Tragödie in Nepal 2001 Tödliche Schüsse im Königspalast Neuer König in Nepal gekrönt Gewalttätige Proteste gegen neuen König

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Tödliche Schüsse im königlichen Palast: König Birendra tot

Devyani Rana (1993)

Der älteste Sohn und Kronanwärter Prinz Dipendra hat am 1. Juni 2001 an einer Familienversammlung offenbar eine Waffe gegeg die anwesenden Mitglieder der Königsfamilie gerichtet. Sein Vater König Birendra (55), seine Mutter Königin Aishwarya (51), seine Schwester Shruti (24) sowie sein Bruder Niranja (22) erlagen den erlittenen Verletzungen. Insgesamt wurden 8 Mitglieder der Königshauses getötet und drei weitere verwundet. Des Königs ältester Bruder Gyanendra nahm am Familientreffen nicht teil, weil er auf einem Besuch im Chitwan Nationalpark weilte.

Prinz Dipendra richtet die Waffe gegen sich selbst und fügte sich schwere Verletzungen zu. Diese Version der Ereignisse wie auch die Unfall-Version des Hofes, werden in weiten Teilen der Bevölkerung nicht geglaubt.

Gewisse Gerüchte besagen, dass Dipendras Mutter sich gegen seine beabsichtigte Heirat mit der indisch stämmigen Devyani Rana gewandt hat. Die Probleme zwischen dem indischen und dem nepalesischen Zweig der Rana-Dynastie (aus Letzterem stammt getötete Königin ab) sind Kennern bekannt. Der gestorbene König kommt aus der Shah-Dynastie, welche gemäss Gerüchten die neue Braut von Dipendra stellen wollte. Die Regierung hat sich zu den Ereignissen bisher nur unklar geäussert. Das Volk ruft in Demonstrationen, welche in diesem politisch instabilen Lande von vielen Kreisen unterstützt werden, nach Aufklärung. Einmal mehr muss die Polizei und die Armee für Ruhe und Ordnung sorgen. Die Ordnungskräfte haben eine Ausgangsperre über einige Städte des Kathmandu-Tales verhängt. Die Arme hat um den Palast Stellung bezogen. Beide Ordnungskräfte haben einen Schiessbefehl erhalten.

Der Staatsrat hat nach dem königlichen Protokoll vorerst Prinz Dipendra und später nach seinem Tode seinen Onkel Prinz Gyanendra zum König gekrönt. Bemerkenswert war, dass des Generalstabschef der Armee offenbar nicht an den Staatsratsitzungen teilnahm. Die Gerüchteküche brodelte. Wie immer berichtet die einheimische Presse äusserst vorsichtig bis gar nicht über die Details der Ereignisse.

Nach hinduistischem Brauch wurde die Königsfamile bereits am 2. Juni 2001 in der Tempelanlage von Pashupatinath kremiert. Tausende von Menschen säumten den Trauerzug. Später wird noch ein offizielles Staatsbegräbnis folgen. Die Regierung ordnete eine fünftägige Staatstrauer an.

Pashupathinath	Pashupathinath

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Kathmandu, 4. Juni 2001 Neuer König in Nepal gekrönt

Nepals neuer König Gyanendra ist am Montag kurz nach seiner Ernennung durch den Staatsrat gekrönt worden. Der neue König kündigte die Aufklärung des Massakers an seinem Bruder und dessen Familie an. In einer Hinduzeremonie im früheren Palast beim Durbar Square in der Altstadt von Kathmandu setzte der oberste Priester Keshari Raj Pandey dem neuen Monarchen die Krone auf .

Zugleich fügte er seinem Namen den Titel "Dev" (Gott) an. Im Hindustaat Nepal gelten die Königeals Wiedergeburten des Gottes Vishnu. Der 53-jährige Gyanendra Bir Bikram Shah Dev ist der zwölfte König der Shah-Dynastie. Gyanendras älterer Bruder, König Birendra, dessen Frau und sechs Angehörige waren am Freitagabend bei einem Massaker im Palast getötet worden. Als Amokläufer galt ihr ältester Sohn, Kronprinz Dipendra. Trotz der Vorwürfe und obwohl er offiziellen Angaben zufolge im Koma lag, war er am Samstag zum neuen König ernannt worden. Am Montag soll er seinen Verletzungen erlegen sein. Der nach dem Massaker vorerst als Regent eingesetzte Gyanendra hatte die Tragödie als Unfall dargestellt. Nach seiner Ernennung zum König versprach er am Montag, das Massaker aufzuklären. nach oben

Kathmandu, 4. Juni 2001 Gewalttätige Proteste gegen neuen König

In Nepal haben mehrere tausend Menschen gegen den neuen König Gyandendra protestiert. Sie forderten die Todesstrafe für die Mörder seines Bruders König Birendra. Die Polizei in der Hauptstadt Kathmandu feuerte am Montag Tränengasgranaten ab, um die Demonstranten auseinanderzutreiben, die mit Steinen warfen. In der Bevölkerung wuchs die Angst vor Unruhen und vor einer Machtübernahme durch den neuen König. Vier Tage nach dem Massaker im Königspalast war Gyanendra am Montagmorgen zum König gekrönt worden und hatte sofort die Aufklärung der Tragödie vom Freitag versprochen.

Angesichts der anhaltenden Unruhen in Nepals Hauptstadt Kathmandu hat die Polizei Schiessbefehl erhalten. Die Beamten haben während der Ausgangssperre Befehl, nach einmaliger Warnung das Feuer auf jeden zu eröffnen, der sich ihren Anweisungen widersetzt. Dies teilte das Innenministerium am Montag im staatlichen Radio mit.

Demnach wurde die Ausgangssperre von 15.30 Uhr Ortszeit (11.45 Uhr MESZ) bis 5.00 Uhr morgens (1.45 Uhr MESZ) verhängt. Auch in den benachbarten Städten Lalitpur und Bhaktapur galt die Ausgangssperre. Dadurch kann die Bevölkerung nicht am Staatsbegräbnis für König Dipendra teilnehmen.

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