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Klosterinsel Rheinau (Kanton Zürich)

Kloster Rheinau: Baugeschichte

Das Kloster Rheinauwurde der Überlieferung nach im Jahr 778 gegründet.

Die heutige Erscheinung der Kirche geht auf das frühe 18. Jahrhundert zurück. Dabei wurde der bestehende, spätgotische Turm mit einem zweiten, annähernd identischen ergänzt und die barocke Wandpfeilerhalle durch Franz Beer als Ersatz für die romanische Klosterkirche errichtet.

Die aufwendige Innenausstattung ist einzigartig im reformierten Kanton Zürich und verweist auf die Bedeutung Rheinaus während der Gegenreformation.

1862 wurde das Benediktinerklosteraufgehoben und 1867 nach umfangreichen Bauarbeiten darin eine kantonale Pflegeanstalt eröffnet, welche bis ins Jahr 2000 als Psychiatrische Klinik betrieben wurde.

Innenrestaurierung der ehemaligen Klosterkirche Rheinau

Im Frühjahr 2012 haben die konservatorischen Arbeiten in der ehemaligen Klosterkirche Rheinaubegonnen. Es handelt sich dabei um die erste von insgesamt drei Etappen. Unter Federführung des Kantonalen Hochbauamts und in enger Zusammenarbeit mit der Kantonalen Denkmalpflege arbeitet eine Reihe von Spezialisten an der Sicherung der barocken Innenausstattung. Das veränderte Raumklima verursachte in den letzten Jahren massive Schäden. Zudem hatten sich Teile der Stuckaturen und der Freskenschicht vom Gewölbe gelöst.

Als Reaktion auf den alarmierenden Zustand des Gewölbes veranlasste das Kantonale Hochbauamt 2008 eine Inspektion der Decke, um das Ausmass der Schäden zu eruieren. Ergänzende Untersuchungen an den Altären, am Chorgestühl sowie den Deckenmalereien ergaben, dass auch hier dringender Handlungsbedarf besteht. Die gesamte Ausstattung ist infolge der hohen Luftfeuchtigkeit von Schimmelpilz befallen.

Veränderung der klimatischen Bedingungen im Innern

Die klimatischen Bedingungen im Innern der Kirche haben sich in den letzten hundert Jahren vermutlich verändert.

Durch den Bau des Rheinkraftwerks in den 1950er Jahren ist die Klosterinsel heute praktisch von stehendem Gewässer umgeben, was die Wasserverdunstung begünstigt.

Zudem beeinflussten zwei Baumassnahmen an der Kirche die Situation massgeblich: Im Verlauf des 20. Jahrhunderts waren Öffnungen in der Decke, die der Regulierung der Luftzirkulation dienten, ersatzlos verschlossen worden.

Ebenfalls für eine Verschlechterung sorgte der 1978 aussen aufgebrachte Zementputz, welcher das bauphysikalische Gleichgewicht des Gebäudes zusätzlich negativ beeinflusst.

Messungen in den letzten Jahren ergaben Spitzenwerte von bis zu 90 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit im Innern der Kirche. Das Mauerwerk der Kirche reagiert von je her sehr träge auf Temperaturveränderungen. Dadurch kondensiert warme Luft im Innern an den kalten Wänden und begünstigt so den Wuchs der Schimmelpilze.

Umfangreiches Massnahmenpaket

Mit einem umfangreichen Massnahmenpaket soll der Erhalt der wertvollen Innenausstattung nun auf Dauer gesichert werden. Voraussetzung und zentrale Vorkehrung für die Vermeidung weiterer Schäden ist die Installation eines kontrollierten Lüftungssystems. Alle übrigen Massnahmen betreffen die Ausstattungselemente. Das Gewölbe wird mittels Verankerungen gesichert und die Malereien gefestigt und gereinigt. Des Weiteren soll der Schimmelpilzbefall auf dem Holzwerk sowie den Malereien behandelt werden. Ebenfalls gibt es bauliche Eingriffe beim Windfang am Eingang, um das Einströmen von warmer Luft zu vermeiden.

In dieser ersten Etappe liegt der Fokus auf dem ersten und zweiten Langhausjoch sowie auf dem Eingangsbereich. Dabei arbeiten die Restauratoren und Handwerker jeweils von April bis Oktober, da es anschliessend in der ungeheizten Kirche zu kalt wird. Die gesamten Arbeiten erstrecken sich daher über die kommenden zwei Jahre. Der Regierungsrat hat für dieses Projekt einen Betrag von 4,875 Millionen Franken bewilligt. Der Kirchenbetrieb ist während der gesamten Bauphase mit Einschränkungen weiterhin möglich.

Quelle: Kanton Zürich, Baudirektion , Juli 2012

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GrafikKlosterkirche Rheinau - 2012: Grosser Sanierungsbedarf
Risse, Schäden und Schimmelpilze gefährden den Decken- und Wandschmuck in der Klosterkirche Rheinau.

Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat einen Betrag von 4,875 Millionen Franken für die Innenraumsanierung der Kirche gesprochen.

Auch die Klostermauern auf dem Rheinauer Festland befinden sich in einem schlechten Zustand. Für deren Instandsetzung hat der Regierungsrat einen Betrag von 1,436 Millionen Franken bewilligt.

Der Verputz, die Fresken und die Stuckaturen an der Decke und den Wänden der Klosterkirche Rheinau weisen deutliche Schäden auf. Es besteht die Gefahr, dass sich einzelne Teile lösen und herunterfallen.

Untersuchungen haben zudem ergeben, dass sich im Innenraum der Kirche Schimmelpilze gebildet haben. Um den kulturhistorisch wertvollen Decken- und Wandschmuck zu erhalten und zu verhindern, dass Besucher durch herunterfallende Verputzstücke verletzt werden, saniert das kantonale Hochbauamt den Innenraum der barocken Kirche.

Verbesserung des Raumklimas soll künftig Schimmelpilze verhindern

Ziel der Sanierung ist einerseits, die Stuckaturen, den Verputz und die Fresken zu sichern. Andererseits soll durch die Anpassung der Belüftung das Raumklima in der Kirche verbessert werden, damit sich in Zukunft möglichst keine Schimmelpilze mehr bilden. Weil die Kirche zudem den feuerpolizeilichen Auflagen nicht mehr genügt, werden die Brandschutzmassnahmen angepasst und ein zweiter Ausgang in den Klosterhof erstellt. Der Regierungsrat hat dafür einen Betrag von 4,875 Millionen Franken bewilligt.

Da die Kirche nicht geheizt ist, können die Instandsetzungsarbeiten an den Stuck- und Putzflächen sowie den Fresken nur zwischen April und Oktober erfolgen. Deshalb werden die Bauarbeiten über die Jahre 2012 bis 2014 verteilt. Der Kirchenbetrieb ist während der gesamten Bauphase mit Einschränkungen weiterhin möglich.

Klostermauern auf dem Festland sind beschädigt und teilweise instabil

Das ehemalige Kloster Rheinau umfasste nicht nur die Insel im Rhein, sondern auch Gebäude und Grundstücke auf dem angrenzenden Festland. Die Mauern, die den Besitz des Klosters auf dem Festland begrenzten, sind in ihrer gesamten Länge von rund 1,6 Kilometern von denkmalpflegerischer Bedeutung und prägend für das Ortsbild von Rheinau. Sie befinden sich heute in einem schlechten Zustand und müssen durch das Hochbauamt saniert werden.

Bei der letzten Instandsetzung der Klostermauern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die ursprünglichen Mauerabdeckungen aus Stein durch die damals üblichen Zementplatten ersetzt. Diese sind heute in weiten Teilen beschädigt. Das eindringende Regenwasser führte zu Folgeschäden im Gefüge des Mauerwerks. Zudem wurde ein Grossteil der Mauern ohne Fundamente erstellt. Geländeaufschüttungen in angrenzenden Grundstücken haben deshalb dazu geführt, dass die Mauern teilweise gefährliche Neigungen aufweisen.

Die Arbeiten werden in drei Etappen in den Jahren 2012 bis 2014 durchgeführt und von der Denkmalpflege und der Archäologie begleitet. Der Regierungsrat hat dafür einen Betrag von 1,436 Millionen Franken bewilligt.

Kein Zusammenhang mit der Neunutzung der Klosterinsel

Die Sanierung der Klosterkirche und der Klostermauern steht nicht in direktem Zusammenhang mit der Neunutzung der Klosterinsel Rheinau. Zu diesem Projekt wird dem Kantonsrat voraussichtlich im ersten Quartal 2012 eine kombinierte Kredit- und Richtplanvorlage unterbreitet. Ziel ist es, mit den Bauarbeiten für die Neunutzung im Herbst 2012 beginnen zu können.

Quelle: Kanton Zürich, Baudirektion , Februar 2012
RAOnline
März 2015 Innenrestaurierung der ehemaligen Klosterkirche Rheinau abgeschlossen

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