Statistik Schweiz: Wirtschaft
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Lohnindex 2011
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Thema: Staatskunde - Statistiken Schweiz
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Schweizerischer Lohnindex 2011
Neuchâtel, 27.04.2012 (BFS)
Zunahme der Nominallöhne um 1,0 % - Anstieg der Kaufkraft der Löhne auf 0,7 %

Gemäss Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg der Nominallohnindex im Jahr 2011 gegenüber 2010 um durchschnittlich 1,0 Prozent. Damit liegt er bei 101,0 Punkten (Basis 2010=100). Unter Einbezug der durchschnittlichen Jahresteuerung von 0,2 Prozent ergab sich bei den Reallöhnen eine leichte Erhöhung um 0,7 Prozent (100,7% gemessen an der Basis 2010=100).

Nominallohnwachstum von 1,0 Prozent

2011 nahmen die Nominallöhne gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 1,0 Prozent zu. Diese Zunahme liegt leicht über jener des Jahres 2010 (+0,8%), ist jedoch deutlich geringer als 2008 (+2,0%) und 2009 (+2,1%). Im Jahr 2010 war die Schweizer Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs, wenn auch nur verhalten. Die nach wie vor spürbaren Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise sowie die schwache Teuerung haben zu einer moderateren Lohnsituation geführt. Die Lohnanpassungen wurden im Allgemeinen im Herbst 2010 vereinbart, als die Teuerung für 2011 auf 0,6 Prozent geschätzt wurde.

Zum Vergleich: Im Rahmen der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV), die rund eine halbe Million Arbeitnehmende abdecken, wurde für 2011 kollektivvertraglich eine Effektivlohnerhöhung von 0,9 Prozent vereinbart.

Der tertiäre Sektor verzeichnete im Durchschnitt ein Nominallohnwachstum von 1,0 Prozent, womit das Wachstum ähnlich wie 2010 (+0,9%), aber deutlich tiefer als 2009 (+2,0%) und 2008 (+2,1%) ausfiel. Die Branchen mit dem stärksten Einfluss auf die Lohnerhöhungen des Jahres 2011 waren mit Zuwachsraten von über 2 Prozent die Informationstechnologien und -dienstleistungen (+2,5%) und die Versicherungen (+2,3%). Es folgen der Detailhandel mit +1,7 Prozent, was im Vergleich zum Vorjahr (+0,5%) einer deutlichen Zunahme entspricht. Ohne Lohnerhöhung blieben die öffentliche Verwaltung und die Branchen Beherbergung und Gastronomie (je 0,0%). Mit einer Lohnzunahme von 1,1 Prozent hat der Bereich Erbringung von Finanzdienstleistungen und mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundene Tätigkeiten den Stand vor der Krise von 2008 noch nicht wieder erreicht, obwohl auf den Finanzmärkten wieder eine gewisse Normalisierung eingekehrt ist.

Die Lohnwachstumsrate des sekundären Sektors entspricht mit 1 Prozent jener des tertiären Sektors, sie liegt jedoch höher als im Jahr 2010 (+0,5%). Die Exportbranchen konnten von einer günstigeren internationalen Wirtschaftslage profitieren. Die Chemie- und Pharmaindustrie verzeichnete eine Nominallohnzunahme von 1,4 Prozent, gegenüber 1,0 Prozent im Jahr 2010. Im Maschinenbau nahmen die Nominallöhne um 1,1 Prozent zu, gegenüber 0,0 Prozent im Vorjahr.


Reallohnzunahme um 0,7 Prozent

2011 verzeichnete die Gesamtheit der Wirtschaftsbranchen eine Reallohnzunahme um 0,7 Prozent. Dies ist auf die Erhöhung der Nominallöhne um 1,0 Prozent in Verbindung mit einer Teuerung von 0,2 Prozent zurückzuführen.

Zwischen 2007 und 2011 haben die Nominallöhne jährlich im Durchschnitt um 1,5 Prozent und die Reallöhne um 0,8 Prozent zugenommen. Im selben Zeitraum registrierte der tertiäre Sektor ein durchschnittliches Nominalwachstum von 1,5 Prozent und ein Realwachstum von 0,7 Prozent pro Jahr und der sekundäre Sektor wies eine Zunahme von nominal 1,4 Prozent und reell 0,7 Prozent auf.

Die mathematische Anknüpfung an die Indexreihe Basis 1939=100 ergibt einen Nominallohnindex von 2306 Punkten und einen Reallohnindex von 301 Punkten.


Weitere Informationen zur Lohnentwicklung 2011
RAOnline Download
Quelle: Bundesamt für Statistik Schweiz
Lohnentwicklung 2011 - Grafiken Schweiz
88 KB PDF Download

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Steckbrief zur Statistik der Lohnentwicklung

Datenquelle:
Der schweizerische Lohnindex wird jedes Jahr anhand der Daten in den Unfallmeldungen berechnet, welche die Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) an das BFS übermittelt. Die Berechnungen stützen sich auf rund 250'000 Individualdaten. Von der Datenauswertung ausgeschlossen sind der primäre Sektor, die Lernenden sowie die Praktikantinnen und Praktikanten.

Ziel:
Messung der jährlichen Entwicklung der Löhne als Preis der Arbeit (reine Entwicklung oder konstante Struktur)

Definition des Lohns:
Der Bruttolohn entspricht dem Grundlohn inkl. 13. Monatslohn vor Abzug der obligatorischen Sozialversicherungsbeiträge. Prämien, Familienzulagen und Naturalleistungen sind ausgeklammert. Die Löhne der Teilzeitangestellten werden gestützt auf die Normalarbeitszeit des Unternehmens auf ein Vollpensum hochgerechnet.

Berechnungsmethode:
Beim schweizerischen Lohnindex handelt es sich um einen Laspeyres-Index, der gestützt auf die Beobachtung der Entwicklung des Durchschnittslohns bestimmter Arbeitnehmergruppen berechnet wird. Diese Gruppen wurden anhand folgender Variablen ermittelt: Wirtschaftszweig, Geschlecht und Beschäftigungsgrad (Vollzeit und Teilzeit). Dadurch, dass im Allgemeinen die Struktur bzw. Gewichtung eines bestimmten Jahres unverändert fünf Jahre lang angewendet wird, lässt sich verhindern, dass Änderungen in der Arbeitnehmerstruktur die Lohnentwicklung verzerren. Das relative Gewicht jeder Gruppe von Arbeitnehmenden wird gestützt auf die Ergebnisse der Lohnstrukturerhebung des BFS von 2010 berechnet.

Revision:
Der 2010 revidierte schweizerische Lohnindex basiert auf einer neuen allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige, der NOGA08, und auf einem neuen Gewichtungsmodell, das einer aktuelleren Arbeitsmarktstruktur gerecht wird. Neues Basisjahr für die Berechnung des schweizerischen Lohnindexes mit konstanter Struktur ist das Jahr 2010.

Zwei Konzepte: BFS und KOF

Lohnentwicklung (BFS):
Lohnentwicklung (BFS): Der vom BFS veröffentlichte Lohnindex basiert seit 1993 auf den Angaben der Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) über die Lohnhöhe verunfallter Arbeitnehmender. Er misst die Lohnentwicklung bei konstanter Struktur und klammert so teilweise die Auswirkungen von Veränderungen dieser Struktur aus, die im Laufe der Zeit auftreten. Solche Veränderungen ergeben sich insbesondere durch eine Zunahme des Anteils höher qualifizierter Arbeitnehmender oder durch Zu- bzw. Abflüsse im Rahmen von Austritten oder Neuanstellungen. Unregelmässig ausgerichtete Prämien und Boni werden im Index nicht berücksichtigt. Der schweizerische Lohnindex dient als Basis für die Berechnung des gemischten AHV-Indexes und des Referenzwertes bei den Lohnverhandlungen.

Entwicklung «Lohnsumme» (KOF):
Mit den Informationen aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) lässt sich die Entwicklung der Lohnsumme verfolgen. Gestützt auf die Angaben des Ausgleichsfonds der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), der EL und der IV weist die VGR Schätzungen zum Arbeitseinkommen aus und berücksichtigt für ihre Berechnung Komponenten im Zusammenhang mit den Ergebnissen (Provision, Bonus usw.). Die Entwicklung der Lohnsumme ist das Resultat der Lohnanpassungen und der Veränderungen der Beschäftigungsstruktur. Der Durchschnittslohn ergibt sich, indem die Lohnsumme durch die Anzahl Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten dividiert wird.

Lohnkomponenten:
Bruttoeinkommen des Monats Oktober (Sozialabgaben der Arbeitnehmenden, Sachleistungen, regelmässige Prämienzahlungen, Beteiligungen am Unternehmensumsatz und Provisionen inbegriffen) plus die Zulagen für Schichtarbeit sowie Sonntags- und Nachtarbeit, 1/12 des 13. Monatslohns und 1/12 der jährlichen Sonderzahlungen (Boni). Nicht berücksichtigt werden die Familien- und Kinderzulagen.

Nettomonatslohn (nicht standardisiert)
Unter Nettolöhnen werden die monatlich effektiv an die Arbeitnehmenden ausbezahlten und nicht auf Vollzeitäquivalente umgerechneten Beträge verstanden.
Lohnkomponenten: Bruttolohn im Monat Oktober (inkl. Naturalleistungen, regelmässig ausbezahlte Prämien-, Umsatz-

Standardisierter Bruttomonatslohn
Um den Vergleich zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten zu ermöglichen, werden die erhobenen Beträge auf standardisierte Bruttomonatslöhne umgerechnet, d.h., auf eine einheitliche Arbeitszeit von 4 1/3 Wochen zu 40 Stunden.

Zentralwert
Für die eine Hälfte der Arbeitsstellen liegt der standardisierte Lohn über, für die andere Hälfte dagegen unter dem ausgewiesenen Zentralwert (Median). Für die Hälfte der Arbeitsstellen liegt der Lohn über, für die andere Hälfte unter dem Medianwert.

Quelle: Bundesamt für Statistik Schweiz, April 2012

Weitere Informationen
Lohnentwicklung 1990 bis 2005 Schweiz
Statistik Schweiz
Entwicklung der Löhne ab 1990

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Externe Links
Alle Löhne auf einen Blick - Das Lohnbuch 2011

Das Lohnbuch ist das unentbehrliche Nachschlagewerk für Personalfachleute, Arbeitsmarktbehörden, Sozialversicherungen, Arbeitgeber und Gewerkschaften. Aufgeführt sind fast sämtliche Branchen und Berufsgattungen mit den entsprechenden Lohnangaben. Das Bedürfnis zahlreicher Stellen nach Informationen zu Löhnen in der Schweiz ist gross.

Dieses Nachschlagewerk bietet auf 784 Seiten einen umfassenden Überblick über mehr als 8’300 in der Schweiz gültige Branchen-, Berufs- und Mindestlöhne. Die Lohnangaben stammen aus Gesamtarbeitsverträgen sowie Empfehlungen und Statistiken schweizerischer Berufs- und Arbeitgeberverbände. Korrelationstabellen des Bundesamtes für Statistik erlauben für die verschiedenen Branchen eine optimale Anpassung an Ortsüblichkeiten der Schweizer Grossregionen. Die Definition der Löhne wird den Lesern durch das Lohnbuch nicht vorweggenommen, sondern diese erhalten hierzu eine hilfreiche, wertvolle Berechnungsgrundlage. Es liefert die Basis, um faire Lohnbedingungen zu fördern und Unterbietungen der Löhne entgegenzuwirken. Dank der Initiative des Kantons Zürich und einer interkantonalen Zusammenarbeit liegt es nun vor - mit benutzerfreundlichem neuem Konzept: das Standardwerk für die ganze Schweiz.

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