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Graubünden
Regionen und Täler im Kanton Graubünden
Val Lumnezia: Vals - Valsertal

Vals (1'252 m ü. M.) ist flächenmässig eine der grössten Gemeinden des Kantons Graubünden. Vals befindet sich in einem Seitental des Bündner Oberlands (Surselva) und grenzt im Süden an den Kanton Tessin. Knapp die Hälfte der Fläche besteht aus Wiesen und Alpweiden, der Bergwald bedeckt 8% des Tals und der Rest ist Fels und Eis. Vals ist eine walserdeutsche Sprachinsel im rätoromanischen Val Lumnezia.

Europäischer Dorferneuerungspreis 2012: Vals ist Gesamtsieger

Hohe Auszeichnungen für zwei Schweizer Dorfentwicklungsprojekte im Kanton Graubünden: Vals erhält als Gesamtsieger den Europäischen Dorferneuerungspreis 2012 und Poschiavo wird mit einem Europäischen Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen in einzelnen Bereichen der Dorfentwicklung ausgezeichnet. In beiden Dörfern sind auf Grundlage des Landwirtschaftsgesetzes Gesamtmeliorationen sowie etliche landwirtschaftliche Hochbauprojekte mit Investitionshilfen des Bundes und des Kantons unterstützt worden.

Der Europäische Dorferneuerungspreis wird alle zwei Jahre im Rahmen eines Wettbewerbes von einer internationalen und interdisziplinären Jury an Projekte in Europa vergeben, die sich durch besondere Leistungen in Bereichen der Dorfentwicklung auszeichnen. Veranstalterin des Wettbewerbs, der seit 1990 durchgeführt wird, ist die Europäische Arbeitsgemeinschaft Landentwicklung und Dorferneuerung. Das diesjährige Motto lautete "Der Zukunft auf der Spur".

Neben dem "Europäischen Dorferneuerungspreis 2012", der an Vals als Gesamtsieger vergeben wurde, ist Poschiavo für "besondere Leistungen in einzelnen Bereichen der Dorfentwicklung" mit einem Europäischen Dorferneuerungspreis ausgezeichnet worden. Insgesamt wurden 29 Wettbewerbsprojekte aus Österreich, Deutschland, der Niederlande, Tschechien, Ungarn, Luxemburg, Polen, Italien, Slowenien, Slowakei, Belgien und der Schweiz prämiert. Bewertet wurden neben der äusseren Erscheinung vor allem die "inneren" Qualitäten der Dörfer und Gemeinden wie eine angepasste wirtschaftliche Entwicklung, die Schaffung zeitgemässer sozialer Einrichtungen, die Auseinandersetzung mit Architektur, Siedlungsentwicklung, Ökologie und Energieversorgung oder kulturelle Initiativen und Weiterbildungsmassnahmen.

Die Gemeinde Vals im Kanton Graubünden wurde von der Jury nach einer umfassenden Begutachtung vor Ort zum Sieger des Wettbewerbes gekürt. Die Jury würdigte in erster Linie, dass alle Betriebe des Dorfes biologisch wirtschaften und einen Gutteil der Milch- und Fleischprodukte im eigenen Tal vertreiben. Vals beteilige sich als Mitglied der "Allianz in den Alpen" an Vernetzungsprojekten für eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der Alpenkonvention. Die Stromversorgung stamme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen.

Besondere Impulse habe das Bergdorf durch die Nutzung der Valser Mineralwasserquellen und den Abbau des Valser Quarzit erfahren. Zahlreiche kleine und mittlere Gewerbe-, Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe hätten in den vergangenen Jahrzehnten zusätzliche Erwerbsquellen erschlossen. Mit dem Bau der mittlerweile weltberühmten Therme des Architekten Peter Zumthor sei Mut zu zeitgenössischer Architektur unter Verwendung des lokal vorhandenen Baumaterials Stein bewiesen worden. Weitere Beispiele moderner Architektur seien Teil der Valser Identität geworden. Gleichzeitig würden traditionelle Bauformen nicht nur bewahrt, sondern auch als Inspiration für das zeitgemässe Bauen dienen, wodurch ein einheitliches Erscheinungsbild des Dorfes gegeben sei.

Quelle: Bundesamt für Landwirtschaft BLW, September 2012

Europäischer Dorferneuerungspreis 2012: Vals - Natur, Architektur und Lebensqualität

Die Siegergemeinde 2012 heisst Vals in Graubünden, bekannt vor allem durch die Therme des Stararchitekten Peter Zumthor. Der Gastgebergemeinde Langenegg, Gewinnerin des Wettbewerbes 2010, streut Pröll Rosen: "Hier können wir nicht nur eine Gemeindeentwicklung der Extraklasse mit absoluten Best-Practice-Projekten in den Bereichen erneuerbare Energie, Bildung und Bürgerbeteiligung, Wirtschaft und Umwelt im Einklang, Soziales und Nahversorgung, um nur einige zu nennen, hautnah kennen lernen. Hier treffen wir auch auf ganz grossartige Gastgeber - höchst kooperativ, professionell, engagiert und kreativ!"

Vals ist eine rund 1'000 EinwohnerInnen zählende Gemeinde im deutschsprachigen Teil der Schweiz. Es liegt auf einer Meereshöhe von 1'250 Metern am Ende eines engen, von steilen Hängen umgebenen Tales, dessen BewohnerInnen es hervorragend verstehen, mit und von dieser besonderen naturräumlichen Situation zu leben und dafür Sorge zu tragen, dass diese Basis für ökonomisches Handeln geschützt und auch für künftige Generationen erhalten bleibt.

Im vormals reinen Bauerndorf Vals spielen die Land- und die Forstwirtschaft nach wie vor eine bedeutende Rolle. Man hat sich der biologischen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Bewirtschaftung und Vermarktung verschrieben und ist auch Mitglied der "Allianz in den Alpen" und setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der Alpenkonvention ein. Die Stromversorgung stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen, nicht zuletzt deshalb, weil man sich früh für die Errichtung eines Wasserkraftwerkes entschieden hat. Eine Pionierleistung, die auch bedeutende ökonomische Früchte trägt.

Mit dem Tourismus sowie einem breit aufgestellten wirtschaftlichen Leben, das besondere Impulse durch die Nutzung der Valser Mineralwasserquellen und den Abbau des Valser Quarzit erfährt, mit zahlreichen kleinen und mittleren Gewerbe-, Dienstleistungs- und Handwerksbetrieben haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zusätzliche Erwerbsquellen für die ansässigen EinwohnerInnen erschlossen und das Dorf für ZuzüglerInnen attraktiver gemacht, wodurch nicht zuletzt die Bevölkerungszahlen konstant gehalten werden konnten.

Besondere Wege ist man im Tourismus gegangen, in dem man bewusst der Qualität Vorrang vor der Quantität gegeben hat. Mit dem Bau der mittlerweile weltberühmten Therme des Architekten Peter Zumthor wurde Mut zu zeitgenössischer Architektur unter Verwendung des lokal vorhandenen Baumaterials Stein bewiesen, weitere Beispiele moderner Architektur folgten und sind Teil der Valser Identität geworden. Gleichzeitig werden traditionelle Bauformen nicht nur bewahrt, sondern dienen auch als Inspiration für das zeitgemässe Bauen, wodurch ein einheitliches Erscheinungsbild gegeben ist.

Vals ist durch eine ausgesprochen offene, pluralistische Gesellschaft geprägt und zeichnet sich einerseits durch ein reges Vereinsleben und andererseits auch durch zahlreiche Massnahmen zur Einbindung aller Bevölkerungsteile, Generationen sowie beider Geschlechter aus. MigrantInnen werden zu Sprachkursen eingeladen und durch eine Fülle von Massnahmen aktiv ins gesellschaftliche, sportliche und kulturelle Leben eingebunden. Dass sich die BewohnerInnen intensiv mittels Petitionen, Initiativen oder Anträgen an kommunalen Entscheidungsprozessen beteiligen und in projektbezogenen Arbeitskreisen engagieren, wird seitens der Gemeinde begrüsst und gefördert.

Eine gute Infrastruktur in den Bereichen Nahversorgung und medizinische Dienstleistungen ist vorhanden. Besonderes Augenmerk wird darüber hinaus einerseits Kindern und Jugendlichen, andererseits älteren Menschen geschenkt, wobei auch generationenübergreifende Massnahmen eine bedeutende Rolle spielen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Kindergarten, Schule, Gemeinde und Vereinen ermöglicht so ein breit gefächertes Freizeit- und ausserschulisches Bildungsangebot. Seniorengerechtes Wohnen und umfassende Barrierefreiheit sowie ein reiches kulturelles und künstlerisches Angebot erhöhen die Lebensqualität in bedeutendem Umfang. Umfassende publizistische Tätigkeit von ValserInnen wirkt darüber hinaus in hohem Masse identitätsstiftend.

Die Reihe der Massnahmen, mit denen Vals durch Kreativität, Offenheit und konkretes Handeln sowie durch eine sensible, aufeinander abgestimmte Nutzung seiner besonderen Ressourcen Wasser, Stein und Gras eine solide Basis für kommende Generationen schafft, ist beeindruckend lang und in hohem Masse beispielhaft.

Quelle: Text Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung September 2012
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