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Zuwanderung in die OECD-Länder: Deutschland
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2014 Zuwanderung nach Deutschland weiter auf Rekordkurs
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Die dauerhafte Zuwanderung nach Deutschland ist im vergangenen Jahr so stark angestiegen wie in keinem anderen OECD-Land. Nach vorläufigen Zahlen kamen 2013 etwa 465'000 Menschen dauerhaft in das Land - mehr als doppelt so viele wie 2007. Wie der jüngste "Internationale Migrationsausblick" der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zeigt, ist Deutschland in der OECD 2013 erneut das zweitbeliebteste Zielland hinter den USA (989'900). Vorläufige Zahlen für 2014 deuten auf einen weiteren Anstieg.
Insgesamt wanderten 2013 gut vier Millionen Menschen dauerhaft in OECD-Staaten ein - ein Plus von einem Prozent gegenüber 2012. Ohne den kräftigen Anstieg in Deutschland wäre die Zuwanderung in die OECD allerdings leicht rückläufig. Besonders deutlich wird die neue Position des Landes aber mit Blick auf die Wanderungsbewegungen innerhalb der Europäischen Union: Ging 2007 nicht einmal jeder zehnte Intra-EU-Migrant nach Deutschland, so war es 2013 gut jeder Dritte.
Auch bei den Asylbewerberzahlen verzeichnet Deutschland einen kräftigen Anstieg. Jeder fünfte der insgesamt 555'000 Asylbewerber in den OECD-Staaten stellte den Antrag 2013 in Deutschland. |
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110'000 Erstanträgen in Deutschland standen 68'000 Anträge in den USA und 60'000 in Frankreich gegenüber. Auf den Anstieg der dauerhaften Zuwanderung hatten die Asylsuchenden jedoch kaum Einfluss. Nur eine Minderheit der Antragssteller erhält einen dauerhaften Status in Deutschland. Zudem waren viele der 2013 eröffneten Asylverfahren noch nicht innerhalb des gleichen Jahres abgeschlossen.
Die Veränderungen der Migrationslandschaft, die Steuerung der Arbeitsmigration und Strategien zur besseren Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern und deren Nachkommen standen auch im Mittelpunkt eines Treffens von Ministern der OECD-Staaten und wichtiger Partnerländer am 1. und 2. Dezember 2014 in Paris.
Seit 2007 ist die Beschäftigungsquote von Migranten in Deutschland um fünf Prozentpunkte gestiegen - das ist der stärkste Anstieg innerhalb der OECD. "Deutschland konnte in den vergangenen Jahren viele Lehren aus der Arbeitsmarktintegration von Migranten ziehen", sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría. "Umso mehr freue ich mich, dass Ministerin Nahles den Vizevorsitz unseres Treffens übernommen hat, denn ich bin sicher, dass ihre Erfahrungen auch für andere OECD-Mitglieder wertvoll sein können."
Niedrigqualifizierte Migranten haben in Deutschland sogar eine höhere Beschäftigungsquote als in Deutschland geborene Personen mit gleichem Bildungsstand. Nachholbedarf gibt es jedoch bei den hochqualifizierten Migranten. Nur etwas mehr als die Hälfte gehen einem Beruf nach, der ihrem Ausbildungsniveau entspricht - der Rest ist entweder nicht in Beschäftigung oder in einem niedriger qualifizierten Beruf. Um die Integration von hochqualifizierten Migranten in den Arbeitsmarkt zu verbessern empfiehlt der Migrationsausblick verstärkte Anstrengungen bei der Anerkennung ausländischer Qualifikationen. Zwar habe insbesondere Deutschland hier bereits erhebliche Fortschritte gemacht. Wichtig sei es jedoch, Anerkennungsverfahren mit Nachqualifizierung und berufsbezogener Sprachförderung zu verknüpfen.
"Die OECD-Studie zeigt: Eine zügige Anerkennung ausländischer Abschlüsse und die berufsbezogene Sprachförderung legen den Grundstein bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Deshalb bauen wir diese Bereiche konsequent aus", sagte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles.
Problematisch für Deutschland ist laut Bericht vor allem der hohe Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die Deutsch nur schlecht lesen und schreiben können. Dies betrifft gut ein Drittel der im Ausland Geborenen. Auch wenn sich der Anteil bei den Nachkommen der Zuwanderer mit rund 17 Prozent bereits halbiert hat, ist er immer noch doppelt so hoch wie bei Deutschen ohne Migrationshintergrund.
Ein weiterer Schwerpunkt des Berichts liegt auf Instrumenten für die Steuerung der Arbeitsmigration. Hier beobachtet die OECD einen Trend zur sogenannten "Interessensbekundung", die es Arbeitgebern ermöglicht, aus einem Pool interessierter und geeigneter Migranten auszuwählen. Kanada will ein solches Modell Anfang des nächsten Jahres einführen.
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Quelle:
Text OECD Berlin, Dezember 2014 |
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