Im Jahr 2006 belief sich der Medianlohn in der Schweiz auf 5674 Franken. Dies bedeutet, dass die eine Hälfte der Löhne über und die andere Hälfte unter diesem Wert lag. Der Anteil der Tieflohnstellen ist seit 2000 kontinuierlich gesunken. An Arbeitsplätzen mit einem niedrigen Anforderungsniveau waren die Löhne der ausländischen Arbeitnehmenden im Durchschnitt tiefer als diejenigen ihrer Schweizer Kollegen und Kolleginnen. Die Kaderlöhne weisen je nach Wirtschaftszweig deutliche Unterschiede auf, und die Saläre der Topmanager sind insbesondere in Branchen mit hoher Wertschöpfung stark gestiegen. Dies geht aus den ersten Ergebnissen der schweizerischen Lohnstrukturerhebung 2006 des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
2006 belief sich der Bruttomedianlohn in der Schweiz auf 5674 Franken pro Monat. Die am schlechtesten bezahlten Lohnempfänger und -empfängerinnen (unterste 20% der Lohnskala) haben weniger als 4286 Franken pro Monat verdient, während die am besten bezahlten Arbeitnehmenden (oberste 20% der Skala) einen Monatslohn von mehr als 8029 Franken erhalten haben. Zwischen den bestbezahlten Branchen und jenen mit den niedrigsten Löhnen bestanden mittlere Unterschiede von über 4000 Franken brutto pro Monat. Deutlich über dem Durchschnitt lagen die Saläre in der Chemischen Industrie (7495 Franken), im Bereich Forschung und Entwicklung (7823 Franken), in der Tabakindustrie (7999 Franken) und bei den Banken (8572 Franken). Nahe beim Medianlohn bewegten sich die Löhne im Baugewerbe (5519 Franken) sowie im Gesundheitswesen (5677 Franken), während der Detailhandel (4406 Franken) und das Gastgewerbe (3902 Franken) am unteren Ende der Skala lagen. Berücksichtigt man das Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes, so klafft die Lohnschere noch weiter auseinander. Auf der obersten Stufe belief sich der Medianlohn in der Versicherungsbranche auf 13'265 Franken und in der Finanz- und Börsenbranche auf 15'770 Franken, während im Baugewerbe auf diesem Niveau lediglich 7650 Franken und in der Metallindustrie 8520 Franken bezahlt wurden. Auf dem untersten Anforderungsniveau sind die Lohnunterschiede weniger deutlich.
Der
Anteil der Vollzeitstellen, die mit weniger als 3500 Franken brutto pro
Monat entlöhnt werden, ist zwischen 2000 und 2006 von 10,9 Prozent
auf 6,2 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum ist auch der Anteil der
Arbeitsstellen mit einem monatlichen Bruttolohn von unter 4000 Franken
von 21 Prozent auf 14 Prozent zurückgegangen. Allerdings ist anzumerken,
dass der Prozentsatz der Tieflohnstellen (Bruttolohn unter 3500 Franken)
je nach Wirtschaftsbranche stark variiert. In der Nahrungsmittelindu-strie
betrug er im Berichtsjahr 9,6 Prozent, im Gastgewerbe 28 Prozent und bei
den persönlichen Dienstleistungen gar 43 Prozent. Demgegenüber
belief er sich im Gesundheitswesen auf 3,2 Prozent, in der Maschinenindustrie
auf 2 Prozent und bei den Banken auf nur gerade 0,6 Prozent. Die Zahl der
Tieflohnbezüger und -bezügerinnen ist von 284'000 im Jahr 2000
auf 199'000 im Jahr 2006 zurückgegangen.
Die durchschnittlichen Monatslöhne der oberen Kader unterschieden sich im Jahr 2006 um bis zu 12'000 Franken brutto: So wurden im Bankensektor beispielsweise 18'016 Franken bezahlt, während das obere Kader im Gastgewerbe 5648 Franken verdiente. Die Lohnschere ist bei den niedrigeren Kaderstellen deutlich weniger ausgeprägt: 10'338 Franken in der Versicherungsbranche gegenüber 6274 Franken im Bereich Landverkehr. Zwischen 2004 und 2006 sind die Löhne des Topmanagements um durchschnittlich 5,3 Prozent auf 21'472 Franken brutto pro Monat gestiegen. Hinter dieser allgemeinen Tendenz verbergen sich jedoch grosse Unterschiede je nach Wirtschaftsbereich. So sind die Löhne der Topmanager von 2004 bis 2006 in der chemischen Industrie mit +17 Prozent deutlich stärker gestiegen. 2006 lag das Lohnniveau in dieser Branche bei 32'390 Franken pro Monat. Noch stärker zugelegt haben die Banken mit +23 Prozent (Lohnniveau 2006: 42'023 Franken) und die Versicherungen mit +24 Prozent (Lohnniveau 2006: 39'531 Franken).
Im
Allgemeinen hängt das Lohnniveau sowohl vom Alter als auch von der
Anzahl Dienstjahre ab. Dar-über hinaus fällt auf, dass Personen
an Arbeitsstellen mit dem höchsten Anforderungsniveau, die gleich
viele Dienstjahre vorweisen, gewöhnlich mit zunehmendem Alter mehr
verdienen. So erhielt beispielsweise ein Arbeitnehmer oder eine Arbeitnehmerin
in der Altersklasse 30-39 Jahre mit 10 bis 19 Dienstjahren 9543 Franken
Lohn, während eine ältere Person (zwischen 50 und 65 Jahren)
mit gleich vielen Dienstjahren mit 11'488 Franken fast 2000 Franken mehr
verdiente. Dabei handelt es sich um eine Art «Erfahrungszuschlag».
Andererseits ist bei den Arbeitsstellen mit dem niedrigsten Anforderungsniveau
bei gleichaltrigen Arbeitnehmenden die Anzahl der Dienstjahre für
die Höhe des Lohns ausschlaggebend. Auf dieser Stufe erzielte eine
Person zwischen 40 und 49 Jahren mit 1 bis 2 Dienstjahren einen Lohn von
4241 Franken, während ein Kollege, eine Kollegin der gleichen Altersklasse
mit über 20 Dienstjahren fast 1100 Franken mehr verdiente und auf
einen Monatslohn von 5338 Franken kam. In diesem Fall handelt es sich eher
um eine «Treueprämie».
Im
Jahr 2006 erhielten ausländische Arbeitnehmende an Stellen mit dem
höchsten Anforderungsniveau mehr Lohn als Schweizer Personen, und
zwar durchschnittlich 10'968 Franken gegenüber 10'335 Franken. Im
Gegensatz dazu wurden für Stellen mit dem niedrigsten Anforderungsniveau
für Schweizer Arbeitnehmende höhere Saläre ausbezahlt als
für ausländische Personen (4578 Franken gegenüber 4237 Franken).
In Bezug auf den Aufenthaltsstatus lässt sich feststellen, dass ausländische
Arbeitnehmende mit Kurzaufenthalterstatus (L-Bewilligung) unabhängig
vom Anforderungsniveau der jeweiligen Arbeitsstelle generell weniger verdienten
als ihre Schweizer Kollegen und Kolleginnen. Ausländer und Ausländerinnen
mit Aufenthalterstatus (B-Bewilligung) erhielten mehr Lohn als Schweizer
Arbeitnehmende, wenn ihre Stelle ein hohes Anforderungsniveau aufwies.
An Stellen mit den niedrigsten Anforderungen verdienten sie jedoch weniger
als ihre Schweizer Kollegen und Kolleginnen (3952 Franken gegenüber
4578 Franken). An den anspruchsvollsten Arbeitsstellen ist das Lohnniveau
der Grenzgänger zwischen 2002 und 2006 kontinuierlich gestiegen und
entspricht nun in etwa demjenigen von Schweizer Arbeitsnehmenden (10'352
Franken bzw. 10'335 Franken). Im Gegensatz dazu verdienten Schweizer Angestellte
an Arbeitsstellen mit dem niedrigsten Anforderungsniveau pro Monat gut
300 Franken mehr als Grenzgänger. Dieser Unterschied ist zwischen
2002 und 2006 unverändert geblieben.
Die Schweizerische Lohnstrukturerhebung wird alle zwei Jahre im Oktober durchgeführt. Sie basiert auf einem Fragebogen, der an Unternehmen verschickt wird. Im Jahr 2006 umfasste sie 46'300 Unternehmen. Durch den Einbezug von rund 1,5 Millionen Arbeitnehmenden bietet die LSE einen repräsentativen Überblick über die Lohnsituation der in Industrie und Dienstleistungssektor tätigen Arbeitskräfte in der gesamten Schweiz und in den Grossregionen. Datenquelle:Der schweizerische Lohnindex wird jedes Jahr anhand der Daten in den Unfall-meldungen berechnet, welche die Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) an das BFS übermittelt. Die Berechnungen stützen sich auf rund 250'000 individuelle Angaben. Von der Datenauswertung sind der primäre Sektor, die Lehrlinge/Lehrtöchter sowie die Praktikantinnen/Praktikanten ausgeschlossen. Zweck: Definition
des Lohns: Berechnungsmethode: Revision: Zwei
Konzepte: BFS und KOF Entwicklung
«Preis der Arbeit» (BFS): Entwicklung
«Lohnsumme» (KOF): Lohnkomponenten: Nettomonatslohn (nicht standardisiert) Lohnkomponenten: Standardisierter
Bruttomonatslohn: Zentralwert
(Medianwert ):
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