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Umwelt
Schweiz: Raumplanung und Landschaften |
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Umwelt Schweiz |
Saastal Raumplanung ist mehr als nur Siedlungsentwicklung
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Umwelt Schweiz |
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Landschaft im Visper- und Saastal |
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Raumplanung ist mehr als nur Siedlungsentwicklung |
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Die land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen – insbesondere in den Berggebieten - werden sich in den kommenden Jahrzehnten stark verändern. Es ist darum wichtig, dass die Kantone deren Entwicklung berücksichtigen, wenn sie die Richtpläne im Rahmen der Umsetzung des revidierten Raumplanungsgesetzes überarbeiten. Zu diesem Schluss kommt das Forschungsprojekt "Mountland", das unter der Leitung der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL drei Bergregionen in der Schweiz untersuchte. |
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Mit der Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG) müssen die Kantone ihre Richtpläne innerhalb der nächsten fünf Jahre anpassen und dem Bund vorlegen. In der öffentlichen Diskussion geht es dabei in erster Linie um die Reduktion überdimensionierter Bauzonen. Die Richtpläne beziehen sich aber auch auf die Entwicklung des gesamten Raums und damit auch auf die land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen. Vor allem für Kantone im Schweizer Berggebiet sind diese Gebiete ein grosses ökonomisches, ökologisches und soziales Kapital. Gesellschaftliche und natürliche Veränderungen stellen die Entwicklung dieser Landschaften vor grosse Herausforderungen.
Richtpläne sollten Landschaftsveränderungen berücksichtigen
Für die zukünftige Entwicklung des Schweizer Berggebiets ist es von zentraler Bedeutung, dass zukünftige Landschaftsveränderungen ausserhalb der Siedlungsgebiete bei der Überarbeitung der kantonalen Richtpläne berücksichtigt werden. Die Resultate des Forschungsprojekts "Mountland" zeigen, dass der Klimawandel und die erwarteten sozioökonomischen Entwicklungen in den drei untersuchten Regionen im mittleren Wallis, Waadtländer Jura und Davos zu starken landschaftlichen Veränderungen führen werden. Ökologen, Ökonomen und Politikwissenschaftlern des ETH-Bereichs haben an diesem Grossprojekt in den letzten vier Jahren mitgearbeitet.
Die Wissenschafter gehen davon aus, dass sich gegen Mitte des Jahrhunderts beispielsweise in trockenen Gebieten wie in der Region Visp-Saas Fee im Wallis die Bedingungen für den Wald derart verschlechtern werden, dass die Schutzfunktion des Waldes vor Lawinen oder Steinschlag in den tieferen und mittleren Lagen abnimmt. In der Region Davos hingegen wird sich der Wald tendenziell ausdehnen, vor allem in höheren Lagen. Dadurch nimmt zwar der Schutz vor Naturgefahren tendenziell zu, der Erholungswert der Landschaft oder die Qualität der Lebensräume für seltene Arten dürften hingegen abnehmen. Und im Waadtländer Jura, auf den locker mit freistehenden Bäumen bewirtschafteten Wytweiden, dürften der Klimawandel und die Auswirkungen der neuen Agrarpolitik zu einem schleichenden Verlust dieser traditionsreichen Landschaften führen.
Konfliktzonen in Berglandschaften identifizieren
Die Politik kennt zwar heute schon zahlreiche Massnahmen, die ihr helfen, um auf diese Herausforderungen zu reagieren. Die Analysen im Forschungsprojekt "Mountland" zeigen jedoch, dass Politikbereiche wie beispielsweise die Landwirtschafts- und Waldpolitik noch stärker aufeinander abgestimmt werden sollten. In diesem Zusammenhang kommt der Raumplanung eine bedeutende Rolle zu. Einerseits könnte die Definition von neuen Raumkategorien, die sich explizit auf Konfliktzonen zwischen land- und forstwirtschaftlichen Leistungen beziehen, dazu dienen, die Koordination von einzelnen Massnahmen aus der Umwelt-, Landwirtschafts- und Waldpolitik zu erleichtern. Dies würde es den Kantonen und Gemeinden erlauben, Prioritäten in der Gestaltung ihrer Berglandschaften zu setzen, um knappe Steuergelder effizient zu verwenden. Von Bedeutung ist dies insbesondere dann, wenn Kantone und Gemeinden Landumlegungen planen, um mehr Bauland verfügbar zu machen, wie es die Revision des RPG vorsieht. Andererseits verdeutlichen die Resultate aus "Mountland", dass regionale Gestaltungsmöglichkeiten unbedingt erhalten bleiben sollten. Denn die Auswirkungen des Klimawandels werden in einzelnen Naturräumen sehr unterschiedlich sein. Es gibt nur wenige Instrumente und Lösungsansätze, die pauschal in allen Bergregionen den gleichen Erfolg versprechen.
Publikationen
Agrarforschung Heft Nr. Heft 7+08, Juli / August 2012, 340-400
Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen Heft 12, Dezember 2012, (163) 463-520.
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