein Kanton ist im Schnitt rund 3-mal kleiner als ein französisches Département oder 80-mal kleiner als ein deutsches Bundesland .

Weder Dezentralisierung noch Kleinräumigkeit sind für sich allein genommen problematisch, wie das dezentralisierte Kanada oder das kleinräumige Frankreich deutlich machen. Doch bezüglich der Kombination von Dezentralisierung und Kleinräumigkeit ist die Schweiz ein Sonderfall. Das wirtschaftliche und soziale Leben des 21. Jahrhunderts beruht auf einer Raumgliederung des 19. Jahrhunderts.

Die grossen Schweizer Wirtschaftsregionen - wie sie von uns definiert wurden - sind heute weit bedeutender, als es die nach Gebietskörperschaften aufgebaute offizielle Statistik unterstellt. Sie wären durchaus mit europäischen Nachbarregionen vergleichbar. Doch durch die politisch-administrativen Grenzen sind sie stärker zerschnitten als in jedem anderen Land.

Das Auseinanderfallen von politischer und wirtschaftlicher Organisation des Raumes ist zu einem der auffälligsten Merkmale des schweizerischen Föderalismus geworden. Die weltweiten Trends zur Regionalisierung, wie etwa die Konzentration wirtschaftlichen Wachstums in grossen Metropolitanregionen, laufen dem dezentralen, ausgleichsträchtigen Gefüge der Schweiz entgegen und erschüttern deren föderalistische Institutionen heftiger als etwa jene der USA, Kanadas oder Deutschlands.

Die Schweiz beschäftigt sich, wie andere föderalistische Staaten auch, mit schleichender Zentralisierung und zunehmender Finanzverflechtung, doch zusätzlich hat sie sich mit regionalen Doppelspurigkeiten, einem abgeschotteten Binnenmarkt, einer im internationalen Vergleich ausserordentlich hohen regionalen Umverteilung und einem intransparenten Zusammenarbeitsgeflecht herumzuschlagen. Fragmentierung bremst nicht nur das Wachstum, sondern sie kann unter Umständen die Vorteile der föderalistischen Strukturen gar unterlaufen.

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Die Schweiz der sechs Metropolitanregionen

Die Schweiz besteht heute aus sechs grossen Metropolitanregionen, definiert als urbanisierte Räume mit jeweils mehr als einer halben Million Einwohner. Dies ist das Ergebnis einer empirischen Untersuchung auf der Grundlage der hypothetischen Frage: Wie sähe die Schweiz aus, wenn sie nicht in Kantone, sondern in so genannte funktionale Regionen eingeteilt wäre? Eine funktionale Region entspricht der räumlichen Einflusssphäre einer staatlichen oder privaten Aufgabe (einer «Funktion ») oder einer anderen Form starken räumlichen Zusammenhalts. In der Regel entsprechen funktionale Regionen den regionalen Arbeitsmärkten und sind über die Pendlereinzugsgebiete abgegrenzt. Funktionale Regionen stellen somit die grossen Wirtschafts- und Lebensräume der Mehrheit der Schweizer Bevölkerung dar.

Die Einteilung der Schweiz in grosse funktionale Regionen beziehungsweise Wirtschaftsräume liefert einige interessante Anhaltspunkte:

Jede Metropolitanregion erstreckt sich über mehrere Kantone; die Region Zürich zum Beispiel umfasst Gebiete aus elf Kantonen. Zugleich werden gewisse Kantone auf mehrere Metropolitanregionen aufgeteilt; so teilen die Regionen Basel, Bern und Zürich gewissermassen den Kanton Aargau unter sich auf. Die Karte zeigt anschaulich das Auseinanderfallen der wirtschaftlichen und der politischen Gliederung der Schweiz. Die grossen Wirtschaftsräume sind nicht nur grösser als die Kantone, sondern verlaufen auch mehr oder weniger diametral zu deren Grenzen.
Mit einem Anteil von mehr als einem Drittel des gesamten Bruttoinlandprodukts (BIP 2003: 420 Milliarden Schweizer Franken) wird die wirtschaftliche Entwicklung des Landes von der Metropolitanregion Zürich dominiert. Rund 14 Prozent steuert die Metropolitanregion Bern bei, knapp 12 Prozent das Schweizer Teilgebiet der Metropolitanregion Basel, 16 Prozent Genf und Lausanne zusammen. Insgesamt werden 84 Prozent der Wirtschaftsleistung in metropolitanen Gebieten geschaffen .
die Schweiz ist ein urbanes Land.
Mit Ausnahme von Bern reichen alle Metropolitanregionen über die Landesgrenze hinaus. In der Region Basel lebt der grössere Teil der Bevölkerung sogar jenseits der Staatsgrenzen. Die schweizerische Föderalismusdiskussion bekommt damit eine europäische Dimension .
ohne Zusammenarbeit mit dem Ausland bleibt eine metropolitanweite Politik nur Stückwerk.
Quelle: Avenir Suisse 2005
Kanton Zürich Raumentwicklungsstrategie
Raumordnungskonzept für den Metropolitanraum Zürich (Metro-ROK)

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