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Moorlandschaften |
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Moorlandschaften |
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Moorlandschaften
in der Schweiz
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Moorlandschaften
schaffen Lebensraum und Naherholung
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Braunkehlchen
(Saxicola rubetra)
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Die Moorlandschaft Hirzel ist eines der letzten Verbreitungsgebiete des
Braunkehlchens im Schweizer Mittelland
Das
Braunkehlchen ist ein wahrer Flugkünstler. Zur Erbeutung von Insekten
fliegt es von Pfosten zu Pfosten und von Buschspitze zu Buschspitze, vollzieht
Loopings, senkrechte Steig- und Sinkflüge und kann in der Luft im
Rüttelflug sogar praktisch still stehen.
Das
Braunkehlchen ist leicht an seiner orangebraunen Kehle zu erkennen, die
ihm auch den Namen gibt. |
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Ein weiteres markantes Merkmal ist der breite,
beim Männchen weisse, beim Weibchen hellbeige Streifen überdem
Auge.
Das
Braunkehlchen ist ein Bodenbrüter, der vor allem in feuchten Wiesen
und Weiden mit Büschen und Hochstauden lebt.
Den
Winter verbringt das Braunkehlchen im tropischen Afrika südlich der
Sahara. Auf seinem Flug ins Brutgebiet muss es eine weite Strecke zurücklegen
und trifft deshalb erst Ende April bis Mitte Mai bei uns ein. Die Fortpflanzungsperiode
erstreckt sich von Anfang Mai bis Ende Juli. Bereits im August zieht es
wieder weg in Richtung Winterquartier.
Schlüsselgebiet
für die Wiederausbreitung
Wegen
der Intensivierung der Grünlandnutzung sind die Bestände des
Braunkehlchens in der Schweiz stark zurückgegangen. Die Art ist heute
nur noch in den höheren Lagen verbreitet. Früher kam sie auch
im Kanton Zürich regelmässig vor, gehört heute aber zu den
ganz seltenen und nur noch lokal verbreiteten Brutvögeln unseres Kantons.
Die
Moorlandschaft Hirzel ist eines der letzten Verbreitungsgebiete des Braunkehlchens
im Schweizer Mittelland und deshalb ein eigentliches Schlüsselgebiet.
Im Jahr 2005 wurden hier erfreulicherweise wieder sieben Brutreviere festgestellt.
Das Potenzial ist aber vermutlich noch nicht ausgeschöpft. Die Fachstelle
Naturschutz fördert die weitere Ausbreitung des Braunkehlchens mit
spezifischen Massnahmen, z.B. indem beim Mähen höhere Stauden
als Sitzwarte stehen gelassen werden.
(Faktenblätter
BAFU)
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Kleiner
Moorbläuling (Maculinea alcon)
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Der Kleiner Moorbläuling, eine Schmetterlingsart mit hochkomplexem
Lebenszyklus, soll in den Mooren des Kantons Zürich wieder häufiger
werden.
Wie
bei den meisten Bläulingen ist das Männchen des Kleinen Moorbläulings
auf der Oberseite auffällig blau gefärbt und das Weibchen - in
gänzlichem Widerspruch zur Artbezeichnung - braun bis schwarz. Beide
Geschlechter haben eine braune Unterseite mit schwarzen, hellumrandeten
Flecken und typischen quadratischen Saumpunkten. |
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Faszinierender
Lebenszyklus
Der
Lebenszyklus des Kleinen Moorbläulings ist hochkomplex: Ab Mitte Juli
bis Mitte August legt das Weibchen seine Eier auf die Knospen des Lungen-
oder Schwalbenwurz-Enzians. Die Räupchen schlüpfen und fressen
sich in den Fruchtstand hinein, wo sie bis zur dritten Häutung bleiben.
Etwa Mitte September verlassen sie die Nahrungspflanzen und lassen sich
von spezifischen Wirtsameisen ins Nest eintragen. Dank eines Duftstoffes
wird die Raupe für eine Ameisenlarve gehalten, adoptiert und gefüttert.
Im Frühling verpuppen sie sich und verlassen als Schmetterlinge im
Juni das Nest.
Der
Kleine Moorbläuling ist in ganz Europa im Rückgang begriffen,
in vielen Ländern vom Aussterben bedroht. Der Kanton Zürich trägt
eine besondere Verantwortung, da er ungefähr die Hälfte aller
bisher bekannten Populationen der Schweiz beherbergt. Das Vorkommen ist
mehrheitlich auf intakte Moore mit Beständen von Lungen- und Schwalbenwurz-Enzian
sowie der spezifischen Wirtsameisen beschränkt. Der Bewirtschaftung
kommt eine entscheidende Bedeutung zu: Nur eine späte Mahd nach Ende
September ermöglicht es, dass die Raupen sicher von der Wirtspflanze
zum Ameisennest wechseln und die Enziane versamen können.
(Faktenblätter
BAFU)
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Lungenenzian
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Lungenenzian - eine typische Pflanze magerer Riedwiesen und Futterpflanze
des Kleinen Moorbläulings.
«Noch
bleibt bezüglich Moorschutz im Kanton Zürich einiges zu tun.
Die noch ausstehenden Schutzverordnungen müssen erarbeitet und umgesetzt
und die Qualität der Moorflächen muss weiter optimiert werden»,
betonte Urs Kuhn. Um verschiedene bereits geschützte Moore müssen
die Pufferzonen ergänzt, zu kleine und zerstückelte Moorflächen
mit Ergänzungsflächen arrondiert, in die wertvollen Lebensräume
eindringende Problempflanzen (Neophyten) zurückgedrängt werden. |
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In
der Moorlandschaft Hirzel kommen Lungen- und Schwalbenwurz-Enzian in guten
Beständen vor und auch der Kleine Moorbläuling ist relativ häufig
anzutreffen. Die Fachstelle Naturschutz setzt zusammen mit den Landwirten
verschiedene Massnahmen um, um diesen gefährdeten Schmetterling weiter
zu fördern. So werden Flächen, in welchen der Moor-Bläuling
lebt, später gemäht und das Schnittgut wird liegen gelassen,
bis es vollständig trocken ist, damit die Raupen die Fruchtknoten
noch verlassen können. Bei der Mahd wird darauf geachtet, dass der
Schnitt mindestens 10 cm überder Bodenoberfläche erfolgt. So
werden die Ameisennester, die sich in Bodennähe befinden, nicht zerstört.
Teilflächen mit reichen Enzianbeständen werden länger stehen
gelassen, um deren Versamung zu fördern.
(Faktenblätter
BAFU)
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Begriffe
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Hochmoore Moore
sind von Wasser geprägte Lebensräume (Biotope), in denen meistens
ein Wasserüber schuss herrscht. Charakteristisch für Hochmoore
ist, dass ihre Oberfläche überden Grundwasserspiegel hinausragt.
Die Pflanzen der Hochmoore, welche in der obersten Torfschicht wurzeln,
werden allein durch nährstoffarmes Regenwasser gespeist. Typische
Bestandteile der Vegetation sind die Torfmoose, welche ein grosses Wasserspeichervermögen
aufweisen und starke Säuren ausscheiden.
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Flachmoore
Flachmoore
werden zusätzlich zum Regenwasser auch durch andere Wasserquellen,
z.B. Hangwasser oder Grundwasser, gespeist. Die Pflanzen der Flachmoore
erreichen mit ihren Wurzeln das Grund- oder Hangwasser, das sie etwas reichlicher
mit Nährstoffen versorgt. Die Vegetation der Flachmoore ist produktiver
und vielfältiger als diejenige der Hochmoore.
Moorlandschaft
Eine
Moorlandschaft ist eine von Moor-Biotopen geprägte Landschaft. Sie
muss schön und naturnah sein und in der Regel Weite, landschaftliche
Einheit und Geschlossenheit aufweisen. Moore und moorlandschaftstypische
Elemente bilden das Schwergewicht in der Moorlandschaft, doch können
auch andere Landschaftselemente, etwa Wald und Gewässer, aber auch
landwirtschaftlich intensiv genutztes Grünland oder sogar Siedlungen
in einer Moorlandschaft enthalten sein.
Torf
Torf
ist ein organisches Sediment, das in Mooren entsteht. Er bildet sich aus
der Ansammlung von pflanzlicher Substanz, die im Wasser unter Sauerstoffausschluss
nicht oder nur unvollständig zersetzt wird. Torfschichten wachsen
äusserst langsam, in der Schweiz in intakten Mooren etwa 1 mm pro
Jahr. Torfschichten von mehreren Metern Mächtigkeit weisen deshalb
ein Alter von einigen tausend Jahren auf.
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